Rupert I.
- Lebensdaten
- gestorben 1145
- Beruf/Funktion
- Abt von Ottobeuren ; Abt ; Vogt
- Konfession
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- Normdaten
- GND: 133580962 | OGND | VIAF: 101259887
- Namensvarianten
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- Rupert I.
- Rupert, Seliger
- Ottobeuren, Rupert von
- Rupert I., Ottobeuren, Abt
- Rupert, von Irsee
- Rupert, von Ottobeuren
- Rupert, von Ursin
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Rupert I.
Abt von Ottobeuren (seit 1102), † 15.8.1145, ⚰ Ottobeuren, Basilika (Rupertuskapelle).
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Biographie
Herkunft und Geburtsort R.s sind nicht überliefert, doch stammte er wahrscheinlich aus der Umgebung seines Heimatklosters St. Georgen im Schwarzwald¶. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt, seine Vita nicht mehr erhalten. Nach dem Tod Abt Heinrichs (reg. 1100-02) erbat der Klostervogt Rupert III. v. Ursin (Irsee) R. von St. Georgen als Abt für Ottobeuren, nachdem das Kloster durch die Kämpfe des Investiturstreits schwer gelitten hatte. Am 7.11.1102 geweiht, führte R. den schon unter Abt Adalhalm um 1086 begonnenen Neubau von Kloster und Kirche weiter. 1126 konnte die Kirche feierlich eingeweiht werden. Die Schreibschule wurde ausgebaut; unter R.s Nachfolgern Isingrim (reg. 1145-80) und Berthold (reg. 1180-94) erreichte die Buchproduktion ihren Höhepunkt. Die „hohe Tugend und Heiligkeit des Abtes“ (Ottobeurer Chronik) führte zu zahlreichen Klostereintritten in das damalige Doppelkloster, wodurch sich nicht zuletzt auch dessen Güterbesitz vermehrte. Unter R.s Regierung soll der Überlieferung nach ein kostbarer Silberschrein für die Gebeine der beiden Schutzpatrone Alexander und Theodor angefertigt worden sein.
Als Mitte des 12. Jh. Gf. Ulrich v. Tarasp, der mit Uta. der Tochter des Ottobeurer Vogtes Rupert v. Ursin vermählt war. R. um Mönche für seine Klostergründung in Schills (Scuol) bat, kam Utas Bruder Albert v. Ursin zusammen mit weiteren Ottobeurer Mönchen ins Unterengadin. Er wurde später erster Abt des nach Marienberg im Vintschgau verlegten Klosters, wo seine ihm von Uta geschenkte Kasel bis heute bewahrt wird.
R. starb nach 43 Amtsjahren. Seine Verehrung begann 1270 durch Überführung seiner Gebeine in die Klosterkirche, wo sie in einem Steinsarg verwahrt wurden. 1773 wurden seine Reliquien in die heutige Kirche überführt, seit 1964 ruhen sie in der Rupertuskapelle im Ostturm der Basilika.
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Literatur
P. Aegidius Kolb. Der Kult d. sel. R., Abt v. Ottobeuren 1102-1145, 1961;
ders., Der sel. R., Abt v. Ottobeuren 1102-1145, 1964;
ders., R. I. v. Ottobeuren 1102-1145. in: Lb. Bayer. Schwaben 13, 1986, S. 11-17 (Qu, P);
Die ma. Hss. in d. Abtei Ottobeuren, Kurzverz. erstellt v. H. Hauke, 1974;
900 J. Benediktinerabtei Marienberg, 1096–1996, FS z. 900-J.feier d. Klosters St. Maria (Schuls-Marienberg), red. v. R. Loose, 1996;
H. Schwarzmaier, Abt R. v. Ottobeuren (1102–1145) u. seine Zeit, in: StMBO 107/2, 1996, S. 299-317. -
Porträts
R. u. Isingrim, d. Gekreuzigten verehrend, Miniatur in e. Ottobeurer Graduale, um 1164 (London, Privatbes.), Abb. in: Kolb, 1986 (s. L).
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Autor/in
Pankraz Fried -
Zitierweise
Fried, Pankraz, "Rupert I." in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 274 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133580962.html#ndbcontent