Remané, Hermann
- Dates of Life
- 1864 – 1932
- Place of birth
- Gramzow (Kreis Angermünde, Uckermark)
- Place of death
- Bayrischzell
- Occupation
- Elektrotechniker
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 126813884 | OGND | VIAF: 30540463
- Alternate Names
-
- Remané, Hermann
- remane, hermann
- Remané, Hermann
Linked Services
Relations
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Remané, Hermann
Elektrotechniker, * 3.12.1864 Gramzow (Kreis Angermünde, Uckermark), † 8.3.1932 Bayrischzell. (evangelisch)
-
Genealogy
V August († 1878?), Schuhmachermeister;
M Luise Lepke;
⚭ N. N.;
2 K. -
Biography
Nach dem Besuch der Dorfschule in Gramzow besuchte R. noch ein halbes Jahr eine Gemeindeschule in Berlin, wohin die Mutter 1878 mit den vier Kindern gezogen war. Anschließend verdingte er sich als Laufbursche und wurde 1879 Arbeiter bei einer Goldleisten-Grundieranstalt. Nach Feierabend besuchte er eine Fortbildungsschule, wo er sich grundlegende Kenntnisse auf dem Gebiet der Elektrizitätslehre erwarb, 1881-87 eine Handwerker-Schule. Seinen Lebensunterhalt verdiente er in verschiedenen Betrieben, ehe er Ende 1882 als Hilfsarbeiter bei „Siemens & Halske“ (S & H) in Berlin eintrat, wo er mit der Glühlampenfertigung in Kontakt kam, die seinen weiteren Lebensweg entscheidend prägen sollte. Mit Hilfe eines Stiftungsstipendiums der Berliner Gewerbeausstellung von 1879 konnte R. 1887 ein Semester lang eine Tages-Fachschule für Mechaniker besuchen. Seit 1889 war er als Zeichner bei S & H fest angestellt.
Der Ausbau der Fabrikgebäude von S & H an der Charlottenstraße speziell für die Glühlampenfertigung geschah 1888/89 unter maßgeblicher Beteiligung R.s. Mehr und mehr wurde ihm die technische Leitung der ständig erweiterten Fabrikation übertragen, die unter seiner Mitwirkung laufend verbessert wurde. R. bemühte sich darum, die gebräuchliche Kohlefaden-Glühlampe zu verbessern und die Kohlefäden durch verschiedene schwerschmelzende Metalle zu ersetzen. Seit 1896 wurde im Laboratorium des Glühlampenwerkes von S & H dieses Gebiet auf wiss. Grundlage von →Werner Bolton (1868–1912) bearbeitet. 1899 ging eine nach R.s Vorgaben gebaute Glühlampenfabrik an der Charlottenburger Helmholtzstraße in Betrieb.
1901 trat R. als Oberingenieur zur Dt. Gasglühlicht AG (DGA, Auer-Ges.) über, wo man nunmehr auch die Entwicklung und Fertigung von Metallfaden-Glühlampen betrieb. Während bei S & H die von Bolton entwickelte Tantallampe 1904 zur Fertigungsreife geführt und seit 1905 in großen Stückzahlen verkauft wurde, konzentrierten sich R. und seine Mitarbeiter auf die Osmiumlampe Auer-Oslampe, wobei sie auf →Carl Auer v. Welsbachs (1858–1929) grundlegende Versuche seit 1895 zurückgreifen konnten. Aufgrund der Seltenheit von Osmium untersuchte R. seit 1903 das Wolfram und schloß 1905 die Entwicklung der Glühlampe mit Wolfram-Metallfaden ab, die seit Herbst 1905 serienmäßig hergestellt wurde („Osram-Lampe“, Wortbildung aus Osmium u. Wolfram). Diese Bezeichnung wurde 1906 als Warenzeichen eingetragen und fand Eingang in den Firmennamen der 1919 gegründeten „Osram GmbH KG“, einer Fusion der Glühlampenfabriken von AEG, Auer-Gesellschaft und S & H. Damit war der Siegeszug der Glühlampe mit Wolframfaden (seit 1911 mit gezogenem Wolframdraht) eingeleitet, die anfangs einen spezifischen Energieverbrauch von etwa einem Watt pro Hefnerkerze hatte. 1913 konnten R. und seine Mitarbeiter eine mit inertem Gas gefüllte „Halbwatt-Lampe“ entwickeln. Seit 1910 hatte R. die Fabrikleitung in allen technischen Fragen inne, auch für ausländische Fertigungen, seit 1919 war er Leiter der Fabrikation von Osram-Lampen bei der Schweizer Auer-Gesellschaft in der Nähe von Winterthur und Beirat der Berliner Osram-Gesellschaft; 1930 trat er in den Ruhestand.|
-
Awards
Dr.-Ing. E. h. (TH Berlin-Charlottenburg 1920).
-
Works
u. a. Btr. z. Klärung d. Frage betr. d. künftige Entwicklung d. einwattigen Lampe u. d. elektr. Beleuchtung, in: Elektrotechn. Zs. 29, 1908, S. 583-86;
Vergleich v. Betriebskosten kl. Bogenlampen u. hochkerziger Osramlampen, ebd. S. 804-09;
Einfluß v. Spannungsüberschreitungen auf d. Lebensdauer v. Metallfaden-Glühlampen, ebd. S. 853-57;
Die Osram-Drahtlampe, in: Die Welt d. Technik 75, 1913, Nr. 7, S. 130-34;
Die Osram-Halbwatt-Lampe, ebd. Nr. 24, S. 467-70. -
Literature
H. Krumbeck, Der prakt. Maschinen-Konstrukteur u. Fertigungsingenieur 58, 1925, S. 43 f. (P);
ders., Zur Erinnerung an H. R., Erlebtes u. Erlauschtes, in: Soram-Nachrr. 14, 1932, S. 50-53 (P);
ders., H. R., Vom Arbeitsburschen z. Ehrendoktor, ebd. 15, 1933, S. 62 f., 86-88, 107-10, 121-23, 141-43 (P);
F. Blau, Von Kindern, Tieren, Maschinen u. Phosphor, ebd. 8, 1926, S. 17 f. (P);
K. Neumann, Erinnerungen aus d. Zeit d. Osmiumlampe, ebd. S. 15;
Die Entstehung d. kaufmänn. Fabrikorganisation, ebd. 18, 1936 (Sonderh.), S. 14;
Die Pionierzeit d. Osram-Lampe. ebd. 33, 1956 (Sondern.), S. 1-5;
Zur Erinnerung an d. Pioniere d. Osram-Lampe 1906, ebd. S. 16-18;
A. Hasenbein, 50 J. Osram, Die Gesch. e. Weltunternehmens, ebd. 46, 1969, S. 3-13 (P);
Schweizer. Techn. Zs. 7, 1932, S. 265 (P);
Elektrotechn. Zs. 53, 1932, S. 326 (P);
Lex. Elektrotechniker. -
Author
Lothar Schoen -
Citation
Schoen, Lothar, "Remané, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 413-414 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126813884.html#ndbcontent