Bolton, Werner
- Lebensdaten
- 1868 – 1912
- Geburtsort
- Tiflis
- Sterbeort
- Berlin-Westend
- Beruf/Funktion
- Chemiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117617938 | OGND | VIAF: 74634824
- Namensvarianten
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- Bolton, Werner
- Bolton, Werner von
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Bolton, Werner
Chemiker, * 8.4.1868 Tiflis, † 28.10.1912 Berlin-Westend. (evangelisch)
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Genealogie
V →William (1831–1900, in den russischen persönlichen Adelsstand erhoben), Baltendeutscher, seit 1854 in Diensten der Firma Siemens & Halske, Petersburg, seit 1878 Direktor der Siemensschen Kupferbergwerke Kedabeg im Kaukasus, S des Richard und der Caroline Larsen;
M Emilie von Webel († 1877);
⚭ Susanne, T des →Levin Goldschmidt (1829–97), Professor des Handelsrechts; 2 S. -
Biographie
B. studierte 1888-95 in Berlin und Leipzig, dazwischen bei →Siemens & Halske praktizierend, und promovierte 1895 mit einer Dissertation über „Die Wertigkeit von Quecksilber und Kupfer in Elektrolyten verschiedener Konzentration“ in Leipzig. Seit 1896 als Elektrochemiker bei Siemens & Halske tätig, beschäftigte er sich auf Veranlassung von Wilhelm von Siemens insonderheit mit den „seltenen Metallen“, mit der Zielsetzung, einen für die elektrische Glühlampe hochwertigen und zugleich wirtschaftlichen Metallfaden zu entwickeln. Es gab zu jener Zeit nur die Kohlenfadenlampe. B. erkannte im Tantal - einem äußerst harten und zähen Metall, dessen Schmelzpunkt bei 2250° bis 2300° liegt - den geeigneten Stoff zur Herstellung von Fäden, die dann im Vakuum einer Glühlampe zu hoher Leuchtfähigkeit gebracht werden können. So entstand, nach jahrelangen mühevollen Versuchen, im Glühlampenwerk von Siemens & Halske 1903 aus dem ersten gezogenen Tantaldraht die erste „Tantal-Lampe“, die brauchbare und meßbare Resultate ergab und einem längeren Dauerversuch standhielt. Sie trat 1905 als erste erfolgreiche Metallfaden-Glühlampe ihren Weg in die Öffentlichkeit an, wurde aber wenige Jahre später durch die Wolfram-Lampe mit noch besseren Qualitäten verdrängt. - Um die technische Durchbildung der Metallfadenlampe hatte sich neben B. auch der Leiter des Siemensschen Glühlampenwerks, →Otto Feuerlein (1863–1930), beachtliche Verdienste erworben.
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Literatur
Elektrotechn. Zs., 1905, S. 105 ff.;
Prometheus, Nr. 32, 10.5.1913;
BJ XVIII (Totenliste 1913, L);
G. Siemens, Gesch. d. Hauses Siemens II, 1949, III, 1951 (auch f. O. Feuerlein). - Qu.: Akten im Siemens-Archiv, München (P). -
Autor/in
Sigfrid von Weiher -
Zitierweise
Weiher, Sigfrid von, "Bolton, Werner" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 435 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117617938.html#ndbcontent