Dietrich, Eduard
- Lebensdaten
- 1860 – 1947
- Geburtsort
- Sittendorf Kreis Sangerhausen
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Leiter der preußischen Gesundheitsverwalter ; Arzt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116112603 | OGND | VIAF: 49968194
- Namensvarianten
-
- Dietrich, Eduard Karl Robert Ludwig
- Dietrich, Eduard
- Dietrich, Eduard Karl Robert Ludwig
- Dietrich
- Dietrich, E.
- Dietrich, Edouard
- Dietrich, Eduard Carl Robert Ludwig
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Dietrich, Eduard Karl Robert Ludwig
Leiter der preußischen Gesundheitsverwaltung, * 10.10.1860 Sittendorf Kreis Sangerhausen, † 7.12.1947 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V Eduard (1830–1905), Pfarrer, S des →Albert Eduard (1803–77), Prof., Maler u. Zeichenlehrer an der Kunstschule Erfurt (s. ThB.), u. der Amalie Kast (1807–91);
M Alma Trinius (1835–96) aus Pfarrer- u. Juristenfamilie;
⚭ 1) 1886 Margarete († 1900), T des Gutsbesitzers Frdr. Dönitz u. der Adeline Bley, 2) 1906 Elis. (* 1881), T des GMR Dr. med. Oskar Aschenborn u. der Elis. Roeber;
1 S, 1 T aus 1), 2 S, 1 T aus 2), alle Ärzte. -
Biographie
D. entschied sich nach Studium in Leipzig, Göttingen und Halle und vorübergehender Assistententätigkeit 1888 für die Amtsarztlaufbahn. Zuerst als Kreisphysikus in Möckern, Liebenwerda und Merseburg tätig, wurde er 1900 als Regierungs- und Medizinalrat nach Marienwerder versetzt und noch im gleichen Jahr in die Medizinalabteilung des preußischen Kultusministeriums berufen. An dieser Stelle wirkte er über ein Vierteljahrhundert und stieg bis zum Leiter des Gesundheitswesens auf. 1911 übertrug man ihm das Referat für persönliche Angelegenheiten, und hier hat er durch wohlbedachte Stellenbesetzungen erheblich zum hohen Ansehen des preußischen Medizinalbeamtentums beigetragen. Er blieb auch nach der Revolution im Amt und übernahm schließlich 1924 als Ministerialdirektor die Leitung der Abteilung Volksgesundheit im preußischen Wohlfahrtsministerium. Seit 1928 Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Berliner Universität, war er auch außerhalb seiner amtlichen Verpflichtungen als Gründer und Präsident zahlreicher medizinischer Gesellschaften und Mitherausgeber ärztlicher Fachblätter weit bekannt und von bedeutendem Einfluß. Ihm ist die Einführung der neuen Hebammenordnung 1922 zu danken, die den Hebammen ein Mindesteinkommen sichert, weiter ist ihm die Neuordnung des Säuglingsschutzes und der Krüppelfürsorge in Preußen zuzuschreiben.
D. hat die staatliche Prüfung des Krankenpflegepersonals durchgesetzt und damit die ärztlichen Hilfsberufe auf ein höheres Niveau gehoben.
D.s Leistung liegt vor allem auf dem Gebiet der Verwaltungsarbeit und der Organisation. Hier hat er Entscheidendes zur Senkung der Säuglingssterblichkeit und zur Hebung der allgemeinen Volksgesundheit beigetragen. Seine Arbeiten, die sich besonders mit dem Problem der Krankenpflege, des Krankenhauswesens, der Säuglingsfürsorge sowie mit balneologischen und gewerbehygienischen Fragen befassen, dienten in erster Linie dem Ziel, Wege zur Verbesserung der Gesundheitsfürsorge anzugeben, bieten dagegen, wissenschaftlich gesehen, nur wenig Neues.
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Werke
u. a. Staat u. Krankenpflege, 1896;
Ärztl. Rechts- u. Gesetzkde., 1898/99, ²1913 (mit O. Rapmund);
Die Säuglingssterblichkeit, 1905;
Autobiogr., in: Bll. f. Volksgesundheitspflege 25, 1925, S. 198 ff.;
- Mithrsg. u. a. Hdb. f. Balneologie …, 1916-26;
Med. Welt 1926-33;
Zbl. f. Gewerbehygiene 1924-33;
Zs. f. Säuglings- u. Kleinkinderkrankheiten 1919-23;
Gesundheitsfürsorge f. d. Kindesalter 1925-33. -
Literatur
F. Rott, E. D. z. 60. Geb.tag, in: Zs. f. Säugl. -u. Kleinkinderschutz 12, 1920, S. 381 (P); Biogr., ebd. S. 385 (W-Verz.);
A. Gottstein, Die Persönlichkeit u. d. Wirken v. E. D., in: Gesundheitsfürsorge f. d. Kindesalter 1, 1925/26, S. 401 (P);
Beyer, E. D., in: Zbl. f. Gewerbehygiene 3, 1926, S. 150;
F. Rott, E. D. 70 J., in: Gesundheitsfürs, f. d. Kindesalter 5, 1930, S. 281 ff. (W-Verz.);
M. G. Gosch, GR D., Ehrenbürger Kolbergs, in: Kolberger Ztg. f. Pommern Nr. 10, Okt. 1955;
Fischer.. -
Porträts
Kopie e. lebensgr. Ölgem. v. Prof. Hamacher, Berlin (im Besitz d. S Dr. H. D., Bad Schwalbach, Staatl. Kursanatorium).
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Autor/in
Hans Schadewaldt -
Zitierweise
Schadewaldt, Hans, "Dietrich, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 696-697 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116112603.html#ndbcontent