Walther von Mezze
- Lebensdaten
- erwähnt Ende 12./Anfang 13. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Minnesänger ; Minnesänger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 141900253 | OGND | VIAF: 122745329
- Namensvarianten
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- Metze, Walther von
- Walther von Metze
- Walther von Mezze
- Metze, Walther von
- Walther von Metze
- Walther, von Mezze
- Mezze, Walther von
- Walther, von Metze
- Walter von Mezze
- Metze, Walter von
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- Mezze, Walter von
- Walter, von Metze
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Walther von Mezze
Minnesänger, Ende 12./ Anfang 13. Jahrhundert
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Biographie
Ob W. zu einem Geschlecht der in der Rheinpfalz und in Südtirol im 13. Jh. nachgewiesenen Herren von Metze gehörte, ist fraglich. Unter seinem Namen überliefern die Liederhandschriften A (Kleine Heidelberger Liederhs., 16 Strophen in 8 Tönen) und C (Manesse-Hs., 31 Strophen in 10 Tönen) zwei teilweise identische Liedcorpora, von denen die beiden Handschriften gemeinsamen zehn Strophen in vier Tönen und die nur in C tradierten Lieder III und VIII als echt gelten. Unsicher ist die Autorschaft bei den übrigen Liedern, die in anderen Handschriften (B: Weingartner Liederhs., E: Würzburger Liederhs., Haager Liederhs., Liederhs. O) anonym oder unter anderen Autorennamen (→Otto von Botenlauben, →Walther von der Vogelweide, →Ulrich von Singenberg, →Reinmar der Alte) enthalten sind. W.s Name erscheint auch in einer Klage im Ton →Reinmars von Brennenberg um verstorbene Minnesänger der 1. Hälfte des 13. Jh. (→Ulrich von Singenberg, →Wachsmut von Künzingen, →Rubin). Dies und stilistische Kriterien legen die Datierung von W.s Liedern in die 1. Hälfte des 13. Jh. nahe.
Die W. mit einiger Wahrscheinlichkeit zuzuschreibenden Lieder folgen als klagende und werbende Ich-Aussagen überwiegend dem Modell der hohen Minne. Als höchstes Ziel des Sängers gilt die noch unerwiderte Liebe zu einer Dame. Dabei werden die klassischen Muster, v. a. das Vorbild →Walther von der Vogelweide, variiert und nuanciert, mitunter auch neu akzentuiert, etwa durch den Vergleich der Minnedame mit anderen Frauen und der Konfrontation des eigenen erfolglosen Werbens mit dem erfolgreichen anderer, die damit jedoch statt „staete“ nur „varnden lon“ gewinnen. Trotz solcher vorsichtigen Individualisierungen verharren W.s Lieder in den Konventionen des Ich-Minnelieds im hohen Stil.
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Werke
|F. H. v. der Hagen (Hg.), Minnesinger, Dt. Liederdichter d. zwölften, dreizehnten u. vierzehnten Jh., Bd. 1, 1838, S. 307–10;
C. v. Kraus (Hg.), Dt. Liederdichter d. 13. Jh., Bd. 1, ²1978, S. 564–74. -
Literatur
|ADB 21;
H. Heinen, Walther u. seine Kollegen, in: Walther v. d. Vogelweide, Btrr. zu Leben u. Werk, hg. v. H.-D. Mück, 1989, S. 121–31;
H. Tervooren, Reinmar-Stud., 1991, S. 182 f., 198–205;
T. Bein, „Mit fremden Pegasusen pflügen“, Unterss. zu Authentizitätsproblemen in mhdt. Lyrik u. Lyrikphilol., 1998, S. 394;
T. Cramer, Waz hilfet âne sinne kunst?, Lyrik im 13. Jh., 1998, S. 189 f.;
Kosch, Lit.-Lex.³ (L);
Vf.-Lex. MA² (L);
Lit.-Lex. MA IV, Sp. 389–92. -
Porträts
|Miniatur, 14. Jh. (Univ.bibl. Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, Gr. Heidelberger Liederhs., fol. 166r, Wappen in Hs. B f. d. Miniatur Rubins verwendet), Abb. in: I. F. Walther (Hg.), Cod. Manesse, Die Miniaturen d. Gr. Heidelberger Liederhs., 1988, Tafel 53, S. 109 f.
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Autor/in
Norbert H. Ott -
Zitierweise
Ott, Norbert H., "Walther von Mezze" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 350 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141900253.html#ndbcontent
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Metze, Walther von
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Biographie
Metze: Walther v. M., Minnesänger. Vielleicht einem tirolischen Geschlecht angehörig, aber urkundlich nicht nachweisbar. Der Dichter gehörte zu denen, die im Anschluß an Walther von der Vogelweide den edeln Minnesang pflegten. Seine Lieder sind nicht eben bedeutend, aber gefällig nach Form und Inhalt.
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Literatur
von der Hagen, Minnesänger 4, 243—248. Bartsch, Liederdichter ² L.
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Autor/in
W. Wilmanns. -
Zitierweise
Wilmanns, Wilhelm, "Walther von Mezze" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 529 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141900253.html#adbcontent