Gille, Christian Friedrich
- Lebensdaten
- 1805 – 1899
- Geburtsort
- Ballenstedt am Harz
- Sterbeort
- Wahnsdorf bei Dresden
- Beruf/Funktion
- Maler ; Kupferstecher ; Lithograf
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 119189771 | OGND | VIAF: 59888939
- Namensvarianten
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- Gille, Christian Friedrich
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Gille, Christian Friedrich
Maler, * 20.3.1805 Ballenstedt am Harz, † 9.7.1899 Wahnsdorf bei Dresden. (evangelisch)
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Genealogie
V George (* 1775), fürstl. Gardist, S d. fürstl. Stallbedienten Caspar;
M Joh. Auguste Elis. (* 1781), T d. fürstl. Bauaufsehers Jac. Gotthilf Rienecker in B. u. d. Joh. Elisabeth Schweinefuß. -
Biographie
G. ist Wahlsachse. 20jährig ging er nach Dresden auf die Akademie, um sich zum Landschaftskupferstecher auszubilden. 1827 wendete er sich der Malerei zu und wurde für 3 Jahre Schüler des geborenen Norwegers J. Ch. Cl. Dahl, dessen nordische Landschaften ihn stark beeindruckten. Das Fehlen einer gesicherten Existenz zwang ihn eine Zeitlang, der „Alltagskunst“ zu dienen; er arbeitete als Lithograph, stattete mit anderen eine „Bilderchronik“ des Kunstvereins aus (1830/33) und zeichnete nach eigenen Entwürfen und nach Blättern von A. Schrödter Landschaftsgenre, Tierstücke und historische Stoffe auf den Stein (unter anderem Don Quixote, nach Schrödter, 1835). Eine Anzahl bedeutender Dresdener Persönlichkeiten seiner Zeit hat G. in Bildnissen festgehalten. Reizvoller jedoch sind seine Landschaftsstudien, denen er|sich nach 1850 endlich in größerer Freiheit zuwenden konnte, unterstützt durch Ankäufe des Sächsischen Kunstvereins. Mit dem biedermeierlich bescheidenen Mittel des grundierten Papiers als Malfläche und der Ölfarbe brachte er aus der Landschaft köstliche kleine Studien heim. Seltener bedeckte er eine Leinwand mit Farben. Die Themen seiner Bilder und Bildentwürfe atmen anfänglich noch vielfach Zeitgeist: „Die Bestellung des Ackers“, „Das Dampfen des Gebirgswaldes“, „Die Waisen am Grabe“, solche Bildtitel sind Zugeständnisse an das Publikum, das nicht nur sehen, sondern auch erklärt haben will. Aber auch der romantische Zug ist zuerst nicht zu verkennen, was bei der entscheidenden Rolle, die →Caspar David Friedrich im Dresdener Kunstleben gespielt hat, verständlich ist. – G. sind große Reisen versagt geblieben. Er lebte in Dresden und dessen Vororten, seit 1872 in Moritzburg, zuletzt in Wahnsdorf. Im äußeren Ablauf blieb sein Dasein biedermeierlich; auch seiner Kunst eignet anfänglich dieser Zug, aber sie bleibt nicht in engen Grenzen befangen. Lange hat man ihn nur als Schüler Dahls sehen wollen, doch zeigt er sich in seinen Studien als unsentimentaler, nüchterner Naturbetrachter. Viele Züge der Beobachtung des Unscheinbaren, Wirklichen machen die Kunst des reifen G. zu einem konsequenten Landschaftsrealismus. Seine Tat ist die Entdeckung der Landschaft ohne Beschönigung und ohne Affekte. Gelegentlich scheint, wie auf einem Bild Dresdens an einem verhangenen Herbstnachmittag im Nebel, das freie Spiel der Farbnuancen einen Impressionismus vorwegzunehmen. G. hat auf viele seiner Zeitgenossen anregend gewirkt, so auf den frühen Menzel und auf den gleich ihm selbst lange verkannten F. von Rayski.
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Werke
bes. in Dresden, Gal. u. Stadtmus., Bremen, Kunsthalle, in vielen dt. Gal. u. in. Privatbes.
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Literatur
ThB;
H. Keller, Ch. F. G. (in Vorbereitung). -
Autor/in
Horst Keller -
Zitierweise
Keller, Horst, "Gille, Christian Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 396-397 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119189771.html#ndbcontent