Baumann, Hans
- Lebensdaten
- um 1510 – 1570
- Geburtsort
- Rothenburg ob der Tauber
- Sterbeort
- Würzburg
- Beruf/Funktion
- Buchdrucker ; Chronist ; Dichter ; Drucker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118868756 | OGND | VIAF: 809962
- Namensvarianten
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- Baumann, Hans
- Bauman, Hans
- Baumann, H.
- Bawman, Hans
- Bawmann, Hans
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Baumann, Hans
Buchdrucker und Chronist, * um 1510 Rothenburg ob der Tauber, † 1570 Würzburg. (katholisch)
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Genealogie
V Georg Baumann;
3 S, 2 T. -
Biographie
B. ging zum Schulbesuch um 1533 nach Erfurt, wahrscheinlich besuchte er auch die dortige Universität. Da er wegen Geldmangels sein Studium nicht fortsetzen konnte, erlernte er den Buchdruckerberuf. 1546 kehrte er in seine Vaterstadt zurück und nahm als „Diener und Trabant“ des Herzogs von Alba am Schmalkaldischen Krieg teil. Auf ein Ereignis dieses Krieges (die Gefangennahme Herzog Johann Friedrichs) verfaßte er ein Lied (vgl. R. von Liliencron, Die historischen Volkslieder der Deutschen, 1865–69, Band 4, Nr. 553). Ferner schrieb B. eine „Newe Zeitung“ über die Schlacht bei Mühlberg (1547). Im Spätsommer des Jahres 1548 folgte er dem Verweser des Erzstiftes Salzburg, Herzog Ernst von Bayern, nach Salzburg, wo er mit dessen Unterstützung eine Druckerei errichtete und bis zum Jahre 1557 neun Drucke herausbrachte, darunter einen „Lobspruch auf Salzburg“ von →Hans Sachs (1550), eine Bergwerksordnung des Herzogs (1551), Paracelsus' Traktat von der Pestilentz (1554) u. a. Bis 1561 hielt er sich noch in Salzburg auf und hinterließ eine|handschriftliche „Chronik von Salzburg“ (heute in der Staatsbibliothek München). Darauf siedelte er nach Würzburg über, wo er zum Hofbuchdrucker bestellt wurde. Hier stand seine Tätigkeit stark unter dem Zeichen der Grumbachschen Händel. Er brachte 10 Drucke heraus, darunter als bedeutendsten die „Agenda ecclesiastica“ für Würzburg vom Jahre 1564 in zwei Ausgaben. Seine Erben (3 Söhne und 2 Töchter) führten die Druckerei bis 1572 weiter.
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Literatur
ADB II;
Goedeke II, 1886, S. 301;
K. Schiffmann, Mitt. z. Gesch. d. Buchdruckes in österr., I Salzburg, in: österr. Ztschr. f. Bibl.wesen 1, 1914, S. 7 ff.;
E. v. Frisch, H. B., d. erste Buchdrucker in Salzburg, in: Salzburger Mus.bll. 1, 1922, Nr. 2, S. 1 ff.;
ders., H. B., d. erste Buchdrucker in Salzburg (1550–1557), in: Gutenberg-Jb., 1927, S. 68 ff.;
ders., Neues üb. H. B., d. Drucker d. Lobspruches d. Stadt Salzburg, in: Salzburger Mus.bll. 12, 1933, Nr. 2;
ders., Das Endergebnis d. B.-F, ebenda 18, 1939, Nr. 6, Sp. 1 ff.;
M. Dzikowski, Ein unbek. Bilderbogen d. Hans Sachs, 1564, in: Gutenberg-Jb., 1934, S. 183 ff.;
H. Endres, Der fränk. Wanderdrucker H. B. aus Rothenburg ob d. Tauber, in: Archiv d. hist. Ver. v. Mainfranken 71, 1937/38, S. 72 ff.;
Zur Gesch. d. Buchdruckes in Salzburg, in: Klimschs Druckerei-Anz. 65, 1938, S. 1318 ff.;
Benzing, Buchdrucker. -
Autor/in
Josef Benzing -
Zitierweise
Benzing, Josef, "Baumann, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 652-653 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118868756.html#ndbcontent
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Baumann, Hans
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Biographie
Baumann: Hans B., aus Rothenburg an der Tauber, lebte im 16. Jahrhundert. Er war Buchdruckergeselle, später Diener und Trabant des Herzogs Ferdinand von Alba, und verfaßte im Sinne der kaiserlichen Partei in der sehr beliebten Melodie „Ich stand an einem Morgen“ ein Lied auf die Schlacht bei Mühlberg (1547), der er als Augenzeuge beiwohnte und über die er an den Rath seiner Vaterstadt einen gedruckten Prosabericht schickte; wahrscheinlich setzte er also auch im Felde seine Thätigkeit als Buchdrucker fort. Am Schlusse des Liedes erbittet er übrigens von Gott das Ende des Mordes und Brandes. Ob er auch noch andere Zeitgedichte verfaßt hat, die ihm beigelegt werden — ein Lied auf Karl V. im Lager von Ingolstadt (1546) und die andern auf den Kaiser aus demselben Jahre — ist zweifelhaft. Später erscheint B. als Verfasser einer Salzburger Chronik, bis zum J. 1561, welche (z. B. auf der Münchener Bibliothek) in zahlreichen Handschriften und Fortsetzungen vorhanden ist und unter verschiedenen Verfassernamen. Die an den „Kaiserlichen Rat Herrn Hans Jacob Fugger zu Kirchberg“ gerichtete Dedication, in welcher B. die Chronik ausdrücklich als sein Werk bezeichnet, ist datirt Salzburg 2. März 1561. Ueber der Vorrede nennt er sich „Hans Baumann von Rottenburg auf der Tauber, dieser Zeit fürstl. Buechtrucker am hoff Saltzburg“. Vgl. v. Liliencron, Histor. Volksl. Bd. IV. im Register.
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Autor/in
K. Bartsch. -
Zitierweise
Bartsch, Karl, "Baumann, Hans" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 153-154 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118868756.html#adbcontent