Höger, Fritz
- Lebensdaten
- 1877 – 1949
- Geburtsort
- Bekenreihe Kreis Steinburg (Holstein)
- Sterbeort
- Bad Segeberg
- Beruf/Funktion
- Architekt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118705474 | OGND | VIAF: 25396996
- Namensvarianten
-
- Höger, Fritz
- Höger, Fritz
- Höger, Johann Friedrich
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Höger, Fritz
Architekt, * 12.6.1877 Bekenreihe Kreis Steinburg (Holstein), † 21.6.1949 Bad Segeberg. (evangelisch)
-
Genealogie
Aus holländ. Deichbauerfam., die vor d. 30j. Krieg nach Nordfriesland einwanderte;
V Martin (1851–1912), Zimmer- u. Tischlermeister u. Kätner in B.;
M Dorothea Mackenthun (1856–1929);
⚭ 1) 1905 (⚮ 1940) Annie, T d. Maurermeisters u. Baugeschäftsinhabers Fritz Oldenburg u. d. Dorothea Baumgarten, 2) Bekenreihe 1946 Gertrude-Ilse Tilsen;
1 S, 1 T aus 1). -
Biographie
Der aus dem Zimmererhandwerk hervorgegangene H. erlernte auch die übrigen Bauhauptberufe und war vor der Meisterprüfung 1899 zunächst als Zimmerpolier tätig. Daneben besuchte er die Baugewerkschule in Hamburg und leistete seit 1899 als Eisenbahnpionier seinen Wehrdienst ab. 1901-05 arbeitete er im damals bedeutendsten Hamburger Architekturbüro von Lundt und Kallmorgen, anschließend bis zur Eröffnung eines eigenen Architekturbüros in Hamburg 1907 als Architekt im Baugeschäft seines Schwiegervaters. Zunächst entwarf H. Siedlungshäuser, dann wandte er sich vornehmlich dem Kontor- und Geschäftshausbau in Hamburg zu, wobei er den niederdeutschen Backstein und den Oldenburger Klinker zu einer eigenwillig-expressionistischen Fassadengestaltung anwandte. Nach Teilnahme am Krieg 1914-18 gelang ihm mit dem Chilehaus zu Hamburg (1922–24) der künstlerische Durchbruch. Die durch den Bauplatz bedingte Gruppierung der Gebäudeteile führte zu einer spitzwinkligen Ecke in Form eines Schiffsbuges, so daß die Architektur hier zum Abbild wurde. In seinen späteren Werken nahm er gern kubische, glatt konturierte Grundformen auf, wie beim Hamburger Sprinkenhof (1927–43, in 3 Bauabschnitten, unter Mitarbeit von H. und O. Gerson) sowie bei der Parfümfabrik Scherk zu Berlin-Südende (1928/29) und beim Turm des Rathauses zu Wilhelmshaven-Rüstringen (1928/29), legte aber plastisch vortretende Backsteinornamente in geometrischer Gliederung auf die aus gleichem Material bestehenden Fassaden. Das Anzeiger-Hochhaus zu Hannover (1927/28) mit Planetariumskuppel zeigt an seiner Straßenfront spitzwinklig vortretende Lisenen und 7 Eingänge, deren Staffelöffnungen eine stalaktitenartige Wirkung im Sinne des Expressionismus hervorrufen. H.s Sakralbauten fanden einen Höhepunkt in der lutherischen Kirche am Hohenzollernplatz zu Berlin (1931–33), einem mit Klinkern ummantelten Stahlbetonbau, von dem der Architekt bemerkte: „Gotischen Geistes freilich sollte mein Bau sein, wie alle meine Bauten dieses innere Gepräge tragen.“
Neben →Fritz Schumacher hat H. nach dem 1. Weltkrieg durch seine Backsteinbauten die Architektur Hamburgs entscheidend geprägt. Trotz seines zahlenmäßig großen Bauschaffens, das 1200 Objekte umfaßt, blieb er ein Einzelgänger und hat nicht schulebildend gewirkt, zumal er eine Lehrtätigkeit als Professor für Baukunst und Bauhandwerk an der Norddeutschen Kunsthochschule in Bremen ab Oktober 1934 nur kurzfristig wahrgenommen hat.
-
Werke
Weitere W u. a. Hamburg: Rappolthäuser, 1911/12, Klöpperhaus, 1912/13, Hapag-Haus am Alsterdamm, 1913-19 (mit Kriegsunterbrechung), Verwaltungsgebäude d. Reederei Homann, 1920/21, Verlagsgebäude Broschek, 1925, Höhere Mädchenschule Breitenfeldstr., 1926-28;
H.-Eppendorf, Oberschule f. Mädchen, 1926-28;
H.-St. Georg, Gesundheitsamt, 1926;
H.-Wandsbek, Zigarettenfabrik Haus Neuerburg, 1927-29;
H.-Fuhlsbüttel, Siedlung am Flughafen, 1928 beg.;
- Delmenhorst, Krankenhaus, 1926-28;
Berlin, Zigarettenfabrik Garbaty, 1928/29;
Celle, Lutherkirche, 1933/34;
Wilhelmshaven-Rüstringen, Wohnhäuser d. Bauver., 1935-41;
Wesermünde, Hochseefischer-Ehrenmal, 1936/37;
Meppen/Ems, Kreishaus, 1937;
Teheran, Entwurf f. e. Börsengebäude, 1937. - Schrr.:
Die Architektur d. hamburg. Geschäftshauses, 1910 (mit P. Broecker);
Erläuterungsber. zu d. Plänen f. d. Erweiterungsbau d. Verwaltungsgebäudes d. Hamburg-Amerika-Linie, 1910;
Bauwerke u. Entwürfe, 1912. -
Literatur
Hamburg u. s. Bauten 1918–29, hrsg. v. Architekten- u. Ingenieurver. Hamburg, 1929;
C. J. H.|Westphal, F. H., 1938 (W, P);
Rhdb. (P);
ThB (W, L);
Wasmuths Lex. d. Baukunst III, 1931 (W);
Vollmer (W, L);
H. Lasch, Architekten-Bibliogr., 1962, Nr. 1428–33. -
Autor/in
Hans Reuther -
Zitierweise
Reuther, Hans, "Höger, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 319-320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118705474.html#ndbcontent