Högelmüller, Georg Ritter von
- Lebensdaten
- 1770 – 1826
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Begründer von Brandversicherungsanstalten ; Ritter
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116925876 | OGND | VIAF: 20444309
- Namensvarianten
-
- Högelmüller, Georg (bis 1793)
- Högelmüller, Georg Ritter von
- Högelmüller, Georg (bis 1793)
- högelmüller, georg
- Hoegelmüller, Georg von
- Högelmüller, Georg
- Högelmüller, Georg von
- Högelmüller, Georg Ritther von
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Högelmüller, Georg Ritter von
Begründer von Brandschadenversicherungsanstalten, * 6.2.1770 Wien, † 14.4.1826 Wien.
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Genealogie
V Joh. Georg (Reichsadel 1793, † vor 1812), Großhändler in Prag, dann Dir. e. Münz- u. Bergwesensfaktorei in d. Provinz;
M Anna N. N. (1740–1812); ledig. -
Biographie
H. erhielt eine standesgemäße Erziehung. Er wurde Soldat und begann sich für Pferdezucht zu interessieren, die er als Quelle des nationalen Wohlstandes ansah. Bis 1807 war er im Beschäl- und Remontierungsdepartement in Mezöhegyes in Ungarn tätig. Danach quittierte er den Dienst; eine geplante Orientreise zum Studium der Pferdezucht konnte er nicht verwirklichen. 1809 wurde er als Landwehrmann bei Wagram verwundet. Zwar trat er danach wieder in den Ruhestand, rückte jedoch 1813 abermals ein und nahm an dem Feldzug als Adjutant Graf Radetzkys teil.
H. hatte sich während eines Aufenthaltes in Sachsen mit dem Wesen und der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Brandschadenversicherung vertraut gemacht. 1817 unterbreitete er Metternich den Plan einer Feuerversicherungsanstalt in Österreich, der beizutreten alle Gebäudebesitzer in Österreich verpflichtet sein sollten. Nachdem er 1819 vergeblich einen neuen Assekuranzplan vorgelegt hatte, der über die Behörden an die Bevölkerung verbreitet werden sollte, warb er auf eigene Kosten für die Gründung eines Netzes privater Feuerversicherungen mit Landesstatuten. In Salzburg versuchte er, an die noch aus der Zugehörigkeit zu Bayern bestehende staatliche Monopolversicherungsanstalt anzuknüpfen. Nach seinen Entwürfen sollte vor allem jeder von einem ersatzpflichtigen Schaden Betroffene einen Rechtsanspruch auf Entschädigung haben. Er sah bereits eine, wenn auch noch sehr primitive, Gefahreneinteilung der versicherten Risiken vor, ferner eine halbjährige Einhebung der zur Deckung der eingetretenen Schäden erforderlichen Beträge sowie die Verpflichtung, die Entschädigungssumme ausschließlich zum Wiederaufbau des abgebrannten Objektes zu verwenden. 1824 wurden die von J. Kudler formulierten Statuten der ersten der von H. geplanten wechselseitigen Versicherungsanstalten genehmigt. Bereits nach einem Jahr zählte sie über 58 000 Teilnehmer. Anschließend daran plante H. die Errichtung von Provinzialanstalten in Brünn und Graz, die mit der Wiener Anstalt zwecks Risikenausgleich verbunden sein sollten, also ein Rückversicherungsinstrument, das alle Merkmale eines „totalen Poolvertrages“ aufweist. Das Übereinkommen war bis 1835 in Geltung, wurde dann aber aufgelöst, weil die erforderliche Homogenität der Risikenverhältnisse bei allen Partnern nicht gegeben war. – H. befaßte sich in diesem Zusammenhang mit|Fragen des Brandschutzes und der Brandverhütung. 1820 hatte er einen Plan zur Errichtung einer Erziehungsanstalt für unbemittelte Soldatentöchter entworfen, 1823 einen für die Errichtung eines Pensionsinstitutes für Offizierswitwen.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. dän. Ges. f. d. Beförderung d. Veterinärwiss. u. d. sächs. Ökonom. Ges.;
Ehrenbürger v. Fontainebleau. -
Werke
u. a. Versuch üb. d. Einrichtung d. Artillerie nach d. Französischen d. Gen. Lespinasse, 1801, ²1811;
Tractatus de vulnerationibus equorum …, ²1803;
Hippokrates Abh. v. d. Luft, d. Wassern u. d. Gegenden …, 1804;
Wünsche u. Vorschläge z. Errichtung e. Erziehungsinst. f. Dienstboten, 1810;
Anleitung z. Erkenntnis d. Pferdealters a. d. natürl. Veränderungen d. Zähne, 1811;
Vorschlag z. Theilnahme an d. in Österreich zu errichtenden Brandschaden-Versicherungs-Privatanstalten, 1822. -
Literatur
K. Fischer, Festschr. aus Anlaß d. 50j. Jubiläums d. k. k. privaten Wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt in Wien, 1875;
F. Ilwof, Gesch. d. Wechselseit. Brandschadenversicherungsanstalt in Graz v. 1829–78, 1879;
M. Leindörfer, Entwicklung u. Organisation d. Brandschadenversicherung in Österreich 1700-1848, 1905;
ders., in: NÖB XII, 1957 (P);
100 J. Wechselseitige. Brandschaden-Versicherungs-Anstalt 1824-1924, 1925 (P);
NND IV, S. 265-71;
Wurzbach IX;
ÖBL. -
Autor/in
Gustav Otruba -
Zitierweise
Otruba, Gustav, "Högelmüller, Georg Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 318-319 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116925876.html#ndbcontent