Diepurg, Johann von

Dates of Life
erwähnt 1401, gestorben 1440
Place of birth
Dieburg
Occupation
katholischer Theologe ; pfälzischer Sekretär ; Geheimer Rat ; Verfasser der Theologia Deutsch ; Priester ; Kustos in Frankfurt ; Hochschullehrer
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118702920 | OGND | VIAF: 208396650
Alternate Names

  • Frankfurt, Johann von
  • Dyppurg, Johann von
  • Johannes de Francofurdia
  • Frankfurter
  • der franckforter
  • Johann von Frankfurt
  • Lägeler, Johannes
  • Diepurg, Johann von
  • Frankfurt, Johann von
  • Dyppurg, Johann von
  • Johannes de Francofurdia
  • Frankfurter
  • der franckforter
  • Johann von Frankfurt
  • Lägeler, Johannes
  • Johannes, de Francfordia
  • Anonyme, de Francfort
  • Dieburg, Johann von
  • Dieburg, Johannes
  • Dieburg, Johannes de
  • Dieburg, Johannes von
  • Dieppurg, Johann
  • Diepurg, Johannes von
  • Dyppurg, Johannes von
  • Flaschner, Johannes
  • Francfordia, Johannes de
  • Franckfordia, Johannes de
  • Franckforter Der
  • Franckforter, Der
  • Frankfurter Der
  • Frankfurter, Der
  • Frankfurti
  • Hasenfeld, Johann
  • Hasenfeld, Johannes
  • Hasenstein, Johannes
  • Jean, de Francford
  • Johann, Dieppurg
  • Johann, von Frankfurt
  • Johannes, Dieppurg
  • Johannes, Flaschner
  • Johannes, Francfordensis
  • Johannes, Heidelbergensis
  • Johannes, Lagenator
  • Johannes, Lägeler
  • Johannes, Lägler
  • Johannes, de Diepurgo
  • Johannes, de Franckfordi
  • Johannes, de Franckfordia
  • Johannes, de Francofurdia
  • Johannes, de Frankfurt
  • Johannes, von Dieburg
  • Johannes, von Diepurg
  • Johannes, von Dyppurg
  • Johannes, von Frankfurt
  • Lagenator, Johannes
  • Langenator, Johannes
  • Lägeler, Johannes
  • Lägler, Johannes
  • ˜Derœ Frankfurter Der, Theologe
  • Frankfurther
  • der franckforther
  • Franckforther Der
  • Franckforther, Der
  • Frankfurther Der
  • Frankfurther, Der
  • ˜Derœ Frankfurther Der, Theologe

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Citation

Diepurg, Johann von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702920.html [07.02.2025].

CC0

  • Frankfurter

    Verfasser der „Theologia Deutsch“, 15. Jahrhundert

  • Biography

    Hinter dem Namen „der franckforter“ verbirgt sich der Verfasser einer der berühmtesten und einflußreichsten mystischen Schriften, der sogenannten „Theologia Deutsch“. Über ihn ist nur bekannt, daß er „eyn priester und eyn custoß yn der deutschen hern haüß zu franckfurt“ war; mehr wissen wir bis heute nicht, auch die neuerdings von W. Bingemer geäußerte Überzeugung, gemeint sei der „Ritter und Priester Heinrich von Bergen“, hängt bisher noch völlig in der Luft. Jedenfalls dürfte der Traktat aus den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts stammen. – Nach Gedankenführung und Sprache gehört er in die Welt der deutschen Mystik, ist zumal von Tauler beeinflußt. Die ontologische Spekulation wird freilich ganz an den Rand geschoben und mit der thomistischen Theologie in Einklang gebracht; das Interesse gilt statt dessen der praktischen Frömmigkeit, im Mittelpunkt steht die Aufforderung zur Aufgabe des eigenen Willens, die die Seele für das Kommen Gottes und für die (in Analogie zur Inkarnation beschriebene) Einigung mit Gott freimachen soll. Dabei sind alle pantheistischen Konsequenzen peinlich vermieden, die Geltung der Kirche und ihrer Heilsmittel wird zwar nicht hervorgehoben, ist aber als selbstverständlich vorausgesetzt. – Der schlichte, innerliche Traktat wird erst seit der Reformation allgemein bekannt. Zuerst von dem jungen Luther, dann auch von den Spiritualisten L. Hätzer und Sebastian Franck durch den Druck verbreitet, ist er, zumal in den Ausgaben von Johann Arnd und Spener, ein besonders in der evangelischen Kirche viel gelesenes Erbauungsbuch geworden.

  • Works

    W Eine zureichende Bibliogr. d. älteren Drucke sowie krit. Ausg. fehlen ; Vorarbbb. zu e. Bibliogr. b. F. Pfeiffer, Theologia Deutsch, ²1855, S. XI ff.;
    M. Windstosser, Etude sur la „Théologie Germanique“, Paris 1911, S. 8 ff.;
    Wertvollste Ausgg.:
    W. Uhl, Der Franckforter, ²1925 (nach d. ältesten, seit d. 2. Weltkrieg verschollenen Hs. v. 1497);
    G. Siedel, Theologia Deutsch, 1929 (nach d. wohl d. besten Text bietenden 2. Luther-Druck v. 1518).

  • Literature

    E. Teufel, Die „Dt. Theol.“ u. Seb. Franck im Lichte d. neueren F I, in: Theol. Rdsch. NF 11, 1939, S. 304-15;
    G. Faggin, Maestro Eckhart e la mistica tedesca preprotestante, in: Storia universale della filosofia 10, Mailand 1946, S. 341 ff.;
    C. Vasoli, La „Teologia Tedesca“, in: Rivista Critica di storia della Filosofia 8, ebd. 1953, S. 63-80;
    K. Wessendorft, Ist d. Vf. d. „Theologia Deutsch“ gefunden?, in: Ev. Theol. 16, 1956, S. 188-92;
    G. Baring, Neues v. d. „Theologia Deutsch“ u. ihrer weltweiten Bedeutung, in: Archiv f. Ref.gesch. 48, 1957, S. 1-11;
    ders., Ludw. Hätzers Bearb. d. „Theologia Deutsch“ Worms 1528, in: Zs. f. KG 70, 1959, S. 218-30;
    J. J. Kiwiet, Die Theologia Deutsch u. ihre Bedeutung während d. Zeit d. Ref., in: Mennonit. Gesch.bll. 15, 1958, S. 29-35;
    Dict. de Théol. Cathol., Paris 1909 ff., IX, S. 1259 ff.;
    E. Krebs, in: Vf.-Lex. d. MA IV, Sp. 426-30;
    Hannemann, ebd. V, Sp. 1086;
    G. Baring, Die franz. Ausgg. d. „Theologia Deutsch“, in: Theol. Zs. 16, 1960, S. 176-91;
    EKL;
    RGG³;
    Schottenloher 36518 ff.

  • Author

    Bernd Moeller
  • Citation

    Moeller, Bernd; Haubst, Rudolf, "Diepurg, Johann von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 350-351 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702920.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Diepurg, Johann von

  • Biography

    Diepurg: Johann v. D. (Dyppurg), auch Johannes de Francofurdia genannt, lebte in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Entstehungsgeschichte der Universität Heidelberg erwähnt noch eines Berthold v D. Johann, vielleicht ein Verwandter desselben, erlangte in Heidelberg die verschiedenen akademischen Würden eines Baccalaureus, eines Magisters und Doctors. Im J. 1406 war er Rector der Universität. Ihm werden neben scharfem Verstande und bedeutendem Redetalent Gewandtheit und Vertrautheit mit Volkssprache und Poesie nachgerühmt. Möglich, daß ihn diese Gaben dem Pfalzgrafen Ludwig empfahlen, dessen Caplan und Secretär er war und dem er als Gesandter wiederholte Dienste leistete, so daß er sein Geheimrath wurde. In einer eigenhändigen Notiz, welche sich in der Ausgabe seiner Schrift „Contra Scabinos occulti judicii Feymaros appellatos“ abgedruckt findet, nennt er sich einen „Inquisitorem haereticae pravitatis“ und führt als Beweis dieser inquisitorischen Thätigkeit aus dem J. 1429 die Thatsache an, daß er in der Diöcese Herborn einen ketzerischen Ungläubigen widerlegte, der nachher verbrannt worden sei. Wie die angeführte Schrift gegen die Schöffen der Vehme, so ist auch eine andere unter seinen schriftstellerischen Arbeiten charakteristisch für die Zeit, worin er lebte, nämlich eine Schrift gegen die Hussiten; die Universität Heidelberg blieb nicht unberührt von den durch die Hussiten heraufbeschworenen Bewegungen innerhalb der kirchlichen Lehrmeinungen. Zwei andere Schriften handeln „De contractibus“ und „De praedestinatione“. Von seiner Vertrautheit mit der Volkssprache und Poesie zeugt eine fernere Schrift, deren unter dem Titel „Sermones populares“ gedacht wird. Auch verfaßte er mehrere Reden und zwar|zum Theil politische, wie er sie z. B. vor dem König von Frankreich, von England und vor dem Herzog von Savoyen entweder zu halten gedachte oder wirklich gehalten hatte. — Erwähnt wird D. bei Hautz, Geschichte der Universität Heidelberg I. S. 234. 244, sowie in Joh. Schwab's Quatuor seculorum syllabus rectorum qui ab anno 1386—1786 in academia Heidelbergensi magistratum academicum gesserunt p. 31. 32.

  • Author

    Alberti.
  • Citation

    Alberti, Eduard, "Diepurg, Johann von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 138-139 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702920.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA