Neumann, Rudolf
- Lebensdaten
- 1868 – 1952
- Geburtsort
- Seifhennersdorf (Sachsen)
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Hygieniker ; Arzt
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 117583286 | OGND | VIAF: 20461352
- Namensvarianten
-
- Neumann, Rudolf Otto
- Neumann, Rudolf
- Neumann, Rudolf Otto
- Neumann, Otto Rudolf
- Neumann, R. O.
- Neumann, R.O.
- Neumann, Rudolf O.
- Neumann, Rudolph
- Neumann, Otto Rudolph
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Neumann, Rudolf Otto
Hygieniker und Bakteriologe, * 29.6.1868 Seifhennersdorf (Sachsen), † 5.4.1952 Hamburg. (evangelisch)
-
Genealogie
B →Bernhard (s. 1).
-
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Zittau studierte N. Pharmazie an den Universitäten Greifswald und Leipzig (1893 Staatsexamen). Danach setzte er seine Studien in Erlangen fort und wurde hier 1894 ohne Abitur zum Dr. phil. promoviert. 1894 ging N. zum Medizinstudium nach Würzburg, wo er sich besonders der Hygiene zuwandte. Zwischenzeitlich legte er sein Abitur ab und wurde in Würzburg 1899 zum Dr. med. promoviert. 1900-02 war N. als Hilfsarbeiter am Kaiserl. Gesundheitsamt (Pharmakolog. Abt.) tätig. 1902 habilitierte er sich in Kiel und erhielt die Venia legendi für Hygiene u. Bakteriologie. 1904 siedelte N. nach Hamburg über, wo er Abteilungsvorstand am Hygienischen Staats-Institut wurde und im selben Jahr an einer Expedition zum Studium des Gelbfiebers in Brasilien teilnahm. 1906-10 war er am Hygienischen Institut der Univ. Heidelberg tätig, ging 1910 als o. Professor für Hygiene und Bakteriologie nach Gießen und war seit 1914 an der Univ. Bonn Direktor des Hygiene-Instituts. 1922-37 war er als Nachfolger William Philipp Dunbars o. Professor und Direktor des Hygiene-Instituts der Univ. Hamburg und führte, nachdem sein Nachfolger K. Süpfle 1942 gefallen war, den akademischen Unterricht noch einige Zeit fort.
N.s wissenschaftliche Tätigkeit umfaßte die Bakteriologie, Tropenpathologie, Parasitologie und ernährungs-biologische Untersuchungen. Einen Namen machte er sich u. a. mit dem gemeinsam mit dem Hygieniker →Karl Bernhard Lehmann (1858–1940) erstellten „Atlas und Grundriß der Bakteriologie und|Lehrbuch der speziellen bakteriologischen Diagnostik“ (2 Bde., 1896, ⁷1926/27), wofür er eine Fülle ausgezeichneter Abbildungen schuf (franz., span., ital. u. engl. Überss.). Auf dem Gebiet der Ernährungsphysiologie wurde N. bekannt durch seine an sich selbst durchgeführten Stoffwechselversuche (Experimentelle Btrr. z. Lehre v. d. täglichen Nahrungsbedarf d. Menschen, u. bes. Berücksichtigung d. notwendigen Eiweißmengen, in: Archiv f. Hygiene u. Bakteriol. 42, 1902, S. 1-90). Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Gelbfieber-Expedition veröffentlichte er gemeinsam mit Moritz Otto 1906, seine auf zahlreichen Auslandsreisen gewonnenen parasitologischen Ergebnisse gemeinsam mit Martin Mayer und →Bernhard Nocht im „Atlas und Lehrbuch wichtiger tierischer Parasiten und ihrer Überträger mit besonderer Berücksichtigung der Tropenpathologie“ (1914, mit 1300 von N. gezeichneten Abb.). Während und nach dem 1. Weltkrieg befaßte er sich mit Ernährungsfragen (Die Wertigkeit des Brotes als Nährstoff, 1919). Während seiner Tätigkeit in Hamburg standen Arbeiten über die Nahrungsmittelhygiene im Vordergrund. 1928-31 unternahm N. längere Reisen nach dem fernen Osten, den USA und Mittelamerika, von welchen er eine 15 000 Objekte umfassende völkerkundlich-hygienische Sammlung mitbrachte. N. verfaßte über 125 wissenschaftliche Arbeiten.|
-
Auszeichnungen
Mitgl. d. Leopoldina (1933);
Goethe-Medaille f. Kunst u. Wiss. (1943). -
Literatur
K. Süpfle, in: Dt. med. Wschr. 64, 1938, S. 941 f. (P);
E. R Kröger, in: Süddt. Apotheker-Ztg. 88, 1948, S. 177;
H. Harmsen, in: Zbl. f. Bakteriol., Parasitenkde., Infektionskrankheiten u. Hygiene 153, 1949, S. 1-3 (P);
J. Bürgers, ebd. 159, 1952, S. 1 f. (P);
Drüll, Heidelberger Gel.lex. I;
Dt. Apotheker-Biogr., Erg.bd., hg. v. W.-H. Hein u. H.-D. Schwarz, 1896 (Schwarz);
Fischer;
Pogg. VII;
Wi. 1928 u. 1952. -
Autor/in
Holm-Dietmar Schwarz -
Zitierweise
Schwarz, Holm-Dietmar, "Neumann, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 136-157 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117583286.html#ndbcontent