Neumann, Bernhard
- Lebensdaten
- 1867 – 1953
- Geburtsort
- Seifhennersdorf (Sachsen)
- Sterbeort
- Freiberg (Sachsen)
- Beruf/Funktion
- Technischer Chemiker ; Chemiker
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 117551325 | OGND | VIAF: 13087611
- Namensvarianten
-
- Neumann, Bernhard Heinrich
- Neumann, Bernhard
- Neumann, Bernhard Heinrich
- Neumann, B.
- Neumann, Heinrich Bernhard
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Neumann, Bernhard Heinrich
Technischer Chemiker, * 1.5.1867 Seifhennersdorf (Sachsen), † 15.12.1953 Freiberg (Sachsen). (evangelisch)
-
Genealogie
V →Karl-Heinrich (1841–1918), Lehrer u. Kantor in S.;
M Amalie Auguste Augustin;
B →Rudolf (s. 2), →Günther (1877–1962), Zoologe;
– ⚭ 1906 Maria,| T d. Prokuristen Gerhard Quadflieg u. d. Marie Ernst. -
Biographie
N. besuchte das Gymnasium in Zittau (ohne Abschluß), erlernte die Pharmazie und praktizierte 1887/88 in schweizer, und ital. Apotheken. Seit 1890 studierte er an der Univ. Leipzig Chemie und Naturwissenschaften. Er legte das pharmazeutische Staatsexamen ab und promovierte 1894 bei →Wilhelm Ostwald mit einer Arbeit „Über das Potential des Wasserstoffs und einiger Metalle“, wurde Assistent am Institut für Anorganische Chemie und Elektrochemie der TH Aachen und war ein Jahr lang in den Stolberger Blei- und Zinkhüttenwerken tätig. N. habilitierte sich, nachdem er 1899 in Gießen das Abitur nachgeholt hatte, an der TH Darmstadt 1899-1903 nacheinander für die Fächer Elektrochemie, Hüttenkunde und Chemie, wurde 1904 Titularprofessor und 1906 planmäßiger ao. Professor für Eisenhüttenkunde. 1914 übernahm er den Lehrstuhl für Chemische Technologie an der TH Breslau (1932/33 Rektor). 1935 wurde N. emeritiert und lebte anschließend bis 1944 wieder in Darmstadt, kehrte, nachdem sein Haus durch Bomben zerstört worden war, in seine Oberlausitzer Heimat zurück und ließ sich 1946 in Freiberg nieder. Hier betreute er an der Bergakademie 1948-51 kommissarisch den Lehrstuhl für Organische Chemie und Organisch-chemische Technologie.
N. leistete in zahlreichen Publikationen wichtige Beiträge zur Verwissenschaftlichung der chemischen Verfahrenstechnik, die vorher vielfach einer rein empirischen Methode gefolgt war. Schwerpunkt waren die Elektrometallurgie und die Gasanalytik sowie das Schwefelsäurekontaktverfahren. Er untersuchte auch andere katalytisch gesteuerte Verfahren wie die Ammoniakverbrennung, den Deacon-Prozeß zur Chlordarstellung und die Wassergasgewinnung. N. konnte zeigen, daß der Chlorkalk eine definierte Verbindung ist, die, abhängig von den Reaktionsbedingungen, in zwei distinkten Formen entsteht. Er studierte den Ammoniak-Soda-Prozeß, die katalytische Umsetzung von Acetylen zu Acetaldehyd und Essigsäure und die Methabildung aus Kohlenmon- oder -dioxid und Wasserstoff. Außerdem befaßte sich N. in einer Reihe von Publikationen mit der Naturwissenschafts- und Technikgeschichte.
-
Werke
u. a. Elektrolyse als Hilfsmittel in d. analyt. Chemie, 1896;
Theorie u. Praxis d. analyt. Eletrolyse d. Metalle 1897 (engl. 1898);
Die Metalle, Gesch., Vorkommen, Gewinnung Statistik, 1903;
Elektrometallurgie d. Eisens, 1907 (russ. 1908);
ca. 200 Aufss. in Fachzss. – Hg.: Chem.-techn. Analyse, begr. v. J. Post. 2 Bde., ³1908/09 (bearb. v. N.);
Lehrb. d. chem. Technologie u. Metallurgie, 1912, ³1939 (franz. 1914);
Tagesfragen aus Naturwiss. u. Technik, Abt. Chemie, Metallurgie etc., 1914-25. -
Literatur
E. Terres, in: Zs. f. Elektrochemie 38, 1932, S. 259 f.;
A. Lissner, in: Chem. Technik 6, 1954, S. 317-20 (P);
H. G. Schäfer, Chemiker-Ztg. 78, 1954, S. 158;
ders., in: Bergak. 6, 1954, S. 26 f. (P);
ders., in: Brennstoff-Chemie 35, 1954, S. 64 ff. (W-Verz.);
ders., in: Bergak., Freiberger Forschungshh. (D) 6, 1954, S. 93-107 (W-Verz., P);
Verz. d. Hochschullehrer d. TH Darmstadt, bearb. v. Ch. Wolf, I, 1977;
W.-H. Hein u. H.-D. Schwarz (Hg.), Dt. Apotheker-Biogr., Erg.-Bd., 1986, S. 334 f.;
Pogg. IV-VII. -
Autor/in
Claus Priesner -
Zitierweise
Priesner, Claus, "Neumann, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 135-136 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117551325.html#ndbcontent