Brockhaus, Heinrich
- Lebensdaten
- 1804 – 1874
- Geburtsort
- Amsterdam
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Verleger ; Drucker ; Buchhändler ; Politiker ; Herausgeber
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116552433 | OGND | VIAF: 22358113
- Namensvarianten
-
- Brockhaus, Heinrich
- Brockhaus, F. A.
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Personen in der NDB Genealogie
- ADB 3 (1876), S. 339 Familienartikel
- ADB 3 (1876), S. 339 (Brockhaus, Buchhändlerfamilie)
- NDB 2 (1955), S. 623* (Brockhaus, Friedrich Arnold)
- NDB 2 (1955), S. 625 (Brockhaus, Heinrich Eduard)
- NDB 3 (1957), S. 112* (Campe, Johann Julius Wilhelm)
- NDB 10 (1974), S. 637* (Judeich, Albert)
- NDB 14 (1985), S. 329* (Leskien, August)
- NDB 26 (2016), S. 435 in Artikel Trömel, Paul (Trömel, Paul Friedrich)
Orte
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Brockhaus, Heinrich
Verleger, * 4.2.1804 Amsterdam, † 15.11.1874 Leipzig. (evangelisch)
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Genealogie
V →Friedrich Arnold s. (2);
B →Friedrich (1800–65), Verleger, leitete 1820-49 die Druckerei;
⚭ Leipzig 1827 Pauline (1808–86), T des Finanzrats und bayerischen Generalkonsuls Heinrich Wilhelm Campe in Leipzig; 5 K, u. a. →Eduard s. (5), Rudolf (1838–98), Verleger, Helene (⚭ 1855 →Heinrich Vieweg, 1826–90, Verlagsbuchhändler in Braunschweig). -
Biographie
Sein Vater zog B., dessen Begabung für Literatur und neuere Sprachen schon in seiner Schulzeit aufgefallen war, schon mit 15 Jahren zur Unterstützung im Verlag heran. Nach dem frühen Tod des Vaters stand der knapp 20jährige vor einer ungewöhnlich großen Aufgabe, die durch die testamentarische Bestimmung, sechs Jahre lang die Firma für Rechnung sämtlicher Erben fortzuführen, noch erschwert wurde. Zuerst zusammen mit seinem in der Auffassung von Beruf und Leben von ihm sehr verschiedenen Bruder Friedrich, dann allein, seit 1854 zusammen mit seinem Sohn Eduard hat B. mit Energie, Selbstzucht und Fleiß zielbewußt schöpferisch weiterentwickelt, was der Vater begonnen. Die Firma nahm unter seiner Führung eine glänzende Entwicklung, der Name B. wurde zum Begriff in der ganzen Welt.
Der Zug ins Große, Universale trat immer stärker in Erscheinung, sowohl in der fast alle Wissensgebiete umfassenden Verlagsproduktion (1831 Ankauf des bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden Verlags J. F. Gleditsch mit den bedeutenden Sammelwerken von J. S. Ersch und J. G. Gruber sowie Heinsius - 1836 1. Ausgabe von Eckermanns Gesprächen, seit 1842 Der Neue Pitaval, seit 1864 Deutsche|Nationalliteratur, seit 1837 Leipziger, später Deutsche Allgemeine Zeitung) wie im Ausbau des Betriebs (Pflege aller Zweige des Buchhandels und aller Herstellungsverfahren) und der Beziehungen zu den Nachbarländern (Filialen in Paris, Wien, Berlin) und Übersee. Bewundernswert, wie B., dem weder eine höhere Schulbildung noch Wanderjahre vergönnt waren, bei seiner umfangreichen intensiven Arbeit noch bestrebt war und auch Zeit dazu fand, sich weiterzubilden: er las viel und systematisch, er gab sich 50 Jahre hindurch von jedem Tag seines Lebens Rechenschaft, er verstand sieben neuere Sprachen und war in Literatur und den Schönen Künsten zu Hause. Seine zahlreichen Reisen in fast alle Länder Europas, bis in den Orient und nach Nordafrika, die er sorgfältig vorbereitete, dienten nicht nur der Erweiterung seiner Kenntnisse und seines Gesichtskreises, sondern auch der Anknüpfung neuer und der Festigung alter geschäftlicher Beziehungen; selbst fern von der Heimat gab er die Oberleitung der Firma nie aus der Hand.
Auch für das Allgemeinwohl hatte der an ein streng geregeltes Leben und Ausnützen jeder Minute gewöhnte B. Zeit und Interesse. An der Entwicklung des buchhändlerischen Lebens nahm er in Ausschüssen und Vorständen regen Anteil; Urheberrechtsfragen vertrat er auch als Mitglied des Sächsischen Landtags. Er war 1848 im Frankfurter Vorparlament und 10 Jahre später bei den vorbereitenden Verhandlungen für die Gründung des Nationalvereins tätig; viele Jahre gehörte er dem Leipziger Stadtparlament an. - 1858 Dr. phil. h. c. Jena, 1872 Ehrenbürger von Leipzig.
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Werke
Aus d. Tagebüchern v. H. B., hrsg. v. seinem Sohne Rud., 5 Bde., als Ms. gedr. 1884-87 (mit ausführl. Lebensskizze);
F. A. Brockhaus in Leipzig, vollst. Verz. d. v. d. Fa. F. A. B. in Leipzig 1805-72 verlegten Werke, mit biogr. u. lit. hist. Notizen, 1872–75. -
Literatur
ADB III (auch f. B Frdr. u. S Rud.);s.a. L zu 5). -Zu Heinr. Vieweg:
ADB XXXIX. -
Porträts
Kreidezeichnung v. C. Vogel v. Vogelstein, 1846 (verbrannt); Ölgem. v. E. Bendemann, 1857 (verbrannt), Abb. b. Schulze, S. 71, u. Gebhardt, Tafel XXII/1 (s. L zu 5);
Stich v. A. Weger, Titelbild in Schulz' Allg. Adreßbuch f. d. Dt. Buchhandel. -
Autor/in
Annemarie Meiner -
Zitierweise
Meiner, Annemarie, "Brockhaus, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 624-625 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116552433.html#ndbcontent