Brockhaus, Heinrich
- Lebensdaten
- 1858 – 1941
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Kunsthistoriker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116552484 | OGND | VIAF: 69231117
- Namensvarianten
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- Brockhaus, Heinrich
- Brockhaus, Enrico
- Brockhaus, Heinrich E.
- Brockhaus, Heinrich Eduard
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Brockhaus, Heinrich
Kunsthistoriker, * 3.3.1858 Leipzig, † 24.10.1941 Leipzig. (evangelisch)
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Genealogie
V →Eduard s. (5);
⚭ Wien 1895 Else Brüxner;
S Wolfgang (* 1903), Leiter der seit 1948 bestehenden Kommissions- und Exportfrima F. A. Brockhaus in Stuttgart, eines Zweiggeschäfts des Wiesbadener Verlags; 1 T. -
Biographie
B. studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Nationalökonomie und promovierte 1882 mit einer geschichtlichen Dissertation in Leipzig; er habilitierte sich 1885 in seiner Geburtsstadt und wurde 1892 außerordentlicher Professor. 1887/88 führten ihn Studienreisen nach Italien, Griechenland, Syrien, Palästina, Ägypten, Konstantinopel, Athos. Mit Urlaub von der Universität Leipzig folgte er 1897 einem Rufe, in Florenz das Kunsthistorische Institut einzurichten und zu leiten, eine vom Kunsthistorischen Kongreß 1893 beschlossene, nun 1897 klein ins Leben tretende, seit 1902 vom Deutschen Reich unterstützte und daher vergrößerte private Stiftung. Er leitete das Institut bis 1912 und kehrte 1913 nach Deutschland zurück. Aus der Universitätsstellung ausgeschieden, lebte er zuerst als Privatgelehrter in Dresden, seit 1917 wieder in Leipzig. Einer Forschergeneration angehörend, die in der bildenden Kunst einen Zweig der gesamten geistigen Kultur erblickte, sind die Schriften von B. quellenmäßig mit solidester wissenschaftlicher Arbeit fundiert und die Kunstwerke aus dem Geist ihrer Entstehungszeit und ihres Landes verstanden. Das kam besonders der Florentiner Kunst der Renaissance zugute, außerdem aber der byzantinischen Kunst, die sein besonderes Arbeitsgebiet war. Seine Untersuchungen in den Athosklöstern über die kirchliche Baukunst und die Wandmalerei, sowie über die Bilderhandschriften setzten umfangreiche Studien der liturgischen Literatur der spätbyzantinischen Theologie voraus und gaben der Athosforschung nicht nur in Deutschland entscheidende Richtlinien. B. hat wohl auch als erster an einer deutschen Universität über byzantinische Kunst gelesen. Das Kunsthistorische Institut in Florenz verdankt ihm trotz seiner bescheidenen Anfänge eine von vornherein großzügige und zweckdienliche Anlage.
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Werke
Der Kurfürstentag zu Nürnberg im J. 1640, 1883;
Die Kunst in d. Athosklöstern, 1891, ²1924;
Unsere heutige Baukunst (Antrittsvorlesung), 1895;
A. Böcklin, 1901;
F üb. Florentiner Kunstwerke, 1902 (ital. Mailand 1902);
Michelangelo u. d. Medicikapelle, 1909, ²1911;
Dt. städt. Kunst u. ihr Sinn, 1916;
Hrsg.: De sculptura v. Pomponius Gauricus (mit Einl. u. Übers.), 1886;
Leiter: Ital. F, hrsg. v. Kunsthist. Inst. in Florenz, Bd. 1, 2, 5, 1906-12;
Mitt. d. Kunsthist. Inst. in Florenz, Bd. 1, H. 1, 1911/12. -
Literatur
P. v. Gebhardt, Gesch. d. Fam. B., 1928.
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Porträts
Kreidezeichnung v. Herm. Prell.
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Autor/in
Luise Charlotte Pickert -
Zitierweise
Pickert, Luise Charlotte, "Brockhaus, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 625 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116552484.html#ndbcontent