Back, Otto
- Lebensdaten
- 1834 – 1917
- Geburtsort
- Kirchberg (Kreis Simmern)
- Sterbeort
- Straßburg
- Beruf/Funktion
- Bürgermeister von Straßburg ; Politiker ; Jurist ; Bürgermeister
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116028696 | OGND | VIAF: 30276604
- Namensvarianten
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- Back, Karl August Albert Otto
- Back, Otto
- Back, Karl August Albert Otto
- Back, Otto Karl August Albert
- Back, Carl August Albert Otto
- Back, Otto Carl August Albert
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Back, Karl August Albert Otto
Bürgermeister von Straßburg, * 30.10.1834 Kirchberg (Kreis Simmern), † 5.1.1917 Straßburg. (evangelisch)
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Genealogie
V →Friedrich Carl Back (s. 1);
⚭ 1) 1864 Auguste Thimme († 1868), 2) 1870 Luise Huesgen. -
Biographie
B. studierte zuerst Theologie, dann Rechtswissenschaft, wurde 1867/68 preußischer Landrat des heimatlichen Hunsrück-Kreises Simmern und kam als Landwehroffizier im Krieg von 1870/71 nach Elsaß-Lothringen. 1872 wurde er Polizeidirektor in Straßburg, 1873 dort mit der kommissarischen Verwaltung des Bürgermeisteramts betraut, nachdem der bisherige ganz französisch gesinnte Bürgermeister abgesetzt und der ebenfalls oppositionelle Gemeinderat suspendiert worden war (1874 aufgelöst); 1880 wurde er Bezirkspräsident des Unterelsaß (Amtssitz in Straßburg), 1886 wieder Bürgermeister von Straßburg, im Frühjahr 1887 Unterstaatssekretär für Finanzen im reichsländischen Ministerium (unter der Statthalterschaft des Fürsten Chlodwig Hohenlohe) und Ende 1887 endgültig Bürgermeister, nachdem er Mitglied des inzwischen neugewählten Gemeinderats von Straßburg geworden war; jetzt wurde er also auf dem normalen Wege des elsässischen Kommunalrechts berufen. Durch seine Leistungen als Verwaltungsbeamter und durch seine liberale, kluge Haltung konnte er in Straßburg viel von der politischen Spannung gegenüber der einheimischen Oberschicht, den immer noch im Grunde meist französisch gesinnten „Notabeln“, überwinden; dem gebürtigen Rheinländer, dem weithin am französischen Recht geschulten Juristen der Rheinprovinz lag das Verständnis für die elsässische Eigenart näher als anderen „Altdeutschen“ in der Verwaltung des Reichslandes. Im Rahmen des wirtschaftlichen Aufschwunges, der für die Elsässer der deutlichste Vorzug der deutschen Herrschaft war, machte B. Straßburg durch den Bau der Wasserleitung, dann auch der Schwemmkanalisation, des Straßenbahnnetzes, vor allem durch die Erweiterung der Altstadt über den engeren Festungsring hinaus und durch die Anlage des Rheinhafens auf der Sporeninsel seit 1892 zur modernen Großstadt. Zugleich hatte er maßgebenden Anteil an der Vorbereitung der Regulierung des Oberrheins, die die Großschiffahrt auf dem Rhein bis Straßburg verlängerte; dieses Werk wurde nach B.s Rücktritt (1906) unter seinem Nachfolger, dem deutschgesinnten Elsässer R. Schwander, zu Ende geführt. 1910 wurde B. noch Kurator der Universität Straßburg. 1911 ernannte ihn der Kaiser zum Mitglied der 1. Kammer des neuen Landtags von Elsaß-Lothringen, die ihn zu ihrem Präsidenten wählte.
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Werke
Aus Straßburgs jüngster Vergangenheit, 1912.
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Literatur
E. v. Ernsthausen, Erinnerungen eines preuß. Beamten, 1894, S. 294 f., 324 ff.;
A. Schneider, Gesch. d. Rheinregulierung Straßburg-Sondernheim (Speyer), in: Elsaß-Lothring. Jb. 2, 1923, S. 72 ff.;
A. Dominicus, Straßburgs dt. Bürgermeister B. u. Schwander 1873-1918, 1939 (P);
H. v. d. Goltz, in: DBJ Überleitungsbd. II, S. 8-13 (u. Totenliste 1917, L). -
Autor/in
Heinrich Heffter -
Zitierweise
Heffter, Heinrich, "Back, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 504 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116028696.html#ndbcontent