Leidesdorf
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- Wiener Familie
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 108130314X | OGND | VIAF: 5145376252383720202
- Namensvarianten
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- Leidesdorf
- Leidesdorf
- Leidesdorph
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Leidesdorf(er).
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Biographie
Schon in der 1. Hälfte des 18. Jh. gehörten die wohlhabenden L. zu den in Wien tolerierten Judenfamilien. Der Handelsmann und kaiserl. Hoffaktor →Isak (1673–1748) tätigte umfangreiche Darlehensgeschäfte. Seine Söhne →Samuel (1700–62) und →Löb (1705–89) hatten Handelsfirmen in Wien und Hausbesitz in Preßburg. Leopold Franz (1793-1864) gründete 1840 eine der bedeutendsten Maschinenpapierfabriken Österreichs (s. ÖBL). Dessen Neffe →Franz Emil (1821–85) war Notar in Wien und Präsident der niederösterr. Notariatskammer (s. ÖBL). Zu einer anderen Linie gehören →Mendel (1710–70), Handelsmann in Wien und Vorsteher der Preßburger Judengemeinde, dessen Enkel →Franz (s. ÖBL), gen. Wallner (1810–76), der als Schauspieler vor allem in Raimund-Rollen auftrat, in zahlreichen europ. Städten erfolgreich gastierte, 1854-68 in Berlin ein Theater von lokaler Berühmtheit leitete (seit 1864 „Wallner-Theater“) und sich auch als Schriftsteller einen Namen machte (s. ÖBL). →Markus L. v. Neuwall (1753–1838), Bankier in Wien, Besitzer der Herrschaft Klobouk in Südmähren, wurde 1824 in den erbl. Ritterstand erhoben (s. ÖBL). Der Sohn →Samuel August v. Neuwall (1783–1851) führte das Bankhaus weiter. Dessen Sohn →Albert (1807–70) war Abgeordneter des Reichstags von 1848/49 und Sektionschef im Finanzministerium. Seit etwa 1830-40 begann die weitverzweigte, durch zahlreiche Verwandtenehen verknüpfte Familie, ausgenommen die adeligen Neuwall, ihre finanziellen Grundlagen einzubüßen, und verlor rasch an Bedeutung.
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Literatur
H. Jäger-Sunstenau, Die geadelten Judenfam. im vormärzl. Wien, Diss. Wien 1950 (ungedr.);
ders., Die L., Eine Wiener Honoratiorenfam. d. 18. u. 19. Jh., in: Jb. d. Ver. f. Gesch. d. Stadt Wien 34, 1978, S. 192-203. -
Autor/in
Imogen Fellinger -
Familienmitglieder
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Zitierweise
Redaktion, "Leidesdorf" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 136 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd108130314X.html#ndbcontent