Helmold von Bosau
- Lebensdaten
- um 1120 – nach 1177
- Beruf/Funktion
- Chronist ; Geistlicher
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100945546 | OGND | VIAF: 300725564
- Namensvarianten
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- Helmold
- Helmold von Bosau
- Helmold
- Helmoldus, Bosoviensis
- Bosau, Helmold von
- Elmoldo, di Bosau
- Gelʹmolʹd
- Gelʹmolʹd iz Bosau
- Gelʹmolʹd, iz Bosau
- Helemoldus, Presbyter
- Helinandus, Presbyter
- Helmboldus, Presbyter
- Helmholdus, Bozoviensis
- Helmold, Bošovského
- Helmold, Chronist
- Helmold, de Bosau
- Helmold, kněz buzovský
- Helmold, von Bosau
- Helmoldus
- Helmoldus, Bosvienensis
- Helmoldus, Bozoviensis
- Helmoldus, Presbyter
- Helmoldus, Presbyter Bosoviensis
- Helmoldus, Presbyter Bosvienensis
- Helmoldus, Presbyter Bozoviensis
- Гельмольд из Босау
- Гельмольд, из Босау
- Helemoldus, Presbyther
- Helinandus, Presbyther
- Helmboldus, Presbyther
- Helmoldus, Presbyther
- Helmoldus, Presbyther Bosoviensis
- Helmoldus, Presbyther Bosvienensis
- Helmoldus, Presbyther Bozoviensis
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Helmold von Bosau
Chronist, * um 1120, † nach 1177.
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Biographie
H. stammte wohl aus dem nordwestlichen Vorland des Harzes. In jungen Jahren kam er nach Holstein, wo er etwa 1134-38 im Gebiet von Segeberg lebte. Nach einem mehrjährigen Besuch der Schule des Blasiusstiftes in Braunschweig trat er um 1143 in das Augustinerchorherrenstift in Neumünster in Holstein¶ ein und wurde hier Diakon. Nach 1156 wurde er Pfarrer in Bosau am Ostufer des Plöner Sees. 1177 wird er urkundlich zum letzten Mal erwähnt. H. ist der Verfasser einer „Slawenchronik“, die er 1167-72 in zwei Büchern schrieb. Er schildert in ihr die Christianisierung der östlich der unteren Elbe wohnenden Westslawen von Karl dem Großen bis um 1170 und die Eindeutschung Ostholsteins bis zur Zeit →Heinrichs des Löwen Dabei gibt er ein zuverlässiges Bild von den Schwierigkeiten, die bei der Mission und dem Aufbau einer kirchlichen Organisation in diesen Gebieten zu überwinden waren. Für die Anfänge der ostdeutschen Siedlung ist das Werk eine Quelle, wie wir sie in dieser Anschaulichkeit sonst nicht besitzen. Auch für die Reichsgeschichte des 12. Jahrhundert, insbesondere für die Herrschaft →Heinrichs des Löwen in Sachsen, bringt H. eine Fülle sonst nicht überlieferter Tatsachen. Seine Glaubwürdigkeit ist gelegentlich, zuletzt von dem russischen Historiker Jegorov, zu Unrecht angezweifelt worden.
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Werke
Chron. Slavorum, hrsg. v. B. Schmeidler, in: MGH SS rer. Germ., ³1937, dt. v. dems., in: Die Gesch.Schreiber d. dt. Vorzeit 56, 1910, neue Ausg. mit Übers. v. H. Stoob, in: Ausgew. Qu. z. dt. Gesch. d. MA 19, 1963 (L), dt. Übers. (etwa d. Hälfte) in: Chroniken d. MA, Widukind - Otto v. Freising - H., aus d. Lat. übertragen v. E. Metelmann, mit Einf. v. A. Ritthaler u. Nachwort d. Übersetzers, 1964 (L).
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Literatur
ADB XI;
D. N. Jegorov, Die Kolonisation Mecklenburgs im 13. Jh., Moskau 1915 (russ.), dt. 2 Bde., 1930, dazu H. Witte, Jegorovs Kolonisation Mecklenburgs im 13. Jh., ein krit. Nachwort, 1932;
B. Schmeidler, Über d. Glaubwürdigkeit H.s u. d. Interpretation u. Beurteilung ma. Gesch.-Schreiber, in: NA 50, 1933, S. 320 ff. -
Autor/in
Karl Jordan -
Zitierweise
Jordan, Karl, "Helmold von Bosau" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 502 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100945546.html#ndbcontent
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Helmold
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Biographie
Helmold, Pfarrer zu Bosau am Plöner See im 12. Jahrhundert, war ein Schüler Gerolds, des ersten Bischofs von Lübeck, welcher früher der Schule in Braunschweig vorgestanden hatte und hat in dem Augustinerkloster Neumünster¶ unter Vicelins Leitung gelebt. Veranlaßt durch Gerold beschrieb er die merkwürdigen Ereignisse, die er großentheils selbst erlebt hatte: die Wirksamkeit des Vicelin; die harten Kämpfe mit den Wagriern und die Stiftung der Oldenburger, bald nach Lübeck verlegten Kirche; die Berufung fremder Colonisten in das entvölkerte Land. Vorzüglich hierüber sind seine Nachrichten von hohem Werth; auch in weiterem Umfange sind sie lange sehr geschätzt gewesen, jetzt aber hart angegriffen als unglaubwürdig. Ungenauigkeit in der Benutzung älterer Quellen und in Berichten über entferntere Vorgänge, Parteilichkeit in der Darstellung der ihm näher liegenden Ereignisse sind ihm unzweifelhaft nachgewiesen, doch bleibt immer seine Chronik der Slaven ein Werk von hervorragendem Werthe. Sie reicht bis 1170; er selbst wird 1177 zuletzt erwähnt. Ueber seinen Fortsetzer Arnold s. Bd. I. S. 582.
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Literatur
Ausg. v. Bangert 1659, von Lappenberg, Mon. Germ. SS. XXI. Uebers. von Laurent 1852. C. Schirren: Zur Kritik älterer holst. Geschichtsquellen, 1876. Entgegnung von Wigger im Jahrb. d. Vereins f. Mecklenb. Gesch. 1877.
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Autor/in
Wattenbach. -
Zitierweise
Wattenbach, Wilhelm, "Helmold von Bosau" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 702-703 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100945546.html#adbcontent