Helmolt, Hans
- Lebensdaten
- 1865 – 1929
- Geburtsort
- Dresden
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Historiker ; politischer Publizist ; Philologe ; Publizist
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 115576908 | OGND | VIAF: 35189471
- Namensvarianten
-
- Helmolt, Hans Ferdinand
- Helmolt, Hans
- Helmolt, Hans Ferdinand
- Helmolt, Hans F.
- Gelʹmolʹt, Gans
- Helmolt, F.
- Helmolt, Ferdinand
- Helmolt, H. F.
- Helmolt, H. Ferdinand
- Helmolt, H.F.
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Sächsische Bibliographie
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Helmolt, Hans Ferdinand
Historiker, politischer Publizist, * 8.7.1865 Dresden, † 19.3.1929 Berlin. (lutherisch)
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Genealogie
V Ferdinand († 1904), Rechnungsrat, aus Göttinger Ratsherrengeschl.;
M Helene Hentsch († 1901);
⚭ 1895 Gertrud, T d. Pfarrers Dr. Clemens Peter († 1891), u. d. Emma Hempel;
1 S (⚔), 2 T. -
Biographie
Studienjahre in Bonn und Leipzig als Schüler von →Karl Lamprecht und Friedrich Ratzel führten H. zunächst zu einer geographisch-anthropologischen Geschichtsauffassung. In der Zeit seiner Mitarbeit an den von Lamprecht herausgegebenen rheinischen Urbaren und während der anschließenden Tätigkeit als Verlagsredakteur am Bibliographischen Institut in Leipzig (1894–1906) veröffentlichte er mehrere Untersuchungen zur mittelalterlichen Geschichte, darunter eine über die Entwicklung von Grenzsäumen zu Grenzlinien im alten Deutschland, und besorgte eine gut kommentierte Ausgabe der kleineren Schriften Ratzels. Schon 1895 hatte er eine vielbeachtete Studie über den Begriff Weltgeschichte vorgelegt, dann begründete er, von zahlreichen Mitarbeitern unterstützt, eine mehrbändige Weltgeschichte, die vom Bibliographischen Institut verlegt wurde (9 Bände, 1899|-1907, ²1913-22). Sie bietet mit den 1894-1919 ebenfalls von H. herausgegebenen Vierteljahresheften für Weltgeschichte einen einzigartigen Überblick über die historischen Grundlagen der weltpolitischen Lage an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert H. wandte sich als Schriftsteller immer mehr der Tagespolitik zu, wirkte seit 1908 als Redakteur in Dresden, dann in München, leitete 1912-17 als Chefredakteur die Weserzeitung in Bremen, und war während des Krieges auch als Pressechef im Reichsamt des Innern tätig. Von 1922 bis zu seinem Tode hat er als Chefredakteur die Frankfurter Nachrichten herausgegeben. Von seinen zahlreichen historischen Veröffentlichungen verdienen Erwähnung die Ausgaben der Briefe Liselottes von der Pfalz (2 Bände, 1907 f.), Gustav Freytags an A. von Stosch (1913), eine Biographie Rankes (1921), eine diplomatische Untersuchung über →Bismarcks Dreibundpolitik (1914) und eine vierbändige Darstellung über den Ablauf des Weltkrieges (1914–18), die vor allem als Dokument zeitgeschichtlicher Geschichtsschreibung zu beachten ist.
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Porträts
in: Buchhändler-Hdb., 1926.
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Autor/in
Herbert Helbig -
Zitierweise
Helbig, Herbert, "Helmolt, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 502-503 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115576908.html#ndbcontent