Afra
- Lebensdaten
- erwähnt um 304 , gestorben 3./4. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Heilige ; Märtyrerin ; Märtyrerin
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 119099179 | OGND | VIAF: 62350868
- Namensvarianten
-
- Afra
- Afra, Heilige
- Afra, di Augusta
- Afra, von Augsburg
Vernetzte Angebote
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi - Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters (Autoren)
- * Regesta Imperii
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Afra
Heilige, 3./4. Jahrhundert.
-
Biographie
Die Verehrung der Martyrin A. in Augsburg ist schon durch Venantius Fortunatus (um 565) bezeugt; ihr Fest ist in den drei Rezensionen des Martyrologium Hieronymianum (um 600) vom 5.-7. August verzeichnet, wobei dasselbe wohl aus einem älteren Mailänder Kalender (um 500) schöpft. Ihr Martyrium fällt wohl in die Zeit Diokletians (um 304). Daß sie eine Dirne gewesen, ist unhistorische Legende; sie ist dadurch entstanden, daß ein Augsburger Kleriker des 8. Jahrhunderts (bei Erhebung ihres Leibes?) eine Passio verfaßte, dabei den Namen einer Heiligen, Venerea, der im Codex Bern des Martyrologium Hieronymianum dem Namen A.s folgt, als Apellativum - Venusdienerin - auf A. bezog und im Anschluß daran auch eine Geschichte ihrer Bekehrung durch einen Bischof Narcissus (später in Gerona) erdichtete. Mit mehr Recht bezeichnen alte Augsburger Kalendarien sie als Jungfrau. Über ihrem Grab an der von Augsburg nach Süden führenden Via Claudia erhob sich eine Kirche, die bis zur Errichtung eines Domes innerhalb der Stadtmauern (um 800) dem Bischof und den Kanonikern als Kathedrale diente. 955 wie schon früher zerstört, wurde sie von Bischof Ulrich (923–73) wieder aufgebaut. Er selbst fand auf seinen Wunsch in ihr seine Ruhestätte. Das neben dem neuen Domstift¶ weiter bestehende Kanonikerstift¶ wurde 1012 zum Benediktinerkloster St. Ulrich¶ und A. (1802 säkularisiert). Trägt auch die Kirche in neuerer Zeit nur den Namen Ulrichs, so besteht doch die Verehrung und die Wallfahrt zu ihrem Grabe fort. Dargestellt wird A. wegen der Art ihres Martyriums auf einem brennenden Holzstoß stehend; ihr Fest wird am 7. August gefeiert.
-
Literatur
Passio u. Conversio, in: MGH SS rer. Mer. III, S. 41-64 u. VII, S. 192-204;
A. Bigelmair, Die A.-Legende, in: Archiv f. d. Gesch. d. Hochstifts Augsburg I, 1910, S. 139-221;
ders., Zur A.-Legende, in: Hist.-Polit. Bll. 134, 1914, S. 624-31;
ders., Die hl. A., in: Lb. Bayer. Schwaben I, 1952, S. 1-29;
O. Riedner, Der geschichtl. Wert d. A.-Legende, 1913;
RGG;
LThK. -
Autor/in
Andreas Bigelmair -
Zitierweise
Bigelmair, Andreas, "Afra" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 93 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119099179.html#ndbcontent