Kreiten, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1847 – 1902
- Geburtsort
- Gangelt bei Aachen
- Sterbeort
- Kerkrade (Holland)
- Beruf/Funktion
- Dichter ; Literaturhistoriker ; Jesuit ; Schriftsteller ; Katholischer Theologe ; Literarhistoriker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11902618X | OGND | VIAF: 141474452
- Namensvarianten
-
- Ipse, Egon (Pseudonym)
- Wahrmuth, Philipp (Pseudonym)
- Kreiten, Wilhelm
- Ipse, Egon (Pseudonym)
- ipse, egon
- Wahrmuth, Philipp (Pseudonym)
- wahrmuth, philipp
- Kreiten, Gul.
- Kreiten, Gulielmus
- Kreiten, W.
- Wahrmuth, Phil.
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Kreiten, Wilhelm (Pseudonym Egon Ipse, Philipp Wahrmuth)
Jesuit, Dichter, Literarhistoriker, * 22.6.1847 Gangelt bei Aachen, † 6.6.1902 Kerkrade (Holland).
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Genealogie
V Peter Josef (1815–84), Schmiedemeister in G.;
M Maria Sibilla (1825–60), T d. Ludwig Lennartz. -
Biographie
Nach dem Besuch der Bürgerschule in Gangelt trat K. 1863 in den Jesuitenorden ein. Er begann sein Noviziat in Münster, wo er seinen späteren Freund →Johann Baptist Diel (1843–76, s. Kosch, Lit.-Lex.) kennenlernte. Den Aufenthalt in Münster mußte er infolge eines Lungenleidens, von dem er sich nie mehr ganz erholte, abbrechen. Nachdem er im Herbst 1867 zuerst in Maria-Laach seine Studien in der Philosophie fortgesetzt hatte,|kam er noch im selben Jahr als Lehrer nach Amiens. 1869 kehrte er nach Maria-Laach zurück, wo er erneut mit Diel zusammentraf und seine Philosophiestudien wieder aufnahm. 1870 begleitete er Diel nach Münster und wurde im Kreis um Christoph Bernhard Schlüter Zeuge und Bewunderer des in der Nachfolge Stolbergs und Annette von Droste-Hülshoffs stehenden katholischen Biedermeier. Durch Diel, der eine Biographie und Werkausgabe Clemens Brentanos vorbereitete, kam K. mit der Romantik in Berührung und half bei den Vorarbeiten seines Freundes mit, der damals mit Edward Steinle, Luise Hensel und anderen Lebensgefährten Brentanos in Verbindung trat. K. selbst schrieb in Münster die Tragödie „Der Antichrist“. 1871 kehrte er nach Maria-Laach zurück und begann dort mit dem Studium der Theologie. Wegen des Jesuitengesetzes setzte er 1872 seine theologischen Studien in Aix-en-Provence fort, wo er 1873 zum Priester geweiht wurde. 1874 schloß er in Castres bei Toulouse sein letztes Ausbildungsjahr ab und publizierte seither in der Zeitschrift „Stimmen aus Maria-Laach“. 1875 ging er als Deutschlehrer nach Lyon und im Herbst 1876 nach Tervüren bei Brüssel an die Redaktion der „Stimmen“. Von seinem im selben Jahr verstorbenen Freund Diel übernahm er die Veröffentlichung der Brentano-Biographie (1877/78). Ein neuer Ausbruch seiner Krankheit im Dezember 1878 zwang ihm fortan völlige Schonung auf. Unter ärztlicher Betreuung lebte er bis zu seinem Tod im Kloster Sankt Elisabeth in Kerkrade. In diese 23 Jahre fiel jedoch eine aktive publizistische Tätigkeit im Dienst des politischen Katholizismus. Schwerpunkte seines literarischen Interesses lagen in der westfälischen Heimat und im Südfrankreich seiner Exilzeit. So veröffentlichte er eine vierbändige Droste-Ausgabe (1885–87) und übersetzte provenzal. Dichtung ins Deutsche. Seine eigene Lyrik stand in der romantischen Tradition Eichendorffs.
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Werke
Weitere W u. a. Heimatweisen aus d. Fremde, 1882 (W), 121914 u. d. T. Den Weg entlang;
Faust u. kein Ende, Briefe e. Katholiken an s. Freund, in: Extrabeil. z. Niederrhein. Volksztg., 1883;
Zur Gesch. d. Aachener Kath. Bürger- u. Wahl-Ver. „Constantia“, 1894;
Leberecht Dreves, 1897;
Allerlei Weisheit (Sprüche u. Widersprüche), 1900;
Splitter u. Späne aus eigener u. fremder Werkstatt, hrsg. v. G. Gietmann, 1903 (P, mit Biogr.). - Hrsg.: Brentanos Chron. e. fahrenden Schülers, 1881;
Bethlehem (aus d. Neuprovenzal. Weihnachtsliedern d. Pfarrers Lambert ausgew. u. übertragen), 1882;
J. B. Diels Nachgelassene Schrr., 2 Bde., 1882;
Ges. Werke d. Droste-Hülshoff, 4 Bde., 1883 f. (daraus: Droste-Hülshoff, Ein Charakterbild, ²1900);
Molières Leben u. Werke, 1887;
Leben u. Briefe v. Johs. Theodor Laurent, 3 Bde., 1887-89 (Mitarb.);
Gedichte d. Brüder Christian u. Frdr. Leopold zu Stolberg, 1889. -
Literatur
Edward v. Steinle's Briefwechsel mit s. Freunden, hrsg. v. A. M. v. Steinle, II, 1897, S. 111-40;
Luise Hensel u. Christoph Bernhard Schlüter, Briefe a. d. dt. Biedermeier 1832–76, hrsg. v. J. Nettesheim, 1962, S. 353, 360;
K. Feilchenfeldt, in: Lit.wiss. Jb. NF 14, 1973, S. 242-45;
J. Spillmann, Priester u. Dichter, in: St. Aloisius-Bl., 1902;
BJ VII (W, L);
Stimmen aus Maria-Laach, Register 1886, 1899, 1913 (Verz. d. Btrr., L);
L. Koch, Jesuiten-Lex., 1934, Sp. 1040;
Kosch, Kath. Dtld.;
- Eigene Archivstud. im Archiv d. Nd.dt. Prov. SJ in Köln. -
Autor/in
Konrad Feilchenfeldt -
Zitierweise
Feilchenfeldt, Konrad, "Kreiten, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 739-740 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11902618X.html#ndbcontent