Schenk von Stauffenberg
- Lebensdaten
- unbekannt
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118752871 | OGND | VIAF: 32792188
- Namensvarianten
-
- Schenk von Stauffenberg, Freiherren (seit 1698)
- Schenk von Stauffenberg, Grafen (seit 1874)
- Stauffenberg, Grafen von
- Schenk von Stauffenberg
- Schenk von Stauffenberg, Freiherren (seit 1698)
- schenk von stauffenberg, freiherren
- Schenk von Stauffenberg, Grafen (seit 1874)
- schenk von stauffenberg, grafen
- Stauffenberg, Grafen von
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
- Gessinger, Christoph
- Johann Franz
- Marquard Sebastian
- Schenk von Stauffenberg, Alexander Graf
- Schenk von Stauffenberg, Alfred Graf
- Schenk von Stauffenberg, Barbara
- Schenk von Stauffenberg, Berthold Graf
- Schenk von Stauffenberg, Berthold Graf
- Schenk von Stauffenberg, Claus Graf
- Schenk von Stauffenberg, Eberhard Graf
- Schenk von Stauffenberg, Franz Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Franz Graf
- Schenk von Stauffenberg, Friedrich Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Friedrich Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Hans Sigismund
- Schenk von Stauffenberg, Johann Philipp Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Klemens Graf
- Schenk von Stauffenberg, Philipp Graf
- Schenk von Stauffenberg, Philipp Graf
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Schenk
von Stauffenberg (Reichsfreiherren 1698, zum Teil bayerische Grafen 1874). (katholisch)
-
Biographie
Die schwäb. Adelsfamilie erscheint 1251 erstmals urkundlich mit Wernherus „pincerna“ als Schenk der Grafen von Zollern, danach auch von Zell, Neuenzell, Erpfingen, Andeck und Stauffenberg (b. Rangendingen). Die Stammreihe beginnt mit Werner Schenk v. Neuenzell (erw. 1260-1326), einem Neffen des Wernherus. Werner († 1485) heiratete Barbara Truchseß v. Bichishausen, die Erbin von Wilflingen. Ihr Enkel Sebastian († 1566) erwarb 1538 Schatzberg und Egelfingen. Dessen Sohn Hans († 1582), pfalz-neuburg. Rat, heiratete →Barbara v. Westernach († 1574), die Erbin von Amerdingen. Zur Schwäb. und Fränk. Reichsritterschaft gehörend, standen zahlreiche Mitglieder der Familie in Diensten der Bischöfe von Würzburg, Bamberg, Mainz, Trier, Eichstätt, Konstanz, Augsburg und Regensburg; im 17. und 18. Jh. saßen 15 Mitglieder der Familie in den entspr. Domkapiteln. →Hans Siegmund (1607–79) war eichstätt. Hofmarschall, Rat und Stallmeister. Sein Sohn →Marquard Sebastian (1644–93, 1681 Reichsgf.), seit 1668 Domkapitular in Würzburg, seit 1682 Propst des Kollegiatstifts¶ zur Alten Kapelle in Regensburg, wurde 1683 zum Bischof von Bamberg gewählt, 1686 päpstlich bestätigt und im folgenden Jahr geweiht. Er ließ u. a. die Marquardsburg in Seehof bauen und die Festungen Forchheim und Kronach instandsetzen (s. L). Sein Bruder →Johann Philipp (1657–98), bamberg. und ritterschaftlicher Rat, wurde 1698 in den Reichsfreiherrnstand erhoben. →Johann Franz (1658–1740, 1681 Reichsgf.), bereits in jungen Jahren Domherr in Konstanz, Augsburg und Würzburg, wurde 1704 zum Bischof von Konstanz gewählt und im folgenden Jahr geweiht. 1714 wurde er Koadjutor des erkrankten Bischofs von Augsburg, Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg, und 1737 dessen Nachfolger. In Meersburg beauftragte er den Benediktiner →Christoph Gessinger († 1735), der ein beträchtliches Vermögen anhäufte und sich nach seinem Sturz 1730 zum Kalvinismus bekannte, mit dem Bau der Neuen Residenz und ließ 1725-35 ein Priesterseminar errichten. (s. Gatz II, L, P). Johann Franz (1734-1813) wurde 1770 Domkapitular, 1781 Generalvikar und nach dem Tod Bischof Georg Karl Ignaz Frhr. v. Fechenbachs 1808 Kapitularvikar in Würzburg (s. Gatz I). →Friedrich (1767–1808), ksl. Rat und bamberg. Hofmarschall amtierte als Präsident des Reichskammergerichts in Wetzlar und als würzburg. Staatsminister. Sein Sohn →Franz (1801–81, s. L), bayer. Generalleutnant à la suite, wurde 1874 in den bayer. Grafenstand erhoben, während sein weiterer Sohn →Friedrich (1806–74, s. L), auf Rißtissen, die freiherrliche Linie fortführte. Beide heirateten Töchter des bayer. Generalmajors und Kommandanten von Würzburg, Cajetan Gf. Butler v. Clonebough gen. Haimhausen (1777–1827) Eleonore (1807–61) und Klementine (1812–79). Friedrichs Sohn Franz (1834–1901, s. 1) gehörte zu den prominenten Befürwortern des Beitritts Bayerns zum Reich. Dessen Sohn →Franz (1878–1950, s. Rhdb. [P]; Biogr. Hdb. Württ. LT), auf Rißtissen, Wilflingen und Geislingen, war Mitglied der I. Kammer der württ. Landstände und 1930-45 des Reichstags (DNVP, dann NSDAP).
Die beiden Söhne des Franz († 1881) sowie deren Söhne wählten die militärische Laufbahn. →Klemens (1826–86) wurde bayer. Oberst à la suite, →Philipp (1828–95) k. u. k. Major, →Berthold (1859–1944) bayer. Oberstleutnant, →Alfred (1860–1936) und →Philipp (1864–1945) württ. Major, →Eberhard (1866–1917) k. u. k. Oberstleutnant. Von Alfreds Söhnen setzte →Claus (1907–44, s. 3) diese Tradition fort, während →Berthold (1905–44, s. L) Jurist und →Alexander (1905–64), der mit der Fliegerin Melitta Schiller (1903–45, s. 2) verheiratet war, Althistoriker wurde. Berthold und Claus wurden nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet.
-
Literatur
Friedrich u. Franz Schenk v. Stauffenberg, Die Schenken v. Stauffenberg, 1876;
G. Wunder, Die älteren Schenken v. Stauffenberg, in: Hohenzoll. J.hh. 12, 1952, S. 119-24;
ders., Die frühesten Regesten d. Schenken v. Stauffenberg, Zell, Neuenzell, Andeck, Erpfingen, ebd. 14, 1954, S. 142-63;
ders., in: Südwestdt. Bll. f. Fam.- u. Wappenkunde, 1962, S. 270-72;
ders., Die Schenken v. Stauffenberg, 1972;
J. A. Kraus, Um d. Schenken v. Stauffenberg u. Schenkenzell, in: Bll. d. Schwäb. Albver. 61, 1955;
ders., Stauffenberg-Regesten, in: Hohenzoll. Heimat 16, 1966;
ders., ebd. 23, 1973;
GHdA 10, Gräfl. Häuser A II (P v. Claus), 1955, ebd. 30, Frhrl. Häuser A V, 1963, ebd. 101, Gräfl. Häuser 13, 1991, ebd. 125, Adelslex. XII, 2001;
Gen. Hdb. d. in Bayern imm. Adels XI, 1975, 15, 1984, 19, 1992;
– zu Marquard Sebastian:
NDB 16;
Gatz II (P);
Rieser Biogrr. (P);
D. J. Weiß, Das exemte Bm. Bamberg, 2000, S. 571-97;
– zu Franz († 1881):
Biogr. Lex. Burschenschaft (L, P); – zu Berthold († 1944): J. Ellwanger, Forscher im Bild, Wiss. Mitgll. d. KWG 1, 1989 (P);
J. Mehlhausen (Hg.), Zeugen d. Widerstands, 1996. -
Autor/in
Franz Menges -
Familienmitglieder
-
Zitierweise
Menges, Franz, "Schenk von Stauffenberg" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 676-677 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118752871.html#ndbcontent