Schenk von Stauffenberg, Franz Freiherr
- Lebensdaten
- 1834 – 1901
- Geburtsort
- Würzburg
- Sterbeort
- Schloß Rißtissen (Kreis Ehingen, Württemberg)
- Beruf/Funktion
- Politiker ; Jurist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 117242276 | OGND | VIAF: 72166132
- Namensvarianten
-
- Schenk von Stauffenberg, Franz Ludwig Cajetan Friedrich Carl August Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Franz Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Franz Ludwig Cajetan Friedrich Carl August Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Franz August von
- Schenk Freiherr von Stauffenberg, F. A.
- Schenk Frhr. v. Stauffenberg, F. A.
- Schenk von Stauffenberg, Fr. A., Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Franz
- Schenk von Stauffenberg, Franz Frhr.
- Schenk von Stauffenberg, Franz Ludwig Cajetan Friedrich Carl August
- Schenk von Stauffenberg, Franz von
- Stauffenberg, F. A.
- Stauffenberg, Fr. A. Freiherr Schenk von
- Stauffenberg, Franz August Schenk von
- Schenk von Stauffenberg, Franz Ludwig Kajetan Friedrich Karl August Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Franz Ludwig Kajetan Friedrich Karl August
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Personen in Bavarikon [2013-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
- Berchem, Otto Freiherr von
- Butler von Clonebough, Cajetan Graf
- Geldern-Egmond, Ludwig Graf von
- Habermann, Gustav Freiherr von
- Linden, Hugo Freiherr von
- Otting-Fünfstetten, Friedrich Graf von
- Schenk von Stauffenberg, Claus Graf
- Schenk von Stauffenberg, Franz Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Franz Graf
- Schenk von Stauffenberg, Friedrich Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Friedrich Freiherr
- Schenk von Stauffenberg, Karl Freiherr
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Schenk von Stauffenberg, Franz Ludwig Cajetan Friedrich Carl August Freiherr
Politiker, * 3.8.1834 Würzburg, † 2.6.1901 Schloß Rißtissen (Kreis Ehingen, Württemberg). (katholisch)
-
Genealogie
V →Friedrich (1806–74), auf Rißtissen, bayer. Kammerherr (s. W), S d. →Friedrich (1767–1808), auf Amerdingen, Greiffenstein usw., ksl. Rat, bfl. bamberg. Hofmarschall, Rr.hptm. d. Rr.schaft d. Kt. Gebürg, 1804-06 Präs. d. Reichskammergerichts in Wetzlar, würzburg. Staatsminister (beide s. Einl.), u. d. Charlotte Freiin v. Harff (1777–1853, ⚭ 2] Friedrich Frhr. Reding zu Biberegg);
M Klementine (1812–79), T d. →Cajetan Gf. Butler v. Clonebough (1777–1827), auf Haimhausen, bayer. Gen.major, u. d. Maria Anna Freiin v. Gaugreben (1783–1844);
Ov →Franz (1801–81, 1874 Gf.), 1849-81 Präs. d. Kammer d. Reichsräte Bayerns (s. Einl.);
B →Karl (1844–87), bayer. Major;
– ⚭ Würzburg 1860 Ida (1837–87), T d. →Ludwig Gf. v. Geldern-Egmond (1808–72), auf Thurnstein, bayer. Kammerherr, u. d. Wilhelmine Freiin v. u. z. Guttenberg (1813–58);
1 S →Franz (1878–1950), auf Rißtissen, Wilflingen u. Geislingen, Oberstlt. d. Res., 1924-28 u. 1930-15 MdR (DNVP bzw. Württ. Bauern- u. Weingärtnerbund bzw. NSDAP), Dr. h. c. (s. Wenzel; Schumacher, M. d. R.; Biogr. Hdb. Württ. LT);
3 T Elisabeth (1864–1939, ⚭ →Hugo Frhr. v. Linden, 1854–1936, württ. Dipl., Min.dir., Leiter d. Pol. Abt. d. württ. Außenmin., Staatsrat, s. NDB 14 Fam.art.), Olga (1866–1953, ⚭ →Friedrich Gf. v. Otting-Fünfstetten, 1856–1935), Gabriele (1869–1956, ⚭ →Gustav Frhr. v. Habermann, 1854–1919);
E Hedwig (1883–1944, ⚭ →Otto Frhr. v. Berchem, 1877–1949, Gen.major d. Luftwaffe); Ur-E d. Ov Alexander (⚭ Melitta Schiller, s. 2), Althist., →Claus (s. 3). -
Biographie
Nach dem Abitur 1851 am Augsburger Benediktiner-Gymnasium St. Stephan studierte S. in Heidelberg (dort Corps Guestphalia) und Würzburg Jura. Seit 1862 als 2. Staatsanwalt in Augsburg, gab er den bayer. Justizdienst 1866 auf, um drei Familiengüter zu bewirtschaften. Zugleich errang er ein Landtagsmandat für die von ihm 1863 mitbegründete bayer. Fortschrittspartei, das er mit Unterbrechungen bis 1898 behielt. Zeitlebens den Idealen Freihandel, Rechtsstaatlichkeit, Bürgerpartizipation verpflichtet, trat er für die Reformgesetze des Kabinetts Hohenlohe ein und engagierte sich für Bildungsfragen wie Volksbüchereien, überkonfessionelle Schule und staatsbürgerlichen Unterricht. 1867 und 1870 scheiterte S.s Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe. Das Amt des Präsidenten der Abgeordnetenkammer seit 1871 verlor er 1875 an die Patriotenpartei, deren konservativ-klerikales Weltbild der aufgeklärte Katholik S. nicht teilte. Als „Vorkämpfer des Reichsgedankens in Bayern“ (E. Eyck) förderte er 1870/71 den Beitritt Bayerns zum Reich und gehörte 1871-93 dem Reichstag an (1874-79 Vizepräs.). Wie seine Freunde Eduard Lasker, →Ludwig Bamberger oder →Heinrich Rickert zählte S. – trotz gesundheitlicher Probleme – zur Spitzengruppe jener um 1830 geborenen Politikergeneration, die 1866 mit der Nationalliberalen Partei, 1880 in der sog. Sezession, 1884 in der Dt. Freisinnigen Partei die Liberalisierung des Obrigkeitsstaats anstrebte. War S. noch 1877 im Zuge der Minister-Sondierung →Bismarcks bei Rudolf v. Bennigsen als Staatssekretär des Reichsschatzamtes erwogen worden, so geriet er seit 1878/79 mit der konservativen Wende|→Bismarcks in ohnmächtige Opposition. Obwohl ein gewinnender und schlagfertiger Redner, blieben S. und der Freisinn in Streitfragen vom Schutzzoll über das Sozialistengesetz (das er seit 1884 offen ablehnte) bis zur Militärvorlage 1892/93 stets in der Minderheit. Angesichts von Wahlniederlage und Spaltung des „Freisinns“ 1893 verlor S. den Vorsitz im Zentralwahlkomittee dieser Partei und unterstützte die abgespaltene Freisinnige Vereinigung. S. stellte als Linksliberaler nach 1880 eine Ausnahme im konservativ gesinnten Altadel dar und war als Person über Parteigrenzen geschätzt.|
-
Auszeichnungen
Dr. iur. h. c. (Würzburg 1882).
-
Werke
Die Schenken v. Stauffenberg, Geschichtl. Nachrr. v. diesem Geschl. nach Urkk. zus.gestellt, 1876 (mit Friedrich Schenk v. Stauffenberg);
Reden in: Stenograph. Berr. d. Verhh. d. Kammer d. Abg. d. Bayer. LT 1866-98 u. Verhh. d. RT 1871–93. -
Literatur
T. Barth, Pol. Porträts, 1904, S. 44-48;
H. Oncken, R. v. Bennigsen, II, 1910;
P. Wentzcke (Hg.), Dt. Liberalismus im Za. Bismarcks, II, 1926 (P);
E. Eyck, Bismarcks Leben u. Werk, III, 1944, bes. S. 206;
H. Steinsdorfer, F. Frhr. S. v. S., Diss. München 1959;
G. Seeber, Zw. Bebel u. Bismarck, 1965;
G. Wunder, Die Schenken v. S., Eine Fam.gesch., 1972;
Art. z. Dt. Freisinnigen Partei u. Freisinniger Vereinigung in: U. Fricke (Hg.), Lex. z. Parteiengesch., II, 1984;
D. Langewiesche, Liberalismus in Dtld., 1988;
A. Biefang, Bismarcks RT, 2002 (P);
S. Günther, in: BJ VI, 1901, S. 221-24;
Fränkische Lebensbilder II, 1922, S. 437-40;
– Polit. Nachlaß:
BA Berlin-Lichterfelde (wichtige Qu. z. Linksliberalismus);
BA Koblenz, Kl. Erw. Nr. 303-3 u. - 4 (Briefabschrr.). -
Autor/in
Hartwin Spenkuch -
Zitierweise
Spenkuch, Hartwin, "Schenk von Stauffenberg, Franz Freiherr" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 677-678 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117242276.html#ndbcontent