Goldberg, Johann Gottlieb
- Lebensdaten
- erwähnt getauft 1727 , gestorben 1756
- Geburtsort
- Danzig
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Musiker ; Cembalist ; Komponist ; Pianist ; Organist
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118702688 | OGND | VIAF: 51875328
- Namensvarianten
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- Goltberg, Johann Gottlieb
- Golberg, Johann Gottlieb
- Goldberg, Johann Gottlob
- Goldberg, Johann Gottlieb
- Goltberg, Johann Gottlieb
- Golberg, Johann Gottlieb
- Goldberg, Johann Gottlob
- Goldberg, J. G.
- Goldberg, Johann
- Goldberg, Johann G.
- Goldberg, Johann Gottlieb Théophile
- Goldberg, Johann Theophilus
- Goldberg, Johannes
- Goldberg, Johannes Gottlieb
- Goldberg, Johannes Theophilus
- Gollberg, Johann Gottlieb
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Goldberg (Gol[t]berg), Johann Gottlieb
Musiker, Cembalist, ~ 14.3.1727 Danzig, ⚰ 15.4.1756 Dresden.
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Genealogie
V Johann, aus Ohra b. Danzig, bekannter Lauten- u. Geigenbauer in D.;
M Concordia Renata N. N. -
Biographie
Nur wenige Lebensdaten G.s sind gesichert. Seine ersten musikalischen Eindrücke empfing er wohl im Elternhaus, während der der Familie freundschaftlich verbundene Kapellmeister J. B. Ch. Freislich als sein Lehrer gilt. In Hermann Carl Graf von Keyserlingk, dem russischen Gesandten am Dresdner Hof, dessen Aufenthalt in Danzig für 1737 nachweisbar ist, fand der talentierte Knabe einen Gönner, der mit der Übersiedlung nach Dresden seine weitere Ausbildung sicherte. Als Schüler Friedemann Bachs, derzeit Sophienorganist in Dresden, und Johann Sebastian Bachs in Leipzig, der ihn „seinen stärksten Schüler auf dem Klavier und der Orgel“ nannte, reifte der noch jugendliche Virtuose zu einem „außerordentlichen Künstler“, für den Johann Sebastian Bach um 1742 seine unter dem Titel „Goldberg-Variationen“ bekannte „Aria mit 30 Veränderungen“ schrieb. Während Keyserlingk als Gesandter am preußischen Hof weilte (1745-49), scheint sich G. ebenfalls in Berlin aufgehalten zu haben, wo besonders seine „Stärke im Spielen à livre ouvert“ Bewunderung fand. In welches Jahr vor der 1751 erfolgten Anstellung als „Musikus“ bei Heinrich Graf von Brühl in Dresden sein nochmaliger Aufenthalt in Danzig fällt, ist nicht bekannt. Als Komponist steht G. ganz im Spannungsfeld des Stilwechsels um die Jahrhundertmitte: sein Werk wird gleichermaßen von der Polyphonie Johann Sebastian Bachs wie dem gesteigerten Pathos des sich ankündigenden Sturm und Drang geprägt.
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Werke
(alles Mss.) 2 Kantaten, 2 Konzerte f. Klavieru. Orch., 6 Kammermusiksonaten, Choralvorspiele, Praeludien u. Fugen sowie 1 Sonate f. Klavier. L ADB IX;
J. N. Forkel, Über J. S. Bachs Leben, Kunst u. Kunstwerke, 1802;
H. M. Schletterer, J. F. Reichardt (unter Verwendung v. Reichardts Selbstbiogr.), 1865, S. 69 ff.;
Ph. Spitta, J. S. Bach, Bd. 2, 1880;
M. Falck, Friedemann Bach, 1913;
E. Dadder, J. G. G., Diss. Bonn 1923 (ungedr., Auszug in: Bach-Jb., 1923, S. 57-71);
J. Müller-Blattau, Gesch. d. Musik in Ost- u. Westpreußen, 1931;
A. Dürr, J. G. G. u. d. Triosonate BWV 1037, in: Bach-Jb., 1953, S. 51-80 (mit themat. W-Verz.);
J. W. Hertel, Autobiogr., hrsg. v. E. Schenk, 1957;
E. Dadder u. A. Dürr, in: MGG V, Sp. 478-80 (W, L). -
Autor/in
Horst Heussner -
Zitierweise
Heussner, Horst, "Goldberg, Johann Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702688.html#ndbcontent
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Goldberg, Johann Gottlieb
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Biographie
Goldberg: Johann Gottlieb oder Gottlob G., lebte nach Reichardt's Angabe von 1730—60; 1756 stand er als Kammermusikus in Diensten des Grafen von Brühl in Dresden. Joh. Sebastian Bach soll ihn für einen seiner besten Schüler auf dem Clavier und auf der Orgel erklärt haben (s. Bd. I S. 734). Von Zeitgenossen wird seinem Spiel hohes Lob ertheilt; namentlich soll er Bedeutendes in technischer Beziehung und im freien Phantasiren geleistet haben. Jedenfalls scheint er ein Sonderling und schwer zugänglich gewesen zu sein. Von tiefer Melancholie befallen, starb er schon frühzeitig. Gerber (altes und neues Tonkünftlerlexikon) führt Folgende Manuscriptcompositionen von ihm an: 24 Polonaisen für Clavier; Sonate nebst einer Menuett mit 12 Veränderungen für Clavier; 6 Trios für Flöte, Violine und Baß; 2 Concerte für Cembalo, dieselben wahrscheinlich, welche im Rellstab’schen Musikalienverzeichniß S. 69 aufgeführt sind; „Prélude et Fugue pour le Clav. ou Orgue“. Das letztere Werk besitzt die königl. Bibliothek zu Berlin, ebenso eine fünfstimmige deutsche Motette, den 12. Psalm für vier Stimmen (beide mit Orchesterbegleitung) und noch zwei Präludien für Clavier.
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Autor/in
Fürstenau. -
Zitierweise
Fürstenau, Moritz, "Goldberg, Johann Gottlieb" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 331-332 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702688.html#adbcontent