Goldberger, Max
- Lebensdaten
- 1848 – 1913
- Geburtsort
- Tarnowitz (Oberschlesien)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Bankier ; Wirtschaftspolitiker ; Kaufmann
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 117548804 | OGND | VIAF: 303656332
- Namensvarianten
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- Goldberger, Ludwig Max
- Goldberger, Max
- Goldberger, Ludwig Max
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Goldberger, Ludwig Max
Bankier und Wirtschaftspolitiker, * 17.5.1848 Tarnowitz (Oberschlesien), † 22.10.1913 Berlin. (israelitisch)
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Genealogie
V Jos. Tobias (1825-n. 1865), Fabr. in T., dann Fabr. u. Bankier in B., Rabbiner-S;
B →Georg († um 1908/10), Bankier, belg. Gen.konsul;
⚭ Berlin 1877 Clara, T d. →Louis Simon (1828–1903), KR, Inh. d. Fa. Gebr. Simon (Baumwollgroßhandel); Schwager →Eduard Simon (1864–1929), Dr. iur., GKR, Bankier u. Großkaufm. (s. Wenzel). -
Biographie
Als ein zielbewußter Organisator auf handels- und volkswirtschaftlichem Gebiet war G. einer der meist genannten deutschen Kaufleute zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach Besuch des französischen Gymnasiums in Berlin und kaufmännischer Lehre in Wien trat er in das väterliche Bankhaus J. T. Goldberger ein, das er zu einem Bank-Kommissionsgeschäft großen Stils gestaltete. Mit E. Gutmann wandelte er das alte Dresdner Bankhaus M. Kaskel in die „Dresdner Bank“ um. In Rumänien arbeitete er auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens mit Bleichröder, Hansemann und Miquel; in der Schweiz und Italien wirkte er bei der Verstaatlichung der Eisenbahnen mit. Diese Transaktionen veranlaßten ihn, sein Geschäft in die „Internationale Bank“ umzuwandeln. 1891 verkaufte er die Bank jedoch, um sich ganz dem öffentlichen Wirtschaftsleben zu widmen. Als Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (1891–1901) trat er bei Gelegenheit der Berliner Gewerbeausstellung 1896 und beim Zustandekommen der Berliner Handelskammer hervor. Zum Mitglied des Wirtschaftsausschusses zur Vorbereitung und Begutachtung handelspolitischer Maßnahmen ernannt, begab sich G. 1901 nach Amerika. Er studierte hier namentlich das Trustwesen und legte seine Eindrücke in dem Buch nieder, dessen Titel „Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ (1903) zur Bezeichnung der USA sprichwörtlich wurde. Als Mitglied des Direktoriums des Hansabundes, Stellvertretender Vorsitzender der Zentralstelle zur Vorbereitung von Handelsverträgen (bei den umstrittenen Handelsverträgen jener Zeit war G. häufig der vertraute Berater Caprivis), Mitglied des Ausschusses des Zentralverbandes Deutscher Industrieller und des Mitteleuropäischen Wirtschaftsvereins nahm G., der in hoher Gunst|bei Wilhelm II. stand, führende Positionen in der deutschen Wirtschaft ein. 1906-13 Präsident der ständigen Ausstellungskommission für die deutsche Industrie, vermochte er der Erkenntnis vom Wert guter Ausstellungen in Deutschland Bahn zu brechen. Im internationalen jüdischen Leben spielte G. gleichfalls als 1. Vorsitzender der „Deutschen Konferenzgemeinschaft der Alliance Israélite Universelle“ eine eminente Rolle.|
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Auszeichnungen
GKR.
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Literatur
A. Kohut, Berühmte isr. Männer u. Frauen, 2 Bde., 1901 (P);
E. Carlotta (Hrsg.), Berlin im Welthandel d. XX. Jh., 1910 (P);
A. A. B. Ch. Rágóczy, Führer d. dt. Industrie 1888-1913, in: Festgabe z. 25. Regierungsjubiläum Wilhelms II., 1. Bd., 1913;
L. M. G., in: Auf Vorposten, Nr. 12 v. Okt./Nov. 1913;
Die chem. Industrie, 1913, S. 672;
Jb. d. Ständigen Ausstellungskomm. f. d. dt. Industrie f. 1915, 1915;
BJ 18 (Tl. 1913, L);
S. Wininger, Große Jüd. Nat.-Biogr. II, 1927;
Jüd. Lex., 1928 (P);
Enc. Jud. -
Porträts
Berlin, Dt. Staatsbibl., P -Slg.
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Autor/in
Hans-Henning Zabel -
Zitierweise
Zabel, Hans-Henning, "Goldberger, Max" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 603-604 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117548804.html#ndbcontent