Gierke, Julius von
- Dates of Life
- 1875 – 1960
- Place of birth
- Breslau
- Place of death
- Göttingen
- Occupation
- Handelsrechtler ; Versicherungsrechtler ; Jurist ; Hochschullehrer
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 118539191 | OGND | VIAF: 22214842
- Alternate Names
-
- Gierke, Julius Karl Otto von
- Gierke, Julius von
- Gierke, Julius Karl Otto von
- Gierke, Julius
- Gierke, Julius K. von
- Gierke, Julius Carl Otto von
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Relations
Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)
Places
Map Icons
![Marker Geburtsort](/img/marker-geburtsort.png)
![Marker Wirkungsort](/img/marker-wirkungsort.png)
![Marker Sterbeort](/img/marker-sterbeort.png)
![Marker Begräbnisort](/img/marker-grabort.png)
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Gierke, Julius Karl Otto von
Handels- und Versicherungsrechtler, * 5.3.1875 Breslau, † 2.8.1960 Göttingen. (evangelisch)
-
Genealogy
V →Otto (s. 3);
B →Edgar (s. 1);
⚭ Göttingen 1903 Eva (* 1884), T d. →Max Heinr. Runge (1849–1909), Prof. d. Gynäkol. in G. (s. Fischer);
6 S, 4 T. -
Biography
Als Sohn des großen deutschen Rechtsgelehrten wandte sich G. ebenfalls der Jurisprudenz zu. Nach der Promotion 1898 in Berlin habilitierte er sich 1901 in Göttingen mit einer umfassenden Arbeit über die Geschichte des deutschen Deichrechts, mit der er sich als Vertreter der deutschen Rechtsgeschichte bekannt machte, eines Gebietes, dem er sich zeitlebens als Erbe seines Vaters verbunden gefühlt hat. Sein akademischer Weg führte ihn vom Extra-Ordinarius zum Ordinarius und Rektor des Jahres 1917 über Königsberg (1904–19) und Halle (1919–25) nach Göttingen. 1938 wurde G. aus politischen Gründen vorzeitig emeritiert, konnte aber seine wissenschaftlichen Publikationen fortsetzen. Nach dem Kriege nahm er die Lehrtätigkeit wieder auf und führte sie bis kurz vor seinem Tode fort.
Durch sein Lehrbuch „Handels- und Schifffahrtsrecht“ (1921, ⁸1958, spanische Übersetzung Buenos Aires 1957) hat G. dieses Rechtsgebiet in entscheidendem Maße mitgeprägt. Er förderte dessen Entwicklung auch durch bedeutsame Beiträge in der von →Levin Goldschmidt begründeten „Zeitschrift für das Gesamte Handelsrecht und Konkursrecht“, in deren Redaktion er schon 1907 berufen wurde und die er von 1926 bis zu seinem Tode als Hauptherausgeber geleitet hat. Dabei stand G. hinsichtlich seiner Auffassung von der Aufgabe des Handelsrechts und seiner Stellung im Rechtssystem auf dem Boden der großen deutschen Tradition des 19. Jahrhunderts, die auch auf das ausländische Recht eingewirkt hat. Nicht minder bedeutsam ist G.s Leistung als Versicherungsrechtler. Durch das zufällige Thema einer Examensarbeit war er an das Privatversicherungsrecht herangeführt worden, dessen Probleme ihn ein Leben lang nicht mehr loslassen sollten. Nach seiner Habilitation arbeitete er im Göttinger versicherungswissenschaftlichen Seminar unter seinem Lehrer →Victor Ehrenberg und nahm 1904 im Rahmen eines Gutachtens zum Entwurf des Versicherungsvertragsgesetzes Stellung. Über ein halbes Jahrhundert war G., der die Erkenntnisse seiner grundlegenden Mitarbeit am deutschen Versicherungsrecht in einem 2 bändigen Werk „Versicherungsrecht“ (1937-47) niedergelegt hat, einer der angesehensten wissenschaftlichen Vertreter dieses Faches.
-
Works
Weitere W u. a. Die Versicherungsforderung b. Veräußerung d. versicherten Sache, 1899;
Gesch. d. dt. Deichrechts, 2 Bde., 1901-18;
Der Begriff d. Transportversicherung, 1910;
Die dt. Hanse, 1918;
Die erste Reform d. Frhr. vom Stein, 1924;
Sachenrecht d. Bürgerl. Gesetzbuches, 1925, ⁴1959;
Die Anfechtung d. Versicherungsvertrages wegen arglistiger Täuschung, 1935;
Der Versicherungsver. auf Gegenseitigkeit nach dt. Recht, 1941;
Große dt. Juristen d. Vergangenheit in Reimsprüchen, 1949;
Recht d. Wertpapiere, 1954;
Widerstandsrecht u. Obrigkeit, 1956;
Neues üb. Johs. Althusius, 1957;
Karl Frhr. vom Stein, 1957. -
Literature
Festschr. f. J. v. G …, 1950 (W, P);
J. W. Hedemann, in: Jur. Rdsch., 1955, S. 97;
H. Thieme, in: Neue Jur. Wschr. 8, 1955, S. 1142;
ders., in: ZSRGG 79, 1962, S. 477-80;
W. Hasenack, Glückwunsch z. 85. Geb.tag v. J. v. G., in: Zs. f. d. Gesamte Handelsrecht u. Konkursrecht 123, 1960, S. 137;
L. Raiser, J. v. G., ebd. 124, 1961, S. 41-47. -
Author
Peter Koch -
Citation
Koch, Peter, "Gierke, Julius von" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 373-374 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539191.html#ndbcontent