Runge, Max
- Lebensdaten
- 1849 – 1909
- Geburtsort
- Stettin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Gynäkologe ; Arzt
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116707445 | OGND | VIAF: 20438455
- Namensvarianten
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- Runge, Heinrich Max
- Runge, Max
- Runge, Heinrich Max
- Runge, M.
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Runge, Heinrich Max
Geburtshelfer und Gynäkologe, * 21.9.1849 Stettin, † 27.7.1909 Berlin (oder Göttingen). (evangelisch)
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Genealogie
V N. N., Hofarzt;
M N. N.;
⚭ 1881 Else Stubenrauch;
2 S, 8 T u. a. Eva (1884–1962, ⚭ →Julius v. Gierke, 1875–1960, Prof. f. Handels- u. Vers.recht in Königsberg, Halle u. Göttingen, s. NDB VI). -
Biographie
Nach Absolvierung des Stettiner Marienstiftgymnasiums studierte R. seit 1869 Medizin in Jena, Leipzig, Bonn und Straßburg, wo er 1875 mit der Dissertation „Über Messung der Kopf- und Steißlänge nach Ahlfeld“ promoviert wurde. Auf eine Studienreise nach Wien folgten Assistentenjahre in Leyden, Straßburg und Berlin, wo er sich 1879 bei Adolf Gusserow habilitierte. Als Ordinarius für Geburtshilfe und Gynäkologie seit 1883 in Dorpat, seit 1888 in Göttingen (dreimal Dekan, 1898/99 Prorektor), hatte R. maßgeblichen Anteil an dem 1896 eröffneten Neubau der Universitäts-Frauenklinik.
R.s herausragende Bedeutung als Wissenschaftler zeigen seine sowohl experimentell als auch pathologisch-anatomisch und klinisch ausgerichteten Studien, die nahezu den gesamten Bereich der Geburtshilfe und Gynäkologie betrafen. Schwerpunkte bildeten die Heißwassertherapie bei Atonia uteri, die Behandlung des Puerperalfiebers, die Erkrankungen des Foetus, die Nabelinfektionen und deren Therapie, die Laparatomie sowie die Berechtigung des Kaiserschnitts in agonia et post mortem. Besonders erfolgreich war er mit seinem „Lehrbuch der Geburtshülfe“ (1891, ⁸1909) und seinem „Lehrbuch der Gynäkologie“ (1901, ³1907). Im Grenzgebiet zwischen Geburtshilfe und Kinderheilkunde ist seine mehrfach überarbeitete und erweiterte Monographie „Die Krankheiten der ersten Lebenstage“ (1885, ³1906) angesiedelt. Dargestellt werden die Erkrankungen, die beim Übergang aus dem fötalen in den extrauterinen Zustand entstehen oder kennzeichnend bei Neugeborenen sind. Sein „Preuss. Hebammen-Lehrbuch“ (1904) förderte das Hebammenwesen.
R. war stets bestrebt, die Geburtshilfe und Gynäkologie zu einem gleichberechtigten Spezialfach innerhalb der Medizin zu machen. Seine sehr konservativen Veröffentlichungen zur Frauenfrage, zum Frauenstudium und speziell zur Ausbildung von Frauenärztinnen stießen z. T. auf heftigen Widerspruch.|
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Auszeichnungen
Geh. Med.rat;
Mitgl. d. Leopoldina (1887). -
Werke
Weiteres W Das Weib in seiner Geschl.individualität, 1897, ⁵1904;
– Mithg.:
Archiv f. Gynäkol., seit 1884. -
Literatur
Th. Wyder, in: Archiv f. Gynäkol. 89, 1909, S. XXIII-XLIII (auch als Einzeldr., P);
Ellerbroek, in: Dt. med. Wschr. 35, 1909, S. 1485 f. (P);
Zinsser, in: Münchner med. Wschr. 56, 1909, S. 1743;
A. Martin, in: Mschr. f. Geburtshilfe u. Gynäkol. 30, 1909, S. 367-72;
B. Roth, M. R., Leben u. Werk, Diss. Göttingen 1950;
BLÄ, Nachtr.;
BJ 14. Tl. -
Porträts
Abb. in: M. Voit (Hg.), Bildnisse Göttinger Professoren aus zwei Jhh., 1937, Nr. 182.
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Autor/in
Volker Zimmermann -
Zitierweise
Zimmermann, Volker, "Runge, Max" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 264 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116707445.html#ndbcontent