Kristeller, Samuel
- Lebensdaten
- 1820 – 1900
- Geburtsort
- Xions (Provinz Posen)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Gynäkologe ; jüdischer Verbandspolitiker ; Arzt
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 117549320 | OGND | VIAF: 3251481
- Namensvarianten
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- Kristeller, Samuel
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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Genealogie
K, u. a. →Paul (1863–1931), Kunsthistoriker, Dr. phil., Prof., ordnete 1894-99 d. Kupferstichslgg. in Bologna u. Rom (s. W), Clara (⚭ →Adolf Baginsky, 1858–1918, Prof. d. Kinderheilkde. u. Dir. d. Kaiser u. Kaiserin Friedrich-Krankenhauses in B., s. DBJ II, Tl.; BLÄ); Verwandter (?) →Paul Oskar (* 1905), Renaissance- u. Humanismusforscher, Dr. phil., seit 1934 lehrte er in Florenz u. Pisa, 1939 an d. Yale University in New Haven, 1939-73 als Frederick J. E. Woodbridge Professor of Philosophy an d. Columbia University in New York.
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Biographie
K. studierte in Berlin Medizin (Dr. med. 1844) und praktizierte anschließend in Gnesen, wo er 1850 als erster Jude preuß. Kreisphysikus wurde. 1851 übersiedelte er nach Berlin, habilitierte sich 1860 an der Universität für Geburtshilfe und Gynäkologie und wurde Leiter der gynäkologischen Abteilung der Charité. Er gab u. a. die nach ihm benannte Kristellersche Expression an, ein Handgriff zur leichten Entfernung der Plazenta nach der Geburt. Er gründete die „Berliner ärztliche Unterstützungskasse“ und den „Hilfsverein für jüd. Studierende“ und gehörte zu den Begründern der medizinischen und der gynäkologischen Gesellschaft. Besondere Verdienste erwarb sich K. als Armenarzt und Förderer der Judenemanzipation. Schon 1845 hatte er namens der Gnesener Judengemeinde eine Denkschrift an den Posener Landtag zugunsten der Judenemanzipation verfaßt. Während des Berliner Kongresses 1878 war er Vizepräsident des Rumänenkomitees, das für die Anerkennung der vollen Unabhängigkeit Rumäniens eintrat; gleichzeitig intervenierte er zugunsten der jüd. Gleichberechtigung in diesem Land. 1882-96 war er Präsident des von ihm gegründeten „Deutsch-israelit. Gemeindebundes“.
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Werke
u. a. Epigramme u. Sinnsprüche, 1891;
Ethischer Traktat d. Mischna, Pirke Awot, 1892. -
Zu S Paul: Die Straßburger Bücherill., 1888;
Ital. Buchdrucker- u. Verlegerzeichen bis 1525, 1893;
Das Werk d. Jacopo de' Barbari, 1896 (franz. u. engl. Überss.);
Early Florentine Woodcuts, 1897;
Andrea Mantegna, 1901 (engl., 1902 dt.);
Kupferstich u. Holzschnitt in 4 Jhh., 1905, ⁴1922;
Die lombard. Graphik d. Renaissance, 1913. -
Literatur
S. Neumann, in: Allg. Ztg. d. Judentums, Jg. 1900, S. 414-17 (P);
S. R. Kagan, Jewish Medicine, 1952;
BJ V;
Enc. Jud.;
BLÄ. - Zu S Paul: Kürschner, Gel.-Kal. 1931 (W).
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Autor/in
Franz Menges -
Zitierweise
Menges, Franz, "Kristeller, Samuel" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 52 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117549320.html#ndbcontent