Lippmann, Edmund Ritter von
- Lebensdaten
- 1857 – 1940
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Halle/Saale
- Beruf/Funktion
- Zuckerchemiker ; Chemiehistoriker ; Unternehmer ; Chemiker ; Wissenschaftshistoriker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 117044814 | OGND | VIAF: 24674371
- Namensvarianten
-
- Lippmann, Edmund Ritter von
- Lippmann, Edmund von
- Lippmann, E. O. von
- Lippmann, Ed.
- Lippmann, Edmondo O. von
- Lippmann, Edmund O. von
- Lippmann, Edmund Oskar
- Lippmann, Edmund Oskar von
- Lippmann, Oskar von
- Von Lippmann, Edmund Oskar
- Lippmann, Edmund Ritther von
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Lippmann, Edmund Ritter von
Zuckerchemiker, Chemiehistoriker, * 9.1.1857 Wien, † 24.9.1940 Halle/Saale.
-
Genealogie
V Leopold Rr. v. L. (österr. Adel 1872, 1827-1909), Zuckerfabrikbes.;
M Mathilde Trier;
⚭ 1883 Rosa Müller aus Braunschweig;
3 S. -
Biographie
L. studierte 1874-77 Chemie an der ETH Zürich. Durch seine Lehrer →Victor Meyer und →Georg Lunge erhielt seine Ausbildung eine deutlich chemisch-technische Orientierung. Er trat dann in die Zuckerfabrik seines Vaters ein, um sich praktische Kenntnisse zu verschaffen. 1878 wurde er in Heidelberg bei Bunsen mit einer Arbeit über den „Zucker, seine Derivate und sein Nachweis“ promoviert. 1880/81 war er Mitarbeiter der Braunschweig. Maschinenbauanstalt, wo er das sog. „Steffenverfahren“ zur Entzuckerung von Melasse entwickelte. 1881 wurde L. Direktor einer Duisburger Zuckerraffinerie, ehe er 1884 die Leitung eines Betriebes in Rositz b. Altenburg übernahm. Hier untersuchte er den Prozeß der Zuckerraffinierung mittels Strontianit, der noch neu und weitgehend unerforscht war. Es gelang ihm, das Verfahren entscheidend zu verbessern. Seit 1889 leitete L. in Halle eine der größten Zuckerfabriken Deutschlands. 1926 trat er in den Ruhestand. Die Univ. Halle verlieh ihm in Anbetracht seiner international anerkannten Verdienste auf dem Gebiet der Chemiegeschichte eine Honorarprofessur. Er hielt regelmäßig Vorlesungen bis 1933. – L. war ungeachtet seiner hochschulfernen Laufbahn als Forscher ungemein produktiv und veröffentlichte mehrere hundert Arbeiten aus den Bereichen der Zuckerchemie, der chemischen Technologie und der Chemiegeschichte. Sein Buch „Die Zuckerarten und ihre Derivate“ (1882) erschien in 3. Auflage 1904 mit einem Gesamtumfang von mehr als 2 000 Seiten unter dem Titel „Chemie der Zuckerarten“. In jeder Auflage erheblich erweitert, galt es jahrzehntelang als Standardwerk der Zuckerchemie. Das zweite monumentale Werk L.s behandelt die „Entstehung und Ausbreitung der Alchemie“ (I, 1919, II, 1931, III, 1954). Die Geschichte des Zuckers wurde von L. in seiner gleichnamigen Arbeit, erstmals 1890 erschienen und 1929 in stark erweiterter Form neu ediert, behandelt.|
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Auszeichnungen
Dr. h. c. (Dresden, Halle, Rostock);
Sudhoff-Medaille d. Dt. Ges. f. Gesch. d. Med., Naturwiss. u. Technik;
Mitgl. d. Leopoldina, d. Sächs. Ak. d. Wiss. -
Literatur
J. R. Partington, in: Osiris 3, 1937, S. 5-21;
E. Färber, in: Naturwiss. 20, 1932, S. 25-28;
R. Zaunick, ebd. 25, 1937, S. 33 f.;
W. Ostwald (Hrsg.), Große Männer IV, 1917, S. 452;
Rhdb. (P);
ÖBL;
Pogg. III-VII. -
Autor/in
Claus Priesner -
Zitierweise
Priesner, Claus, "Lippmann, Edmund Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 666 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117044814.html#ndbcontent