Linck, Gottlob
- Lebensdaten
- 1858 – 1947
- Geburtsort
- Ötisheim bei Maulbronn (Württemberg)
- Sterbeort
- Jena
- Beruf/Funktion
- Mineraloge ; Geologe ; Hochschullehrer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 117007889 | OGND | VIAF: 49145857785823020467
- Namensvarianten
-
- Linck, Gottlob
- Linck, Gottlob Eduard
- Linck, G.
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Linck, Gottlob
Mineraloge, Geologe, * 20.2.1858 Ötisheim bei Maulbronn (Württemberg), † 22.12.1947 Jena. (lutherisch)
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Genealogie
V Dietrich (1812–76), Lehrer, dann Schultheiß v. Ö., S d. Zimmermeisters Jakob Friedrich u. d. Elisabeth Katharina Bernegger;
M Elisabeth (* 1822), T d. Bauern, Schuhmachers u. Wirts Baumann u. d. Anna Katharina Halbich;
⚭ Kempten 1889 Emilie (1866–1939), T d. Finanzamtmanns Theodor Erhardt in Cannstatt u. d. Emilie Unterweger;
1 T;
E →Irmgard Höß (* 1919), Prof. d. Gesch. in Erlangen. -
Biographie
Nach der Sekundareife machte L. eine Apothekerlehre in Nürtingen durch und wurde Apothekergehilfe in Lenzkirch und Les Ponts de Martel (Schweiz). Im Frühjahr 1879 begann er das Studium der Chemie am Stuttgarter Polytechnikum; im selben Jahr wechselte er an die Univ. Straßburg, wo er Mineralogie studierte. 1880 setzte er seine Studien in Tübingen fort und promovierte 1883, wieder in Straßburg, bei E. Cohen. Anschließend erhielt er dort eine Assistentenstelle bei H. Bücking. 1888 habilitierte er sich für Mineralogie und Petrographie. Zu Beginn des Jahres 1894 wurde L. ao. Professor in Straßburg, ehe er im April dieses Jahres in Jena den Lehrstuhl E. Kalkowskis übernahm. L. blieb bis zu seiner Emeritierung 1930 in Jena. Er publizierte weitere Arbeiten bis 1942. Die Universität betraute ihn fünfmal mit dem Rektorat. L.s Forschungsarbeiten umfaßten das gesamte Gebiet der Geologie und Mineralogie. 1893 wies er nach, daß es sich bei den sog. Neumannschen Linien der Hexaedrite (Eisenmeteorite) um Zwillingsbildungen handelt. In kristallographischen Arbeiten an anorganischen und organischen Kristallen suchte er in Fortführung der Untersuchungen seines Lehrers →P. v. Groth eine Beziehung zwischen kristallographischen Konstanten und dem Molekulargewicht („Eutropie“) sowie zwischen den Kristallmodifikationen zu finden. Er untersuchte Kalk, Dolomit und Gips auf ihr Vorkommen, ihre Bildung und Umbildung. Die tonigen Sedimente, speziell der Kaolin und seine Bildung durch Adsorption des Kaliums, wurden eingehend erforscht. Sein Interesse für die chemischen Probleme der Geologie führte zur Gründung der Zeitschrift „Chemie der Erde“.
L. reformierte die Jenaer Studienordnung in vielen Punkten, trennte die Naturwissenschaften von der Philosophischen Fakultät ab und bezog Chemiker und Landwirte in das Geologiestudium mit ein. Allgemein anerkannt war sein Grundriß der Kristallographie (1896, ⁵1923). Mit finanzieller Unterstützung der Carl-Zeiss-Stiftung entstand 1903 ein nach L.s Plänen gestaltetes modernes Institutsgebäude, das während des 2. Weltkriegs zerstört wurde. Forschungsreisen führten ihn 1897 nach Rußland, 1900 in den Sudan und 1916 in die Türkei. Die mineralogische Wissenschaft förderte er auch als Gründungsmitglied der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft und als Herausgeber ihrer Zeitschrift „Fortschritte der Mineralogie, Kristallographie und Petrographie“ (seit 1911). Für die Studenten richtete L. eine Darlehenskasse ein und erreichte 1929 den Bau eines Studentenheimes. In der Führung des Studentenwerkes war er viele Jahre tätig. Geh. Hofrat; Dr. rer. pol. h. c. (Jena 1924); Dr. rer. nat. h. c. (Tübingen); Ehrenbürger d. Univ. Jena; Ehrenmitgl. d. Dt. Min. Ges.; Mitgl. d. Leopoldina; Goethe-Medaille f. Kunst u. Wiss. (1938).
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Werke
u. a. Geognost.-petrogr. Beschreibung d. Grauwackengebietes v. Weiler b. Weißenburg, Diss. Straßburg 1884;
Btr. z. Kenntnis d. Sulfate v. Terra Amarilla b. Copiapo in Chile, Habil.schr. 1888;
Grundriß d. Mineralogie u. Petrogr., 1936, ³1960 (mit H. Jung). -
Gründer u. Hrsg.: Chemie d. Erde, 1919 ff.;
Mithrsg.: Hdwb. d. Naturwiss., 1911;
Hrsg.: K. Hintze, Hdb. d. Mineralogie, Erg.-bd. 1, 1938;
Fortschr. d. Mineralogie, Kristallogr. u. Petrogr., 1911 ff. -
Literatur
F. Rinne u. W. Eitel, in: Fortschritte d. Mineralogie 12, 1927 (P);
ebd. 26, 1950, S. 24 f. (P);
Chemie d. Erde 5, 1930 (Festgabe f. L.; W-Verz., P);
F. Schneider, in: Jenaer Studentenschaft 8, 1932/33, S. 150 f. (P);
F. Heide, in: FF 9, 1933, S. 87 f.;
Rhdb. (P);
Pogg. IV-VII a;
Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41. -
Porträts
Kohlezeichnung v. G. Sauter, 1923 (im Bes. v. I. Höß);
Ölgem. v. K. Naumann, 1931 (Jena, Univ.). -
Autor/in
Ekkehard Preuß -
Zitierweise
Preuß, Ekkehard, "Linck, Gottlob" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 569-570 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117007889.html#ndbcontent