Erdmann, Rhoda
- Lebensdaten
- 1870 – 1935
- Geburtsort
- Hersfeld
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Zellforscherin ; Biologin
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116531207 | OGND | VIAF: 77069858
- Namensvarianten
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- Erdmann, Anna Maria Rhoda
- Erdmann, Rhoda
- Erdmann, Anna Maria Rhoda
- Erdmann, Rhoda Anna Maria
- Erdmann, Rhode
Vernetzte Angebote
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- Ärztinnen im Kaiserreich [2015]
- * Hessische Biografie [2004-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1959] Autor/in: Egner, Dietrich (1959)
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Erdmann, Anna Maria Rhoda
Zellforscherin, * 5.12.1870 Hersfeld, † 23.8.1935 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V Heinrich, Dr. phil., Oberlehrer, aus Arztfamilie;
M Anna Maria, T des Christian Heldmann, Arzt, Abg. in der Frankfurter Nationalversammlung; ledig. -
Biographie
Nach längerer Tätigkeit als Volksschullehrerin studierte E. an den Universitäten Zürich, Marburg, München und Berlin, wo sie 1909 ihr Staatsexamen in Mathematik, Physik, Zoologie und Botanik ablegte. In München bei R. Hertwig promoviert, arbeitete sie 5 Jahre am Robert-Koch-Institut in Berlin. An der Yale-Universität in New Haven (USA) entstanden die meisten ihrer Arbeiten aus dem Gebiet der Protozoologie, auch fand sie eine aktive Immunisierungsmöglichkeit gegen die Hühnerpest. Entscheidend wurde für sie die Beschäftigung mit der Gewebezüchtung (Explantation) bei Harrison, dem Leiter des Osborn-Laboratoriums. 1915 wurde sie Lecturer für Biologie an der Yale-Universität und Associate der Abteilung für tierische Pathologie des Rockefeller-Institutes (Princeton). Früh erkannte sie den Wert der experimentellen Zellforschung, für die in Deutschland Studienmöglichkeiten fehlten. Dank Unterstützung, besonders durch J. Orth, konnte sie 1919 eine Abteilung für experimentelle Zellforschung am Krebsinstitut der Charité Berlin einrichten. Hier entstanden zahlreiche Arbeiten über das Verhalten normaler und pathologischer Gewebe in vitro. 1920 an der Philosophischen Fakultät habilitiert, erhielt sie einen Lehrauftrag für experimentelle Gewebsforschung, besonders Gewebezüchtung. Umhabilitiert an die Medizinische Fakultät, wurde sie 1924 außerordentliche Professorin und 1929 Vorstand des Institutes für experimentelle Zellforschung an der Universität Berlin, der ersten Lehr- und Forschungsstätte für diese wichtige biologische Disziplin in Deutschland. In selten umfassender Weise hatte E. Einblick in die Probleme der Wissenschaften, die mit ihrem Fachgebiet in Berührung kamen. Der Diskussion dieser Probleme diente die von ihr begründete internationale Zeitschrift „Archiv für experimentelle Zellforschung besonders Gewebezüchtung (Explantation) “, deren Schriftleitung sie als eine ihrer wichtigsten Aufgaben ansah.
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Literatur
P. Caffier, in: Archiv f. experimentelle ZellF 18, 1936, S. 127-36 (vollst. W-Verz.); E. Hagen, ebd., S. 1 f. (P); Rhdb. (P).
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Autor/in
Dietrich Egner -
Zitierweise
Egner, Dietrich, "Erdmann, Rhoda" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 573 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116531207.html#ndbcontent