Reuß, Friedrich Anton
- Lebensdaten
- 1810 – 1868
- Geburtsort
- Kitzingen (Unterfranken)
- Sterbeort
- Nürnberg
- Beruf/Funktion
- Bibliothekar ; Philologe ; Arzt
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116453737 | OGND | VIAF: 246715722
- Namensvarianten
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- Reuß, Friedrich Anton
- Prof. D. Reuss
- Reuss, F. A.
- Reuss, Fridericus Antonius
- Reuss, Friedrich
- Reuss, Friedrich A.
- Reuss, Friedrich Anton
- Reuss, Friedrich Anton Leopold
- Reuss, Friedrich Anton de
- Reuß, D.
- Reuß, F. A.
- Reuß, Friedrich Anton Leopold
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Reuß, Friedrich Anton Leopold
Bibliothekar, * 18.9.1810 Kitzingen (Unterfranken), † 4.3.1868 Nürnberg.
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Genealogie
V N. N., Amtsarzt in K.;
M N. N.;
⚭ 1850 Barbara Köhler; kinderlos. -
Biographie
R. studierte in München und Würzburg Medizin und Philosophie. 1832 in Würzburg zum Dr. med. promoviert, bestand er 1834 die ärztliche Staatsprüfung mit Auszeichnung. 1833/34 erwarb er in Erlangen auch den phil. Doktorgrad und erhielt in Würzburg 1834 die venia legendi für „allgemeine Wissenschaften“. Der Privatdozent wurde zum Bibliotheksassistenten ernannt (später Unterbibliothekar, 1840 Prof.). Die von R. begonnene Katalogisierung v. a. der Inkunabeln und Handschriften besitzt grundlegenden systematischen Wert. R.s Leistung liegt primär in der Sammlung von Quellen begründet, welche er vor der Vernichtung bewahrte. Dies gilt v. a. für die 17 umfangreichen Foliobände, in denen er u. a. Dokumente zur Geschichte der Univ. Würzburg zusammentrug. Seine Sammeltätigkeit konzentrierte sich auf die fränk. Geschichte und umfaßt Rechtsquellen und Realien ebenso wie seltene Bücher sowie spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften, angefangen von literarischen Zeugnissen bis hin zu Kräuterverzeichnissen. Mit Hilfe von Reisestipendien besuchte R. Bibliotheken in der Schweiz, in Venedig und in Gotha. Seine Erwerbungen gab er an Institutionen wie den Historischen Verein für Unterfranken und Aschaffenburg weiter; die Bayer. Staatsbibliothek verdankt R. eine wertvolle Handschrift des „Renner“ von →Hugo von Trimberg. Seine Forschungen publizierte R. in zahlreichen Miscellen, ein geschlossenes größeres Werk hat er nicht hinterlassen. Nachdem 1854 aufgedeckt worden war, daß R. Inkunabeln aus Sammelbänden der Universitätsbibliothek herausgeschnitten und verkauft hatte, wurde er aus dem Staatsdienst entlassen; er zog sich nach Nürnberg zurück.|
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Auszeichnungen
Ehrenbürger d. Stadt Kitzingen.
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Literatur
E. Schubert, Academiae Herbipolensis Fontes, 1967 (Qu, L, P);
W. Brückner, Dt. Philol. u. Volkskunde an d. Univ. Würzburg bis 1925, in: Sichtweisen d. Volkskunde, hg. v. A. Lehmann u. A. Kuntz, 1988, S. 33-61;
H. Brunner, Walther v. der Vogelweide u. d. Würzburger Professoren, in: Blütezeit, hg. v. M. Chinca, 2000, S. 123-39, bes. 128 f.;
Internat. Germanistenlex. -
Autor/in
Ernst Schubert -
Zitierweise
Schubert, Ernst, "Reuß, Friedrich Anton" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 459 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116453737.html#ndbcontent