Reuß, Joseph
- Lebensdaten
- 1906 – 1985
- Geburtsort
- Limburg/Lahn
- Sterbeort
- Mainz
- Beruf/Funktion
- katholischer Theologe ; Pastoraltheologe ; Pfarrer ; Weihbischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 122738764 | OGND | VIAF: 45190633
- Namensvarianten
-
- Reuß, Joseph
- Reuß, Josef Maria
- Reuss, Josef M.
- Reuss, Josef Maria
- Reuß, Josef
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Reuß, Joseph Maria
katholisch Pastoraltheologe, Weihbischof in Mainz, * 13.12.1906 Limburg/Lahn, † 5.6.1985 Mainz, ⚰ Mainz, Dom.
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Genealogie
V →Joseph (* 1870), Möbelhändler in L., S d. Joseph (1831–1908), Sattler in L., u. d. Katharina Wachendörfer (1848–1914);
M Bertha, aus Allendorf, T d. Marzellus Decher u. d. Katharina Pfeiffer. -
Biographie
Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Freiburg (Br.) und Innsbruck|wurde R. 1930 zum Priester geweiht und 1934 mit der Dissertation „→Adam Tanner und die Lehre vom Glaubensabfall und Glaubenszweifel eines Katholiken“ in Innsbruck zum Dr. theol. promoviert. Nach Tätigkeiten als Hausgeistlicher in Kreckelmoos (Tirol) 1931-34 sowie als Kaplan in Steinheim und am Dom zu Worms 1934-36 wurde er 1938 Rektor im Exerzitienhaus des Bistums Mainz in Braunshardt und 1939 Rektor der Mainzer Alumnen im Fuldaer Priesterseminar. Seit 1940 Militärpfarrer, wurde er nach schweren Kriegsverwundungen in Rußland Gefängnisgeistlicher in Frèsnes (Frankreich). 1945 war R. Kommissarischer Regens und Lehrbeauftragter für Pastoraltheologie im Mainzer Priesterseminar und dort 1946-68 Regens sowie Professor für Pastoraltheologie. 1946 wurde er Pro-Synodal-, 1955 Synodalexaminator. 1950 Präses des Pactum Marianum, war R. seit 1947 als Promotor justitiae und Offizialatsrat tätig, bis 1954 die päpstl. Ernennung zum Titularbischof von Sinope und Weihbischof von Mainz, 1955 die Ernennung zum Wirkl. Geistl. Rat und Mitglied des bfl. Ordinariats sowie 1956 zum Domkapitular folgte. 1962-65 nahm R. mit viel beachteten Diskussionsbeiträgen zu den Themen Priesterausbildung, Ehe und Familie am II. Vatikan. Konzil teil. 1967 wurde er zum Bischofsvikar ernannt, 1978 aus gesundheitlichen Gründen emeritiert.
Durch vielfältige pastoraltheol. Aktivitäten und Publikationen wirkte R. anregend auf dem Gebiet der Ehe- und Familienseelsorge sowie der Priesterausbildung; im Ringen um das in der kath. Kirche strittige Problem der empfängnisregelnden Methodenwahl wies er theol. begründete Wege. Er sah Antikonzeption nicht als in sich sittlich verwerflich an und bejahte bei der Geburtenregelung die persönliche Gewissensentscheidung der Eheleute. Wegen solcher, von der offiziellen Haltung der kath. Kirche abweichender Stellungnahmen zur moralischen Beurteilung der Familienplanung wurde R. als geistlicher Berater von Priestern und Laien geschätzt.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Gemeinsamen Synode d. Bistümer d. BRD in Würzburg (1971–75);
Dr. theol. h. c. (Mainz 1977);
Gr. BVK. -
Werke
Kath. oder dt. Kirche, 1935;
Treu kath., 1936;
Opfermahl, Mitte d. Christseins, 1960;
Geschlechtlichkeit u. Liebe, Sexualpäd. Richtlinien u. Hinweise, 1961, ³1964;
Verantwortete Elternschaft, Ges. Aufss. z. Frage d. Empfängnisregelung, 1967;
Familienplanung u. Empfängnisverhütung, 1975;
In d. Sorge um die Priester u. d. ganze Gottesvolk, Überlegungen z. Zölibatsproblem, 1982;
Herr, gib uns immer dieses Brot, Meditationen über Glauben u. Eucharistie, 1983. – Hg.: Glauben heute, Überlegungen f. d. Dienst am Glauben, 1962;
Seelsorge ohne Priester?, 1976. -
Literatur
Kl. Hdb. f. d. Bistum Mainz, 1963, S. 309;
L. M. Weber u. A. Görres (Hg.), Festgabe f. J. M. R. z. 60. Geb.tag, 1967;
Daß sie d. Leben haben, J. M. R., 25 J. Bf., 1979;
Augustinerstraße 34, 175 J. Bfl. Priesterseminar Mainz, 1980;
J. M. R. (1906-1985) z. Gedenken, 1986 (Bibliogr.);
Nassau. Biogr.;
LTHK³;
BBKL;
Gatz V. -
Porträts
Fotogrr., u. a. 1964 (Dom- u. Diözesanarchiv Mainz).
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Autor/in
Friedhelm Jürgensmeier -
Zitierweise
Jürgensmeier, Friedhelm, "Reuß, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 459-460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122738764.html#ndbcontent