Butenandt, Adolf

Lebensdaten
1903 – 1995
Geburtsort
Lehe (heute Bremerhaven)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Biochemiker ; Wissenschaftspolitiker ; Hochschullehrer ; Nobelpreisträger
Konfession
evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 118935763 | OGND | VIAF: 111438122
Namensvarianten

  • Butenandt, Adolf Friedrich Johann
  • Butenandt, Adolf
  • Butenandt, Adolf Friedrich Johann
  • Butenandt, Adolf Friedrich
  • Butenandt, Adolph

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Zitierweise

Butenandt, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118935763.html [02.04.2025].

CC0

  • Butenandt, Adolf Friedrich Johann

    1903 – 1995

    Biochemiker, Wissenschaftspolitiker

    Der Biochemiker Adolf Butenandt leistete grundlegende Beiträge zur Insektenendokrinologie und Chemie der Sexualhormone, wofür er 1939 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts (1937–1949) bzw. des Max-Planck-Instituts (1949–1972) für Biochemie in Berlin-Dahlem prägte er die deutschen Biowissenschaften im 20. Jahrhundert. Als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft von 1960 bis 1972 trug er entscheidend zum Aufbau des Forschungssystems der Bundesrepublik bei.

    Lebensdaten

    Geboren am 24. März 1903 in Lehe (heute Bremerhaven)
    Gestorben am 18. Januar 1995 in München
    Grabstätte Waldfriedhof in München
    Konfession evangelisch-lutherisch
    Adolf Butenandt, Imago Images (InC)
    Adolf Butenandt, Imago Images (InC)
  • 24. März 1903 - Lehe (heute Bremerhaven)

    1909 - 1912 - Lehe (heute Bremerhaven)

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Vorschule; seit 1912 Oberrealschule

    1921 - 1927 - Marburg an der Lahn; seit 1924 Göttingen

    Studium der Chemie, Biologie und Physik

    Universität

    1927 - Göttingen

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1927 - 1930 - Göttingen

    Assistent

    Allgemeines Chemisches Universitätslaboratorium

    1931 - Göttingen

    Habilitation für Organische und Biologische Chemie

    Universität

    1931 - 1933 - Göttingen

    Privatdozent; Leiter der organisch-biochemischen Abteilung

    Allgemeines Chemisches Universitätslaboratorium

    1933 - 1936 - Danzig (Pommern, heute Gdańsk, Polen)

    ordentlicher Professor für Organische Chemie

    TH

    1936 - 1949 - Berlin; seit 1944 Tübingen

    Direktor

    Kaiser-Wilhelm-Institut für Biochemie

    1936

    Mitglied

    NSDAP

    1945 - 1956 - Tübingen

    ordentlicher Professor für Physiologische Chemie

    Universität

    1949 - 1972 - Tübingen; seit 1956 München

    Direktor

    Max-Planck-Institut für Biochemie

    1950 - Tübingen

    Einstufung als „entnazifiziert“

    Spruchkammer der Universität

    1956 - 1971 - München

    ordentlicher Professor für Physiologische Chemie

    Universität

    1960 - 1972 - München

    Präsident

    Max-Planck-Gesellschaft

    18. Januar 1995 - München

    Nach dem Abitur 1921 an der Oberrealschule in Lehe (heute Bremerhaven) studierte Butenandt Chemie, Physik und Biologie an der Universität Marburg an der Lahn. 1924 wechselte er nach Göttingen, wo er sich unter Adolf Windaus (1876–1959) auf die chemische Analyse von Naturstoffen spezialisierte. In Marburg trat er der Turnerschaft Philippina bei, einer schlagenden Studentenverbindung, in Göttingen dem Jungdeutschen Orden, einer nationalkonservativen Vereinigung militaristischer Prägung. Butenandt wurde 1927 bei Windaus mit einer Arbeit über das pflanzliche Insektengift Rotenon zum Dr. phil. promoviert. Anschließend begann er, weiterhin in Windausʼ Institut, mit der Untersuchung des weiblichen Follikelhormons, bei der er mit der Berliner Pharmafirma Schering AG zusammenarbeitete. 1929 gelang die Reindarstellung des von Butenandt Progynon genannten Hormons, für das 1931 nach internationaler Übereinkunft der Name Oestron festgelegt wurde. Den Erfolg der ersten Isolierung eines menschlichen Sexualhormons teilte sich Butenandt mit Edward A. Doisy (1893–1986) an der Saint Louis University (Missouri, USA), der diesen Schritt einige Wochen zuvor vollzogen hatte. Entscheidenden Anteil an den Isolierungsarbeiten hatte seine leitende technische Assistentin Erika von Ziegener (1906–1995), die Butenandt 1931 heiratete.

    Im selben Jahr habilitierte sich Butenandt für Organische und Biologische Chemie. Kurz darauf isolierte sein Arbeitskreis mit Androsteron das erste männliche Sexualhormon. 1932 schlug Butenandt Strukturformeln für Oestron und Androsteron vor, die sich an neuen Modellen für die Struktur der Steroide orientierten, in den folgenden Jahren durch Butenandt und seine Mitarbeiter experimentell bestätigt und zu einem Schema der biosynthetischen Beziehungen zwischen den Steroidhormonen ausgebaut wurden. Damit etablierte sich Butenandt als führende Autorität auf einem der dynamischsten Gebiete der Naturstoffchemie.

    1933 wurde Butenandt auf den Lehrstuhl für Organische Chemie an der TH Danzig (Pommern, heute Gdańsk, Polen) berufen, wo weitere Erstisolierungen und Strukturbestimmungen von Steroidhormonen gelangen. Sein internationales Renommee brachte ihm 1935 ein Angebot für eine Professur an der Harvard University (Massachusetts, USA) ein, das er jedoch in der Hoffnung auf eine bessere Position in Deutschland nicht annahm. Im Mai 1936 wurde er als Nachfolger des 1934 unter Berufung auf das NS-Berufsbeamtengesetz entlassenen Carl Neuberg (1877–1956) zum Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie (KWIBC) in Berlin ernannt. Seine Berufung war bei einigen NS-Wissenschaftsfunktionären auf Widerstand gestoßen, da er in seiner Göttinger Zeit Distanz zur NSDAP gezeigt hatte. Vermutlich auch zur Beseitigung dieser Vorbehalte wurde er zeitgleich Mitglied der NSDAP. Ohne sich politisch stark zu exponieren, zeigte sich Butenandt in der Folgezeit loyal gegenüber dem NS-Staat. Einen zeitweiligen Dämpfer erfuhr diese Identifikation, als ihm die NS-Führung untersagte, den Nobelpreis für Chemie entgegenzunehmen, der ihm 1939 gemeinsam mit seinem Konkurrenten Leopold Ružička (1887–1976) zugesprochen wurde.

    Als Direktor des KWIBC verfolgte Butenandt ein erweitertes Arbeitsprogramm. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Alfred Kühn (1885–1968) am benachbarten Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie forschte er zu den Stoffwechselwegen zwischen Genen und Merkmalen bei Insekten, was 1940 zur chemischen Beschreibung der Augenausfärbung bei Drosophila führte, der ersten Aufklärung einer epigenetischen Reaktionskette. Zu dieser Zeit begannen am KWIBC (seit 1949 Max-Planck-Institut für Biochemie) langwierige Untersuchungen an weiteren Insektenwirkstoffen, die grundlegende Ergebnisse hervorbrachten, insbesondere die Isolierung und Charakterisierung des Wachstumsregulators Ecdyson 1954 durch Peter Karlson (1918–2001) sowie des Sexuallockstoffs (Pheromons) Bombykol 1959 durch Butenandt. Mit Kühn sowie dessen Kodirektor Fritz von Wettstein (1895–1945) initiierte Butenandt Ende der 1930er Jahre die Arbeitsstätte für Virusforschung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, deren Beiträge zur Strukturanalyse des Tabakmosaikvirus eine wichtige Rolle in der internationalen Diskussion um die Struktur des genetischen Materials spielten. Das Projekt legte die Grundlage für den Einstieg des Butenandtʼschen Arbeitskreises in die Proteinstrukturforschung.

    Während des Zweiten Weltkriegs richtete Butenandt einen Teil der Institutsarbeiten auf militärmedizinische Zielsetzungen aus. In einigen Fällen waren Mitarbeiter seines Instituts an Versuchen an nicht einwilligungsfähigen Menschen beteiligt, so in zwei Fällen bei der Verabreichung von Substanzen an Kriegsgefangene. Gerhard Ruhenstroth-Bauer (1913–2004) war mitverantwortlich für einen Versuch, bei dem epilepsieveranlagte Kinder aus der Euthanasieanstalt Brandenburg-Görden Unterdruck ausgesetzt wurden. Es ist in keinem Fall nachzuweisen, dass Butenandt Versuche veranlasste, bei denen eine schwere Schädigung von Probanden zu erwarten war. Er äußerte allerdings keine grundsätzlichen Bedenken dagegen, dass seine Mitarbeiter die Möglichkeiten des NS-Lagersystems für Humanversuche nutzten.

    Butenandt verlegte das KWIBC 1944 nach Tübingen, übernahm 1945 an der dortigen Universität die Professur für Physiologische Chemie und führte dank guter Beziehungen zu den französischen Besatzungsbehörden den Betrieb des KWIBC weiter. 1949 wurde das Institut in die neu gegründete Max-Planck-Gesellschaft (MPG) eingegliedert. 1950 wurde Butenandt von der Spruchkammer der Universität Tübingen als „entlastet“ entnazifiziert. Zu diesem Zeitpunkt hatte sein Aufstieg zu einem der einflussreichsten Wissenschaftsmanager der jungen Bundesrepublik bereits begonnen: Er wurde 1949 Gründungsmitglied des Forschungsrats, Senator der MPG und Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und trug entscheidend zum Ausbau des Forschungsstandorts Tübingen bei.

    1956 folgte Butenandt dem Ruf auf die Professur für Physiologische Chemie an der Universität München; auch sein Max-Planck-Institut für Biochemie übersiedelte in die bayerische Landeshauptstadt. 1960 wurde er Präsident der MPG. In seiner bis 1972 währenden Amtszeit stärkte er die Stellung des Präsidenten und der Generalverwaltung. Unter seiner Ägide wurde München zum administrativen Zentrum und größten Forschungsstandort der Gesellschaft; Budget und Personalstand der MPG erfuhren ein nie wieder erreichtes Wachstum.

    Zahlreiche Schüler und Mitarbeiter Butenandts leisteten wesentliche Beiträge zum Aufbau der Biochemie und Molekularbiologie in der Bundesrepublik, etwa Karlson auf dem Gebiet der Insektenhormone, Gerhard Schramm (1910–1969) in der Virologie, Gerhard Braunitzer (1921–1989) in der Proteinstrukturforschung und Peter Hans Hofschneider (1929–2004) in der Phagengenetik.

    1934 Mitglied der Leopoldina (1955–1960 Vizepräsident, 1960 Ehrenmitglied)
    1935 Emil-Fischer-Gedenkmünze des Vereins Deutscher Chemiker
    1936 Pasteur-Medaille der Universität Paris
    1937 Scheele-Medaille der Universität Stockholm
    1938 Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
    1939 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin (1969 auswärtiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR)
    1939 Nobelpreis für Chemie (mit Leopold Ružička, 1887–1976)
    1949 Dr. med. h. c., Universität Tübingen
    1949 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München
    1950 Dr. med. vet. h. c., Universität München
    1953 Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstädter-Preis
    1953 Ehrenmitglied der New York Academy of Sciences
    1956 Dr. rer. nat. h. c., Universität Tübingen
    1957 Dr. phil. h. c., Universität Graz
    1959 Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1985 Großkreuz)
    1960 Ehrenbürger der Stadt Bremerhaven
    1961 Dr. Sc. h. c., Universität Leeds
    1962 Bayerischer Verdienstorden
    1962 Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste
    1963 Dr. med. h. c., Universität Thessaloniki
    1963 Dr. h. c., Universität Madrid
    1963 Orden der aufgehenden Sonne II. Klasse, Japan
    1964 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
    1965 Dr. Sc. h. c., Saint Louis University (Missouri, USA)
    1965 Ehrenmitglied der Japanischen Akademie der Wissenschaften
    1966 Dr. Ing. e. h., TU Berlin
    1966 Dr. Sc. h. c., Universität Cambridge
    1968 ausländisches Mitglied der Royal Society, London
    1969 Commandeur der Ehrenlegion, Frankreich
    1969 Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien
    1970 Dr. med. h. c., Universität Bukarest
    1972 Ehrenpräsident der Max-Planck-Gesellschaft
    1972 Commandeur dans l‘Ordre des Palmes Académiques
    1972 Dr. h. c., Universität René Descartes Paris
    1973 Adolf-von-Harnack-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft
    1973 Dr. rer. nat. h. c., Yonsey Universität Seoul
    1974 auswärtiges Mitglied der Académie des Sciences de l’Institut de France
    1978 Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte
    1981 Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
    1981 Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiker
    1985 Ehrenbürger der Stadt München
    1994 Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

    Nachlass:

    Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem, III. Abt., Rep. 84.

    Weitere Archivmaterialien:

    Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem, II. Abt., Rep. 1A (Personalakte), II. Abt., Rep. 41 (Max-Planck-Institut für Biochemie) u. II. Abt., Rep. 57, Nr. 199. (Präsidium MPG, Wahl der Präsidenten Butenandt, Hahn und Planck)

    Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 3/150 Bü 303. (Personalakte)

    Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 2 T 1 Nr. 1518 (Neubauten Kaiser-Wilhelm-Institute in Tübingen) u. Wü 13 T 2 Nr. 2633/297. (Spruchkammerentscheid)

    Universitätsarchiv Tübingen, 205/116. (Lehrstuhlakten Chemie 1927–1956)

    Monografien:

    Über die chemische Konstitution des Rotenons, des physiologisch wirksamen Bestandteils der Derris elliptica, 1928. (Diss. phil.)

    Untersuchungen über das weibliche Sexualhormon (Follikel- oder Brunsthormon), 1931. (Habilitationsschrift)

    Die biologische Chemie im Dienste der Volksgesundheit. Festrede, 1941.

    Das Werk eines Lebens, 4 Bde., 1981

    Aufsätze:

    Über „Progynon“, ein krystallisiertes weibliches Sexualhormon, in: Die Naturwissenschaften 17 (1929), S. 879.

    Über die Isolierung und Reindarstellung des männlichen Sexualhormons (Testikelhormons), in: Forschungen und Fortschritte 8 (1932), S. 60.

    Chemical Constitution of the Follicular and Testicular Hormones, in: Nature 130 (1932), S. 238–240.

    Adolf Butenandt/Ulrich Westphal, Zur Isolierung und Charakterisierung des Corpus-luteum-Hormons, in: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 67 (1934), S. 1440–1442.

    Adolf Butenandt/Wolfhard Weidel/Erich Becker, Kynurenin als Augenpigmentierung auslösendes Agens bei Insekten, in: Die Naturwissenschaften 28 (1940), S. 63.

    Neuere Beiträge der Chemie zum Krebsproblem, in: Angewandte Chemie 53 (1940), S. 345–352.

    Entwicklungslinien in der künstlichen Darstellung natürlicher Steroidhormone, in: Die Naturwissenschaften 30 (1942), S. 4–17.

    Adolf Butenandt/Hans Friedrich-Freksa/St. Hartwig/Günther Scheibe, Beitrag zur Feinstruktur des Tabakmosaikvirus, in: Hoppe-Seyler’s Zeitschrift für Physiologische Chemie 274 (1942), S. 276–284.

    Adolf Butenandt/Erich Hecker, Synthese des Bombykols, des Sexual-Lockstoffes des Seidenspinners und seiner geometrischen Isomeren, in: Angewandte Chemie 73 (1961), S. 349–353.

    Molekulare Biologie als Fundament der modernen Medizin, in: Münchener Medizinische Wochenschrift 108 (1966), H. 34, S. 1625–1629.

    Geschichte und Konzeption des Instituts, in: Max-Planck-Institut für Biochemie Martinsried. Max-Planck-Gesellschaft. Berichte und Mitteilungen 2 (1977), S. 11–21.

    Monografien und Sammelbände:

    Peter Karlson, Adolf Butenandt. Biochemiker, Hormonforscher, Wissenschaftspolitiker, 1990.

    Robert N. Proctor, Adolf Butenandt (1903–1995). Nobelpreisträger, Nationalsozialist und MPG-Präsident. Ein erster Blick in den Nachlass, 2000.

    Jeffrey Lewis, Continuity in German Science, 1937–1972. Genealogy and Strategies of the TMV/Molecular Biology Community. Ph. D. Thesis Ohio State University 2002.

    Achim Trunk, Zweihundert Blutproben aus Auschwitz. Ein Forschungsvorhaben zwischen Anthropologie und Biochemie (1943–1945), 2003.

    Sven Kinas, Adolf Butenandt (1903–1995) und seine Schule, 2004.

    Wolfgang Schieder/Achim Trunk (Hg.), Adolf Butenandt und die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Wissenschaft, Industrie und Politik im „Dritten Reich“, 2004.

    Bernd Gausemeier, Natürliche Ordnungen und politische Allianzen. Biologische und biochemische Forschung an Kaiser-Wilhelm-Instituten 1933–1945, 2005.

    Michael Schüring, Minervas verstoßene Kinder. Vertriebene Wissenschaftler und die Vergangenheitspolitik der Max-Planck-Gesellschaft, 2006. S. 249–260 u. 315–321.

    Rüdiger Hachtmann, Wissenschaftsmanagement im „Dritten Reich“. Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, 2 Bde., 2007.

    Heiko Stoff, Wirkstoffe. Eine Wissenschaftsgeschichte der Hormone, Vitamine und Enzyme, 1920–1970, 2012.

    Jaromir Balcar, Wandel durch Wachstum in „dynamischen Zeiten“. Die Max-Planck-Gesellschaft 1955 bis 1972, 2020. (Onlineressource)

    Jürgen Renn/Carsten Reinhardt/Jürgen Kocka (Hg.), Die Max-Planck-Gesellschaft. Wissenschafts- und Zeitgeschichte 1945–2005, 2024, S. 88–103 u. 578–571.

    Aufsätze:

    Benno Müller-Hill, Das Blut von Auschwitz und das Schweigen der Gelehrten, in: Doris Kaufmann (Hg.), Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bestandsaufnahme und Perspektiven der Forschung, Bd. 1, 2000, S. 189–227.

    Hans-Jörg Rheinberger, Virusforschung an den Kaiser-Wilhelm-Instituten für Biochemie und für Biologie 1937–1945, in: Doris Kaufmann (Hg.), Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bestandsaufnahme und Perspektiven der Forschung, Bd. 2, 2000, S. 667–698.

    Benno Müller-Hill, Erinnerung und Ausblendung. Ein kritischer Blick in den Briefwechsel Adolf Butenandts, MPG-Präsident 1960–1972, in: History and Philosophy of the Life Sciences 24 (2002), H. 3/4, S. 493–521.

    Angelika Ebbinghaus/Karl-Heinz Roth, Von der Rockefeller Foundation zur Kaiser-Wilhelm/Max-Planck-Gesellschaft. Adolf Butenandt als Biochemiker und Wissenschaftspolitiker des 20. Jahrhunderts, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 50 (2002), S. 389–419.

    Bernd Gausemeier, Rassenhygienische Radikalisierung und kollegialer Konsens, in: Carola Sachse (Hg.), Die Verbindung nach Auschwitz. Biowissenschaften und Menschenversuche an Kaiser-Wilhelm-Instituten. Dokumentation eines Symposiums, 2003, S. 178–198.

    Edmund Marsch, Adolf Butenandt als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft 1960–1972. Zum 100. Geburtstag am 24. März 2003, in: Dahlemer Archivgespräche 9 (2003), S. 134–145.

    Achim Trunk, Max-Planck-Institut für Biochemie Berlin – Martinsried, in: Peter Gruss/Reinhard Rürup (Hg.), Denkorte. Max-Planck-Gesellschaft und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Brüche und Kontinuitäten 1911–2011, 2010, S. 266–275.

    Lexikonartikel:

    J. C. Poggendorffs biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften, Bd. 6, 1936, S. 379 f., Bd. 7a, 1956, S. 1325–328 u. Bd. 8, 1999, S. 672–675. (W, L, A)

    Horst Remane, Art. „Butenandt, Adolf Friedrich Johann“, in: Hans-Ludwig Wußing (Hg.), Fachlexikon abc. Forscher und Erfinder, 1992, S. 105. (P)

    Bernd Gausemeier, Art. „Butenandt, Adolf“, in: Encyclopedia of Life Sciences Online, 2015.

    Fotografien, 1951–1967, Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, München.

    Fotografie, Nobel Foundation Archive.

    Fotografien, 1910–1993, Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem.

  • Autor/in

    Bernd Gausemeier (Hannover)

  • Zitierweise

    Gausemeier, Bernd, „Butenandt, Adolf“ in: NDB-online, veröffentlicht am 1.4.2025, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118935763.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA