Braun, Hanns
Braun, Hanns (eigentlich Johann Karl Friedrich Wilhelm Braun)
1886 – 1918
Leichtathlet, Bildhauer
- Lebensdaten
- 1886 – 1918
- Geburtsort
- München
- Sterbeort
- Croix Fonsommé (Département Aisne, Frankreich)
- Beruf/Funktion
- Leichtathlet ; Bildhauer ; Sportler
- Normdaten
- GND: 1117582353 | OGND | VIAF: 7006147872017075170003
- Namensvarianten
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- Braun, Johann Karl Friedrich Wilhelm
- Braun, Hanns
- Braun, Johann Karl Friedrich Wilhelm
- Braun, Johannes
- Braun, Johann Carl Friedrich Wilhelm
- mehr
Quellen(nachweise)
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Hanns Braun zählte auch international zu den erfolgreichsten Leichtathleten seiner Zeit. Er gewann zahlreiche deutsche Meisterschaften in Mittel- und Langstreckendisziplinen, lief 1909 als erster Deutscher die 400-Meter-Strecke unter 50 Sekunden und nahm 1908 in London und 1912 in Stockholm erfolgreich an den Olympischen Sommerspielen teil.
Lebensdaten
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Lebenslauf
26. Oktober 1886 - München -
Genealogie
Vater Louis (Ludwig) Braun 23.9.1836–18.2.1916 aus Hall (heute Schwäbisch Hall); Historienmaler; seit 1889 Professor an der Akademie der Bildenden Künste, München Mutter Maria Braun, geb. Bürger aus Zopfingen (Kanton Aargau) Bruder Richard Braun geb. 1868 Maler ? Schwester Maria Kustermann, geb. Braun geb. 1875 Schwager Hugo Maximilian Michael Kustermann 25.9.1864–18.7.1942 aus München; Eisenwarenfabrikant ebenda; Kommerzienrat; mexikanischer Honorarkonsul in München Schwester Camilla Braun geb. 1877 Schwester Thekla Braun 1877–1890/91 Bruder Adolf Braun geb. 1885 Heirat ledig Kinder keine Reinhold Braun 1821–1884 Kunstmaler in München Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.Braun, Hanns (1886 – 1918)
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Vater
23.9.1836–18.2.1916
aus Hall (heute Schwäbisch Hall); Historienmaler; seit 1889 Professor an der Akademie der Bildenden Künste, München
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Mutter
Maria Braun
aus Zopfingen (Kanton Aargau)
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Bruder
Richard Braun
geb. 1868
Maler ?
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Schwester
Maria Kustermann
geb. 1875
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Schwester
Camilla Braun
geb. 1877
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Schwester
Thekla Braun
1877–1890/91
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Bruder
Adolf Braun
geb. 1885
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Heirat
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Biografie
Braun wuchs in München-Schwabing und in den Sommermonaten auf Burg Wernfels (Mittelfranken) auf. Seit September 1896 besuchte er das Münchner Maximiliansgymnasium, das er nach Abschluss der 7. Klasse 1905 wegen ungenügender Leistungen verlassen musste. Im Oktober 1906 trat er in die Bildhauerklasse von Balthasar Schmitt (1858–1942) ein, dem Professor für christliche Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in München. Über Brauns künstlerisches Schaffen ist nahezu nichts bekannt; bei der XI. Internationalen Kunstausstellung im Königlichen Glaspalast zu München von Juni bis Oktober 1913 war er in Saal 24 mit einer Holzbüste („Fräulein E. H.“) und zwei Bronzebüsten („Frau Ceco“, „L. van Affelen van Beremsford“) vertreten. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs trat Braun als Freiwilliger in München in das Infanterie-Leibregiment ein. Im Rang eines Leutnants der Reserve wechselte er 1916 zu den Luftstreitkräften, war als Fluglehrer tätig und fand als Kampfflieger Verwendung an der Westfront. Bei einem Einsatz mit der Jagdstaffel 34 b kollidierte seine Fokker D.VII in der Nähe von Croix Fonsommé (Département Aisne, Frankreich) am 9. Oktober 1918 mit der eines Kameraden, wobei Braun starb.
Brauns sportliche Karriere begann 1902 mit seinem Eintritt in die Hockeymannschaft des Internationalen Sport-Klubs München (seit 1904 Münchner Sportclub, MSC); seit 1906 gehörte er zudem als Rechtsaußen dem Fußballteam des F. A. Bayern im Münchner SC (heute FC Bayern München) an. Seit 1904 betrieb Braun verstärkt Leichtathletik, trainierte v. a. Laufsportarten intensiv und machte mit seinen Leistungen auf der 400-Meter- und der 800-Meter-Strecke auf sich aufmerksam. Bei der Qualifikation für die Olympischen Spiele in London 1908 stellte er in Leipzig am 28. Mai 1908 über die 1500-Meter-Strecke einen deutschen Rekord auf. Bei den Spielen errang er die Bronzemedaille beim 800-Meter-Lauf mit Arthur Hoffmann (1887–1932), Hans Eicke (1884–1947) und Otto Trieloff (1885–1967) die Silbermedaille in der Olympischen Staffel; über die 1500-Meter-Distanz belegte er keinen Siegerrang. Braun stellte bis zum Erreichen seiner persönlichen Bestleistungen um 1912 15 deutsche Rekorde in Mittel- und Langstreckendisziplinen auf. 1909, 1910 und 1912 wurde er Deutscher Meister über die 400-Meter-Distanz; am 7. Februar 1909 lief er in Berlin Weltbestzeit über die 1000-Meter-Strecke. Ein letzter Höhepunkt seiner Laufbahn war der Gewinn der Silbermedaille im 400-Meter-Lauf bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm.
In der Presse wegen seiner Leistungen gefeiert, erfreute sich Braun großer Popularität in der deutschen Öffentlichkeit, die durch seinen Kriegstod gesteigert wurde. Seit 1921 erinnerte der Süddeutsche Leichtathletik-Verband mit der Vergabe des Hanns-Braun-Gedächtnis-Preises an ihn, der seit 1935 vom Reichsfachamt Leichtathletik verliehen wurde; 1951 erneuerte der Deutsche Leichtathletikverband diesen Preis als jährlich vergebene Auszeichnung für besondere Leistungen und außerordentliche Verdienste in Führungspositionen. Von 1930 bis in die 1970er Jahre fand in unregelmäßigen Abständen das Hanns-Braun-Sportfest in München statt.
Sportliche Erfolge
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Auszeichnungen
nach 1916 Eisernes Kreuz (vermutlich I. Klasse) 1921–1939 Hanns-Braun-Gedächtnis-Preis des Süddeutschen Leichtathletik-Verbands, 1936–1939 verliehen vom Reichsfachamt Leichtathletik auf Reichsebene 1930–1970er Jahre Hanns-Braun-Sportfest, München (in unregelmäßigen Abständen wiederholt) 1936 Hanns-Braun-Stadion an der Hanns-Braun-Straße, Olympiapark Berlin 1937 Städtische Hanns-Braun-Kampfbahn, München (heute Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße) 1951 Hanns-Braun-Gedächtnispreis für besondere Leistungen und außerordentliche Verdienste in Führungspositionen des Deutschen Leichtathletikverbands (jährlich) 1982 Hanns-Braun-Brücke, Olympiapark München Ehrenmitglied des FC Bayern München Gedenktafel, Alter nördlicher Friedhof, München (weiterführende Informationen) -
Quellen
Nachlass:
nicht bekannt.
Weitere Archivmaterialien:
Stadtarchiv München. (Meldeunterlagen)
Archiv der Akademie der Bildenden Künste, München, Matrikelbuch 1884–1920, 03177 Hanns Braun.
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Literatur
Illustrierter Katalog der XI. internationalen Kunstausstellung München 1913, Nr. 459, 460 u. 460a. (Onlineressource)
Klaus Amrhein, Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–1998, 1999, S. 58.
Siegfried Weiß, Berufswunsch Kunst. Maler, Grafiker, Bildhauer. Ehemalige Schüler des Münchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918, 2012, S. 430–434. (P)
Karl-Heinz Keldungs, Hanns Braun, in: ders., Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts. Von Hanns Braun bis Malaika Mihambo, 2022, S. 22 f.
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Onlineressourcen
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Porträts
Bronzestatue (Hanns-Braun-Gedächtnispreis) v. Ottmar Obermaier (1883–1965), vor 1921. (Wanderpreis)
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Autor/in
→Stefan Jordan (München)
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Zitierweise
Jordan, Stefan, „Braun, Hanns“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.03.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/1117582353.html#dbocontent