Economo von San Serff, Constantin Freiherr
- Dates of Life
- 1876 – 1931
- Place of birth
- Brăila (Rumänien)
- Place of death
- Wien
- Occupation
- Mediziner ; Hirnforscher ; Arzt
- Religious Denomination
- uniert
- Authority Data
- GND: 118687751 | OGND | VIAF: 84796396
- Alternate Names
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- Economo von San Serff, Constantin Alexander Freiherr
- Economo, Constantin Freiherr
- Economo, Constantin Alexander Freiherr
- Economo von San Serff, Constantin Freiherr
- Economo von San Serff, Constantin Alexander Freiherr
- Economo, Constantin Freiherr
- Economo, Constantin Alexander Freiherr
- Economo, Constantin von
- Economo von San Serff, Constantin
- Economo von San Serff, Constantin Alexander von
- Economo, C. v.
- Economo, Constantin
- Economo, Constantin Alexander von
- Economo, Costantino
- Economo, Konstantin Alexander von
- Economo, Konstantin von
- San Serff, Constantin Economo von
- Serff, Constantin Economo von San
- Economo von San Serff, Konstantin Freiherr
- Economo von San Serff, Konstantin Alexander Freiherr
- Economo, Konstantin Freiherr
- Economo, Konstantin Alexander Freiherr
- Economo von San Serff, Konstantin
- Economo von San Serff, Konstantin Alexander von
- Economo, Konstantin
- Economo, Kostantino
- San Serff, Konstantin Economo von
- Serff, Konstantin Economo von San
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Economo von San Serff, Constantin Alexander Freiherr
Mediziner, Hirnforscher, * 21.8.1876 Brăila (Rumänien), † 21.10.1931 Wien. (griechisch-nichtuniert)
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Genealogy
Aus griechischer, in Thessalien u. Mazedonien begüterter Fam.;
V Johannes (österr. Adel u. Frhr. 1904, 1834-1921), Großgrundbesitzer;
M Helene (1848–1923), T des Constantin Murati (1810–70) aus Mazedonien, Industrieller in Budapest;
⚭ Wien 1919 Prn. Karoline (* 1892, kath.), T des Fürsten →Aloys v. Schönburg-Hartenstein (1858–1944), k. u. k. Gen.oberst, 1934 Min. für Landesverteidigung, u. der Johanna Gfn. v. Colloredo-Mannsfeld; kinderlos. -
Biography
In Triest besuchte E. das deutsche Gymnasium, studierte zunächst, dem Wunsch seines Vaters folgend, an der TH Wien und ging 1895 zur Medizin über. 22jährig verfaßte er seine erste wissenschaftliche Arbeit „Über die Entwicklung der Vogelhypophyse“. 1902 zum Doktor der Medizin promoviert, arbeitete er anschließend besonders bei E. Kraepelin, A. Alzheimer und H. Oppenheim. 1906 wurde er Assistent an der Wiener psychiatrischen Klinik (Julius von Wagner-Jauregg) und habilitierte sich 1913. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit Fragen der klinischen Neurologie und speziellen Neuropathologie sowie der psychiatrischen Genetik (Morbus Wilson, Hemiballismus, Multiple Sklerose, Paranoia querulans, Dipsomanie). Im 1. Weltkrieg war er, der erfolgreiche Förderer der österreichischen Luftschiffahrt, Feldpilot im Isonzogebiet, später Militärarzt an der Wiener Klinik. 1917 beschrieb er als erster die Encephalitis lethargica, eine vorwiegend die graue Substanz ergreifende parenchymatöse Hirnentzündung. Die besondere klinische Symptomatik dieser Krankheit führte E. zur Erforschung der Schlaffunktion und deren Lokalisationsproblemen. – Diese Forschungen ließen E.s Namen in der ärztlichen Welt zu einem Begriff werden. Er blieb der Klinik Wagner-Jaureggs und Wien treu, mit dessen damaliger, wohl einzigartiger medizinischer Atmosphäre er sich geistig stark verbunden fühlte. Er lehnte sogar 1928 das Wiener Ordinariat für Neurologie und Psychiatrie ab, um sich ungestört und mit dem Einsatz seiner ganzen Kräfte den Problemen der Hirnforschung zu widmen. – Eine ganz andere Spezialarbeit ist „Die Cytoarchitektonik der Großhirnrinde des Menschen“ (1925, mit G. Koskinas). Durch subtile Untersuchungsmethoden wurden 107 Areale lokalisiert und in einem Atlas photographisch dargestellt. Dieses auf der Entdeckung Th. Meynerts basierende, vorwiegend morphologisch anmutende Werk ist im Kern der Anfang einer neurologischen Anthropologie. E. bewegte auch die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Hirn und Seele, und seine vergleichend-anatomischen Studien ließen ihn die „progressive Cerebration“ als ein Naturprinzip erkennen. Im Zuge mit diesen Forschungen befaßte sich E. auch mit dem Studium der Schädel fossiler Menschenformen und förderte die Bearbeitung der Elite-Gehirne. Nach seiner Meinung hätten die Gehirne übernormal Begabter extreme Entwicklungsstufen darstellen sollen, welche durch die genaue cytoarchitektonische Untersuchung der Rindenareale aufzuzeigen wären. Der frühe Tod ließ sein Werk einen Torso bleiben.
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Works
Weitere W u. a. Btrr. z. normalen Anatomie d. Ganglienzelle, 1905; Zur Physiol. u. Anatomie d. Mittelhirns, 1908 (mit J. P. Karplus);
Die dissoziierte Empfindungslähmung bei Ponstumoren u. üb. d. zentralen Bahnen d. sensiblen Trigeminus, 1913;
Die hereditären Verhältnisse bei d. Paranoia querulans, 1914;
Die Encephalitis lethargica, 1917;
Der striäre Symptomenkomplex, 1923;
Die Pathol. d. Schlafes, 1925;
Über d. feineren Bau d. Uncus, 1926;
Die progressive Cerebration, ein Naturprinzip, 1928;
Wie sollen wir Elite-Gehirne verarbeiten?, 1929;
Die Encephalitis lethargica, ihre Nachkrankheiten u. ihre Behandlung, 1929; Aufgabe d. modernen HirnF, 1931. -
Literature
C. Frhr. v. E., Sein Leben u. Wirken erz. v. s. Frau u. v. J. v. Wagner-Jauregg, ²1934 (W-Verz., P); H. Spatz, in: Münchener med. Wschr. 51,|1931;
Sträussler, in: Zs. f. d. gesamte Neurol. u. Psychiatrie 139, 1932, S. 649-57;
O. Marburg, in: Nervenarzt 1932, S. 88 f.;
G. Pilleri, in: Mschr. f. Psychiatrie u. Neurologie 132, 1956, S. 390-97; E. Stransky, in: NÖB X, S. 199-202 (P). -
Portraits
Marmorbüste v. M. Kremser, 1932 (in Bes. d. Fam.).
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Author
Georg Pilleri -
Citation
Pilleri, Georg, "Economo von San Serff, Constantin Freiherr" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 306-307 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687751.html#ndbcontent