Jensen, Paul
- Lebensdaten
- 1868 – 1952
- Geburtsort
- Stuttgart
- Sterbeort
- Göttingen
- Beruf/Funktion
- Physiologe ; Arzt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117104612 | OGND | VIAF: 20448573
- Namensvarianten
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- Jensen, Paul
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Jensen, Paul
Physiologe, * 30.10.1868 Stuttgart, † 2.6.1952 Göttingen. (lutherisch)
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Genealogie
V →Wilhelm (s. 3);
- ⚭ 1905 Elsbeth, T d. Carl Reinhardt, Dr. phil., Gymnasialdir. in Detmold u. Frankfurt/M., dann Wirkl. Geh. Oberregierungsrat in Berlin, u. d. Auguste Freudenberg aus Weinheim;
4 S, 1 T, u. a. Wilhelm (* 1908), Oberstadtdir. v. Düsseldorf, →Peter (s. 2), Jörg (* 1916), Prof. f. Immunol., Regine (* 1909), Schriftstellerin. -
Biographie
Nach dem Medizinstudium in Jena, Freiburg, Würzburg, Berlin und wieder Jena (Promotion zum Dr. med. 1892) arbeitete J. zunächst 1893 am Physiologischen Institut in Straßburg bei F. Goltz. Zusammen mit Max Verworn unternahm er 1894/95 eine halbjährige Reise an das Rote Meer zur Erforschung niederer Organismen. 1896 habilitierte er sich in Halle bei J. Bernstein. 1899 ging er zu K.|Hürthle nach Breslau, wo er 1904 den Professor-Titel erhielt. 1910 wurde er nach Göttingen als o. Professor und Direktor des Physiologischen Institutes berufen, das er bis zu seiner Emeritierung 1932 leitete. J. setzte die Arbeit Verworns insofern fort, als er Probleme der Allgemeinen Physiologie zum Hauptgegenstand seiner Forschung machte. Physiologie verstand er als Wissenschaft, die besonders geeignet sei, „das psycho-physiologische System Mensch“ in umfassender Weise kennenzulernen. Neben Experimentalarbeiten, u. a. über Protoplasmabewegung und Blutkreislauf sowie über die Reiz- und Stoffwechselphysiologie von Hirn und Muskeln, widmete er deshalb seine wissenschaftlichen Studien – besonders nach seiner Emeritierung – den Fragen der Erkenntnislehre, den Beziehungen zwischen Geistes- und Naturwissenschaften wie auch Themen anderer Grenzgebiete, wobei er deren Behandlung seine physiologischen und biologischen Erfahrungen zugrunde legte.
Sein Interesse an Bildungsfragen ließ ihn in die Diskussion um Reformbestrebungen des gesamten Erziehungswesens eingreifen; er warf den Universitäten „Lebensfremdheit“ vor, forderte eine „konsequente Berücksichtigung biologischer Gesichtspunkte“ in der Erziehung und legte genaue Pläne zur Reform der ärztlichen Ausbildung vor. Als eine in sich geschlossene, kritische Gelehrtennatur wurde J. von seiner Mitwelt letztlich mehr als Philosoph denn als Physiologe betrachtet.
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Werke
u. a. Geotropismus niederer Organismen (Diss.), in: Pflügers Archiv f. d. gesamte Physiol. 53, 1892, S. 428-80;
Organ. Zweckmäßigkeit, Entwicklung u. Vererbung v. Standpunkte d. Physiol., 1907;
Leben, in: Hdwb. d. Naturwiss., hrsg. v. E. Korschelt, G. Linck u. a., VI, 1912, S. 65-88, ²1931;
Die Physiol. als Wiss. u. Lehre, 1912;
Erleben u. Erkennen, 1919;
Reiz, Bedingung u. Ursache in d. Biol., 1921;
Univ. u. Bildungsideal, Geisteswiss. u. Naturwiss., 1928;
Zur Reform d. ärztl. Bildung, in: Klin. Wschr. 9, 1930, S. 124-29;
Grundzüge d. Allg. Physiol., 1948. -
Literatur
Chronik d. Georg-August-Univ. Göttingen f. d. J. 1910, S. 17;
U. Ebbecke, in: FF 14, 1938, S. 348;
D. Niederstadt, Die Gesch. d. Physiol. in Göttingen 1736-1932, Diss. Göttingen 1954 (P);
Pogg. VII a;
Fischer;
Rhdb. (P). -
Porträts
in Porträtslg. Göttinger Professoren (Göttingen, Univ.bibl.);
Ölgem. (ebd., Physiolog. Inst.);
Pastellbild (in Fam.bes.). -
Autor/in
Joachim Radke -
Zitierweise
Radke, Joachim, "Jensen, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 402-403 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117104612.html#ndbcontent