Rosenfeld, Kurt
- Lebensdaten
- 1877 – 1943
- Geburtsort
- Marienwerder (Westpreußen)
- Sterbeort
- New York
- Beruf/Funktion
- Politiker ; Publizist ; Sozialdemokrat ; Jurist ; Rechtsanwalt ; Minister ; Volkswirtschaft
- Konfession
- konfessionslos
- Normdaten
- GND: 116623411 | OGND | VIAF: 35212842
- Namensvarianten
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- Rosenfeld, Kurt
- Rosenfeld, Curt
Vernetzte Angebote
- Verbannte und Verbrannte. Die Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen und Autoren. [2013]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2005] Autor/in: Weber, Hermann (2005)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
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Rosenfeld, Kurt
Politiker, * 1.2.1877 Marienwerder (Westpreußen), † 25.9.1943 New York. (jüdisch, später konfessionslos)
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Genealogie
V Arnold, Fabr.;
M Ida N. N.;
⚭ 1902 Alice Kristeller (* 1878);
1 S, 1 T. -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Marienwerder studierte R. bis 1899 Jura und Volkswirtschaft in Freiburg (Br.) und Berlin und wurde hier 1905 nach der Promotion zum Dr. iur. Rechtsanwalt. Im 1. Weltkrieg Soldat, schloß er sich 1917 der USPD an, nachdem er als Student der SPD beigetreten war. Von Nov. 1918 bis Jan. 1919 preuß. Justizminister und 1920-32 Reichstagsabgeordneter, war R. in der Weimarer Republik ein bekannter politischer Strafverteidiger (u. a. Georg Ledebour u. Carl v. Ossietzky) und ein prominentes Mitglied der Liga für Menschenrechte. R., der bis 1922 dem ZK seiner Partei angehörte, war 1920 gegen den Zusammenschluß der USPD mit der KPD, zunächst auch gegen eine Vereinigung mit der SPD, stimmte dieser aber 1922 zu. In der SPD zum linken Flügel zählend, war er u. a. Mitherausgeber des oppositionellen „Klassenkampf“ und gehörte zu den neun Reichstagsabgeordneten, die im März 1931 gegen den Marineetat stimmten. Als er im Sept. 1931 aus der SPD ausgeschlossen wurde, war er Mitbegründer der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die mit etwa 20 000 Mitgliedern politisch zwischen SPD und KPD angesiedelt war. R. wurde zusammen mit →Max Seydewitz (1893–1987) Vorsitzender der SAP. Nach dem Anschluß der „rechtskommunistischen“ KPO an die SAP im März 1932 entstanden Flügelkämpfe, bei denen R. als „Zentrist“ angegriffen wurde. Der aus der Klassenkampf-Gruppe hervorgegangene Parteivorstand faßte deshalb im März 1933 einen Auflösungsbeschluß, der jedoch wirkungslos blieb, weil v. a. jüngere Funktionäre die SAP im Widerstand weiterführten. R., der zum Übertritt in die KPD aufrief (während Seydewitz f. d. SPD plädierte), emigrierte 1933 nach Paris. Er war u. a. am Londoner Gegenprozeß zum Reichstagsbrand im Sept. 1933 beteiligt. Seit 1934 in den USA, arbeitete er in der Volksfront eng mit den Kommunisten zusammen; er soll später Mitglied der KPD geworden sein. Neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt gab er seit 1941 die Zeitschrift „The German-American“ heraus und schrieb für „Germany Today“.|
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Auszeichnungen
Präs. d. German-American Emergency Conference (1942);
Mitgl. d. Ehrenpräsidiums d. Lateinamerik. Komitees d. Freien Deutschen (1943). -
Literatur
H. Drechsler, Die SAPD, 1965;
B. Leske, in: Biogr. Lex. Arbeiterbewegung;
Altpreuß. Biogr. III;
BHdE I;
Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945. -
Autor/in
Hermann Weber -
Zitierweise
Weber, Hermann, "Rosenfeld, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 66-67 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116623411.html#ndbcontent