Kohlschütter, Arnold
- Lebensdaten
- 1883 – 1969
- Geburtsort
- Halle/Saale
- Sterbeort
- Bonn
- Beruf/Funktion
- Astronom ; Meteorologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116307978 | OGND | VIAF: 52438667
- Namensvarianten
-
- Kohlschütter, Arnold
- Kohlschütter, Arnold
- Cohlschütter, Arnold
- kohlschütther, arnold
- Cohlschütter, Arnold
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Kohlschütter, Arnold
Astronom, * 6.7.1883 Halle/Saale, † 28.5.1969 Bonn. (lutherisch)
-
Genealogie
V →Ernst (1837–1905), Prof. d. Med. in H. (s. BJ X, Tl.), S d. →Otto (1807–53), Dr. med, Arzt in Dresden (s. BLÄ), u. d. Henriette Heydenreich;
M Helene (1842–98), T d. Frdr. Wilh. Spielberg (1793–1877) u. d. Marie Hulbe;
Groß-Tante-v Luise (⚭ →Heinrich Moritz Chalybaeus, 1796–1862, Prof. d. Philos. in Kiel, s. ADB IV);
Halb-B →Ernst (s. 2);
- ⚭ Breslau 1913 Charlotte (1889–1977), T d. Julius Franz († 1913), Astronom (s. NDB V);
1 T. -
Biographie
K. studierte in Heidelberg, Berlin, Straßburg und Göttingen, wo er 1907 mit der Dissertation „Die Bildfehler 5. Ordnung optischer Systeme abgeleitet aufgrund des Eikonalbegriffs“, anknüpfend an K. Schwarzschilds Untersuchungen zur Theoretischen Optik, bei diesem zum Dr. phil. promoviert wurde. Zunächst an der Göttinger Aktinometrie beteiligt, arbeitete K. weiterhin als wissenschaftlicher Assistent an den Observatorien in Kiel, Wilhelmshaven und Hamburg und war 1911-14 auf Empfehlung von Schwarzschild und J. C. Kapteyn wissenschaftlicher Mitarbeiter auf der Mt. Wilson-Sternwarte in Kalifornien. Zusammen mit W. S. Adams entwickelte er dort die Methode der spektroskopischen Leuchtkraftbestimmung der Sterne. Der Unterschied bestimmter Spektrallinien in den Spektren von Riesen- und Zwergsternen wurde hier erstmals entdeckt, in seiner vollen Bedeutung gewürdigt und zum Mittel der Entfernungsbestimmung ausgebaut. Adams und K. untersuchten damals die meisten mit den Mitteln dieser Zeit zugänglichen F-, G- und K-Sterne. K. erhielt für seine Leistungen den Ackermann-Preis. Auf dem Rückweg nach Deutschland geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, konnte aber dank der Unterstützung von S. A. Eddington wenigstens in bescheidenem Umfang wissenschaftlich arbeiten.
Seit 1918 als Observator am Astrophysikalischen Observatorium in Potsdam tätig, habilitierte er sich 1920 in Berlin mit der Arbeit „Über das Strahlungsgleichgewicht der Sterne“ (in: Publikationen des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, 1925), nahm 1923 mit Hans Ludendorff an einer Sonnenfinsternis-Expedition nach Mexiko teil und wurde im Oktober 1925 als Nachfolger von Küstner Direktor der Sternwarte in Bonn. Er trat dieses Amt erst Anfang 1927 an, weil er zuvor eine Expeditionssternwarte in La Paz (Bolivien) einrichtete, um dort Spektralaufnahmen der Kapteynschen Eichfelder am Südhimmel ausführen zu lassen. Seit Übernahme der Sternwarte in Bonn, die K. bis zu seiner Pensionierung (1946) leitete, beschäftigte er sich mit der Auswertung des in Mexiko und La Paz gesammelten Materials, außerdem aber auch mit astrometrischen Aufgaben, da seine Sternwarte an der Wiederholung des Sternkataloges der Astronomischen Gesellschaft mitarbeitete. Während des 2. Weltkrieges|widmete sich K. auch der Standortbestimmung auf See und in der Luft.
-
Werke
Weitere W u. a. The radial velocities of 100 stars with measured parallaxes (mit W. S. Adams), in: Astrophysical Journal 39, 1914;
Some spectral criteria for the determination of absolute stellar magnitudes (mit dems.), ebd. 40, 1914;
Unterss. üb. d. Sonnenkorona, 1930 (mit E. v. d. Pahlen);
Spektrale Intensitätsmessungen an 1393 Sternen d. Südhimmels, 1933 (mit F. Bekker);
Spektroskop. Parallaxenforschung, in: Ergebnisse exakter Naturwiss. 12, 1933, S. 1-35;
Spektrale Intensitätsmessungen v. 1948 Sternen d. Südhimmels, 1936 (mit F. Becker);
Zweisterngerät f. Astronom. Ortsbestimmung, in: Tagungsber. üb. astronom. Navigation, 1944, S. 19-23;
2. Kat. d. Astronom. Ges. f. d. Äquinoktium, 15 Bde., 1950 (seit 1951 mit R. Schorr). -
Mithrsg.: Hdb. d. Astrophysik, 1925-32 (mit G. Eberhard u. H. Ludendorff);
Zs. f. Astrophysik 6-23, 1930-44. -
Literatur
H. Schmidt, in: Astronom. Nachrr. 182, 1909, S. 142;
Rhdb. (P);
Pogg. V-VIIa. -
Autor/in
Hans Christian Freiesleben -
Zitierweise
Freiesleben, Hans Christian, "Kohlschütter, Arnold" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 431-432 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116307978.html#ndbcontent