Ludendorff, Hans
- Lebensdaten
- 1873 – 1941
- Geburtsort
- Thunow bei Köslin (Pommern)
- Sterbeort
- Potsdam
- Beruf/Funktion
- Astronom ; Astrophysiker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 117280208 | OGND | VIAF: 30309274
- Namensvarianten
-
- Ludendorff, Hans
- Ludendorff, Friedrich Wilhelm Hans
- Ludendorff, Friedricus Guilelmus Johannes
- Ludendorff, H.
Vernetzte Angebote
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
- Mitglieder der Leopoldina [2006-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- * Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW)
- Biographisches Archiv zur Anthropologie [2014-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Ludendorff, Hans
Astronom, * 26.5.1873 Thunow bei Köslin (Pommern), † 26.6.1941 Potsdam. (evangelisch)
-
Genealogie
B →Erich (s. 1);
- ⚭ Berlin 1907 Käthe, T d. Amtsrats u. Domänenpächters Max Schallehn, aus pomm. Landwirtsfam., u. d. Clara Müller;
2 S u. a. Hans Joachim (1908–2006), Oberst i. G., 1 T. -
Biographie
L. studierte an der Univ. Berlin Mathematik, Physik und Astronomie. Nach der Promotion in Astronomie 1897 war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Hamburger Sternwarte. 1898 wurde er Assistent am Astrophysikalischen Observatorium der preuß. Akademie der Wissenschaften zu Potsdam. Dort wurde er 1905 Observator, 1915 Hauptobservator, und seit 1921 war er Direktor bis zu seiner Pensionierung 1938. Seine Forschungen begann L. mit astrometrischen Arbeiten im Zusammenhang mit der photographischen Himmelskarte und mit himmelsmechanischen Problemen bei kleinen Planeten. Danach wandte er sich der Astrophysik zu, wobei er metho disch die Photographie und die Spektroskopie benutzte und auch statistische Fragen behandelte. Vor allem galt sein Interesse den veränderlichen Sternen und den spektroskopischen Doppelsternen. Seine Beobachtungen von Radialgeschwindigkeiten und von Intensitäten der Absorptionslinien führten zu Ergebnissen, die für das Verständnis der physikalischen Vorgänge bei diesen Objekten wesentlich wurden. Vor allem gilt das für die Delta Cephei Veränderlichen, die Mirasterne und die langperiodischen Bedekkungsveränderlichen. L. war Teilnehmer einer Expedition zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis in Mexiko 1923. Seine Untersuchung der Sonnenkorona zeigte, daß diese in reflektiertem Sonnenlicht leuchtet, da ihr Spektrum die gleiche Intensitätsverteilung hatte wie das Sonnenspektrum.
Seit 1930 widmete sich L. hauptsächlich der Astronomie der Maya-Indianer. Er stellte fest, daß die im Dresdener Maya-Kodex und in zahlreichen Inschriften in Steinmonumenten angegebenen Kalenderdaten mitbestimmten Himmelserscheinungen zusammenfielen, die mit freiem Auge sichtbar sind, wie Konjunktionen, Aufgänge, Untergänge und Finsternisse. Diese Koinzidenzen häuften sich nur dann, wenn er die Spindensche Annahme für die Relation des Maya-Kalenders zum heutigen Kalender zugrunde legte. Bei Annahme der Thompsonschen Relation, die von den Prähistorikern bevorzugt wird, gab es dagegen nur einzelne solche Koinzidenzen. – L. widmete sich auch literarischer Tätigkeit, sowohl populärer – 3. und 4. Auflage der „Astrophysik“ von Wislicenus (1910/12) und Mitbeteiligung und Herausgabe der 6. und 7. Auflage der „Populären Astronomie“ von Newcomb-Engelmann (1921/22) – als auch wissenschaftlicher Natur. So gab er das sechsbändige „Handbuch der Astrophysik“ (1928-36) heraus, in dem er den Artikel über die veränderlichen Sterne verfaßte. L. war Mitbegründer der „Zeitschrift für Astrophysik“ (1930). Er war einer der Hauptvertreter der Astrophysik in der Phase des Überganges zu einer wesentlich durch die Atomtheorie und die theoretische Astrophysik bestimmten neuen Phase.|
-
Auszeichnungen
Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1922), d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1933), d. Leopoldina u. d. Royal Astronomical Society in London.
-
Werke
Weitere W W-Verz. v. W. Hassenstein, in: Jb. d. Preuß. Ak. d. Wiss. 1941, ergänzend: Die astronom. Inschrr. in Naranjo, in: Abhh. d. Preuß. Ak. d. Wiss., Math.-naturwiss. Kl., Nr. 16, 1941;
Zur Frühgesch, d. Astronomie in Berlin, ebd., Vorträge u. Schrr., H. 9, 1942. -
Literatur
A. Kopff, Gedächtnisrede, in: Jb. d. Preuß. Ak. d. Wiss. 1941, S. 225-33 (W, P);
P. Guthnik, in: Vj.schr. d. Astronom. Ges. 1942 (P);
E. Schoenberg, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1944/48, S. 236-39;
Pogg. IV-VIIa. -
Autor/in
Wilhelm Becker -
Zitierweise
Becker, Wilhelm Martin, "Ludendorff, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 292 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117280208.html#ndbcontent