Angely, Louis
- Lebensdaten
- 1787 oder 1788 – 1835
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Theaterschriftsteller ; Schauspieler ; Schriftsteller ; Dramatiker ; Regisseur
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 116311118 | OGND | VIAF: 13054762
- Namensvarianten
-
- Angely, Louis Jean Jacques
- Angely, Louis
- Angely, Louis Jean Jacques
- Angeli, Louis
- Angely, Jean Jacques Louis
- Angely, L.
- Āngelī, Lu'ī
- Lu'ī Āngelī
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Angely, Louis Jean Jacques
Theaterschriftsteller und Schauspieler, * 31.1.1787 Leipzig, † 16.11.1835 Berlin. (reformiert)
-
Genealogie
V →Jean Gorges Louis Angely (* 1761), Kantor an der französischen reformierten Kirche in Leipzig;
M Jeanne Marie (1761–1801), T des André Rée;
Gvv →Antoine Angely (1722–85), Kantor in Leipzig;
Gmv Jeanne Bruière (1724–1810);
⚭ Stettin 1.12.1810 Friederike Krell; 1 T. -
Biographie
A., der trotz unvorteilhafter äußerer Erscheinung schon früh zum Theater ging, kam über Riga, Reval, Mitau und Petersburg nach Berlin, wo er 1828-30 als Komiker und Regisseur am Königstädtischen Theater wirkte. Anschließend betätigte er sich bis zu seinem Tode als Gastwirt. Als Schauspieler war A. unbedeutend, zeigte als Regisseur jedoch einiges Geschick. Sein Bestreben, ein Berliner Volkstheater zu gründen, scheiterte an der Verkennung der geistigen Ansprüche des Volkes. A. hat sich einen Namen als Verfasser von Theaterstücken gemacht. Durch zahlreiche, den Berliner Volkstypus mit seiner Mischung aus Übermut, Selbstironie, Kritiklust und Sentimentalität charakterisierende, musikalisch durchsetzte Berliner Volksstücke (z. B. „Das Fest der Handwerker“, 1834) legte er den Grundstein zur Berliner Lokalposse. A. erwies sich außerdem als geschickter Umarbeiter französischer Vaudevilles und führte so dieses Genre zu neuer Blüte.
-
Werke
u. a. Vaudevilles u. Lustspiele, 3 Bde., 1828–34;
Neuestes komisches Theater, 3 Bde., 1836–41. -
Literatur
ADB I;
R. Blum-K. Herlossohn-H. Marggraf, Allg. Theaterlex., 1839;
K. v. Holtei, Vierzig Jahre, 1859–60;
H. Anschütz, Erinnerungen, 1866, S. 128 f.;
Brümmer, 1884;
W. Eylitz, Das Königstädt. Theater zu Berlin, Diss. Rostock 1940;
Goedeke XI/1, 1951, S. 447-59, 611. -
Autor/in
Hans Knudsen -
Zitierweise
Knudsen, Hans, "Angely, Louis" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 291 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116311118.html#ndbcontent
-
Angely, Louis
-
Biographie
Angely: Louis A., geb. 1788 in der französischen Colonie zu Berlin, † 16. Nov. 1835. Schon als Knabe betrieb er theatralische Uebungen und widmete sich sehr jung dem Schauspielerberufe. Das Geschick trieb ihn in die deutschen Provinzen Rußlands. Später wurde er Mitglied des deutschen Hoftheaters in St. Petersburg. 1828 kam er als Schauspieler und Regisseur an das Königsstädter Theater nach Berlin. Er spielte komische Rollen, ohne besonderes Glück. Seine Persönlichkeit — er war klein und unansehnlich — war ihm nicht günstig. Als Regisseur jedoch bewährte er Einsicht und Geschmack. Er ist bekannt geworden als Verfasser einer großen Reihe von Vaudevilles und Possen, welche er nach französischen Mustern verfaßte und mit Geschick und Glück Berliner Localverhältnissen anzupassen wußte. Es ist Mode geworden, auf Angely's Thätigkeit mit Geringschätzung herabzublicken. Der aufmerksam beobachtende Theaterfreund hat keine Ursache, in diesen wegwerfenden Ton einzustimmen. Im Gegentheil darf man ihm echte Heiterkeit, harmloses Gemüth und bescheidene Nurtreue nachrühmen. Seine Arbeiten stehen hoch über den Productionen ähnlicher Richtung aus neuerer und neuester Zeit, ja einige davon, wie das bekannte „Fest der Handwerker" dürfen als Genrebilder aus dem Volksleben einen gewissen Werth in Anspruch nehmen. Die beliebtesten seiner dramatischen Arbeiten waren außer dem Fest der Handwerker: „List und Phlegma", „Paris in Pommern", „7 Mädchen in Uniform", „Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten", „Der hundertjährige Greis", „Schülerschwänke", „Wohnungen zu vermiethen", „Die Schneider-Mamsells", „Die Schwestern“, „Die beiden Hofmeister“ etc. Sie sind gesammelt unter dem Titel „Vaudevilles und Lustspiele von Louis Angely“, 4 Bde., Berlin 1842.
1830 verließ A. das Königstädter Theater und wurde Gastwirth. Er lebte fortan nur seinen litterarischen Arbeiten.
-
Literatur
N. Nekrol. 1835, S. 1007.
-
Autor/in
Förster. -
Zitierweise
Förster, "Angely, Louis" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 457 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116311118.html#adbcontent