Diebold, Bernhard
- Lebensdaten
- 1886 – 1945
- Geburtsort
- Zürich
- Sterbeort
- Zürich
- Beruf/Funktion
- Theaterkritiker ; Dramaturg ; Journalist ; Schriftsteller
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116098678 | OGND | VIAF: 22354217
- Namensvarianten
-
- Diebold, Bernhard Ludwig
- Dreifus, Bernhard
- Diebold, Bernhard
- Diebold, Bernhard Ludwig
- Dreifus, Bernhard
- Dreifus, Bernhard Ludwig
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Diebold, Bernhard Ludwig
Theaterkritiker, * 6.1.1886 Zürich, † 9.8.1945 Zürich. (evangelisch)
-
Genealogie
D. stammt väterlicherseits aus dem Kt. Aargau, mütterlicherseits aus alter Zürcher Bürgerfamilie;
V Bernh. Dreifus (1844–1929), Kaufm. in Zürich, S des Michel Wolf Dreifus (1816–77), Tuchhändler, u. der Sara Dornacher (1813–74);
M Emilie Louise (1848–1932), T des Hans Jakob Diebold (1809–82), Schlosser, u. der Anna Maria Kambli (1815–88), seit der Scheidung 1900 führte sie u. seit 1902 D. den Namen Diebold;
⚭ 1910 Gabrielle Maria Betz (1887–1951);
2 S. -
Biographie
D. studierte 1904-06 in Zürich Jura, besuchte 1906-08 die Schauspielschule am Burgtheater in Wien, wandte sich 1908 dem Studium der Theaterwissenschaft bei →Max Herrmann in Berlin zu und promovierte 1912 mit einer theatergeschichtlichen Dissertation in Bern. Seit 1912 wirkte er in München, bis 1915 als Dramaturg und Spielleiter am Schauspielhaus, seither als Theaterkritiker. 1917 berief ihn die „Frankfurter Zeitung“, als deren Redaktor - seit 1928 in Berlin - D. Theaterkritiken verfaßte, die zu den besten der Zwischenkriegszeit gehören. D. selber unterscheidet drei Typen von Kritikern: die inhaltserzählenden Referenten, die gesetzgebenden Methodiker und die bekenntniszwitschernden Impressionisten. D. vereinigte alle drei Typen in sich und wies damit der Theaterkritik neue Wege. Seine synthetische Kritik geht von den Gegebenheiten des Theaters aus, sieht die Kritik des Theaters im Zusammenhang mit den Gegebenheiten der Epoche und schreitet zur Kritik des Zeitgeistes fort. Sein bedeutendstes Werk „Anarchie im Drama“ (1921, ⁴1928) ist die noch|heute gültige Dramaturgie des Expressionismus, nicht etwa eine Sammlung von Theaterreferaten, sondern eine grundlegende Klärung und Kritik des Zeitgeistes. 1935 kehrte D. nach Zürich zurück, wo er unter anderem den Deutschlandroman „Das Reich der Mitte“ (1938) schrieb und seit 1939 die Schauspielkritiken an der Zeitung „Die Tat“ übernahm.
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Werke
Weitere W Das Rollenfach im dt. Theaterbetrieb d. 18. Jh., 1913;
Der Denkspieler Gg. Kaiser, 1924;
Der Fall [Richard] Wagner, eine Revision, 1928;
Habima, hebr. Theater, 1928;
Das Buch d. guten Werke 1914-18, 1932 (Hrsg.);
Der letzte Großvater, 1939;
Ital. Suite, nachdenkl. Gesch. v. sonderbaren Begegnungen, 1939;
Der unsterbl. Kranke, Kom. Oper in 3 Akten u. 1 Vorspiel, frei nach Molière, Musik v. Hans Haug, 1940;
Nachlaß: Unvollendetes Werk üb. Shakespeare. -
Literatur
W. D. Seidl, Die geistige Haltung d. neueren dt. Theaterkritik, entwickelt an O. Brahm, H. Bahr, A. Kerr, A. Polgár, S. Jacobsohn, P. Fechter, H. Ihering u. B. D., Diss. München 1951 (ungedr.).
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Autor/in
Edmund Stadler -
Zitierweise
Stadler, Edmund, "Diebold, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 635-636 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116098678.html#ndbcontent