Dewischeit, Curt
- Lebensdaten
- 1874 – 1941
- Geburtsort
- Rosenberg (Westpreußen)
- Sterbeort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Stenograph ; Redakteur ; Oberstudiendirektor ; Schriftsteller
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116095385 | OGND | VIAF: 3213032
- Namensvarianten
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- Dewischeit, Curt
- Dewischeit, Kurt
- Dewischeit, Curt Walter
- Dewischeit, Kurt Walter
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Dewischeit, Curt
Stenograph, * 11.5.1874 Rosenberg (Westpreußen), † 18.2.1941 Freiburg (Breisgau). (lutherisch)
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Genealogie
V Walter, Kreisschulinspektor, S des →Frdr. (1805–1884), ostpreußischer Heimatdichter u. Komp. (s. K. Dewischeit, in: Altpreuß. Biogr. I [W, L]) u. der Ida Rosenheyn;
M Katharina Foerstnow;
⚭ 1908 Maria, T des Pastors Ansät;
1 S. -
Biographie
D. studierte Geschichte, Paläographie, Erdkunde und Germanistik in Berlin (H. von Treitschke und Th. Mommsen) und Königsberg (hier Promotion 1899). Stipendien ermöglichten ihm längere Studienreisen ins Ausland. Im höheren Lehramt war D. 1902 in Breslau, seit 1909 in Hirschberg (Schlesien), 1916-36 als Oberstudiendirektor in Halle/Saale tätig. 1886 erlernte er durch Selbstunterricht das Altstolzesche, unmittelbar danach das Gabelsbergersche und das Neustolzesche Kurzschrift-System. Später war er ein Hauptvertreter der Schule Stolze-Schrey, zu deren Ehrenmitgliedern er gehörte. Von G. Michaelis und Th. Mommsen wurde er immer wieder zu wissenschaftlicher Beschäftigung mit der modernen und der antiken Kurzschrift angeregt. Bereits 1897 gelang ihm die Entdeckung über die Entstehung der ersten Drucke Shakespearescher Dramen, der sogenannten Quartoausgaben. Er vermochte nachzuweisen, daß Shakespearedramen im Auftrage englischer Buchhändler während der Theateraufführung durch Stenographen mitgeschrieben wurden und daß die vielen Textfehler in den so zustande gekommenen Raubdrucken durch die großen Mängel des dabei verwendeten ältesten englischen Stenographiesystems von Timothe Bright zu erklären sind. Die Richtigkeit seiner Untersuchungen wurde dann durch 5 fast sämtlich durch den Anglisten M. Förster angeregte Doktorarbeiten vollauf bestätigt. Auch in seinen weiteren Veröffentlichungen war D. stets bemüht, der Welt zu zeigen, wie mit Hilfe der Kurzschrift große Kulturgüter erhalten geblieben und der Nachwelt überliefert worden sind.
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Werke
u. a. Goethes Beziehungen z. d. tiron. Noten, d. Geschwindschr. d. MA. u. d. modernen Stenogr., in: Archiv f. Stenogr. 1896, S. 52 ff.;
Shakespeare u. d. Anfänge d. engl. Stenogr., ein Btr. z. Genesis d. Shakespearedramen, ebd. 1897, S. 18 ff.;
Shakespeare u. d. Stenogr., ein Btr. z. Genesis d. Shakespearedramen, in: Jb. d. dt. Shakespeareges., 34. Jg., 1898, S. 170 ff.;
Georg Rörer, ein Geschwindschreiber d. Ref.Za., in: Schriftwart Stolze-Schrey, 1899, S. 49 ff.;
Bismarcks „Gedanken u. Erinnerungen“ nach Lothar Buchers Stenogrammen, in: Dt. Stenogr. 1932, S. 177 ff.;
Strindbergs Stenogramme üb. Andrées Polarfahrt, ebd. 1931, S. 33;
Kaspar Cruciger. ein Geschwindschreiber Luthers, ebd. 1933, S. 155 ff. - Hrsg.: Bibliogr. d. stenogr. Lit. Dtld. v. J. 1890-99, Paris 1900 (dt.);
Archiv f. Stenogr. 1901-03, 1905-06. -
Literatur
R. Bonnet, Männer d. Kurzschr., 1935, S. 45 f. (W, L);
R. Eggeling, Dr. D., in: Dt. Kurzschr. 1941, H. 4, S. 123 ff. (P);
ders., Gedenkrede auf Dr. D., in: Schrr. d. Wilhelm-Stolze-Ges. 2, 1941, S. 104 ff. -
Autor/in
Rudolf Weinmeister -
Zitierweise
Weinmeister, Rudolf, "Dewischeit, Curt" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 628-629 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116095385.html#ndbcontent