Deucher, Adolf
- Lebensdaten
- 1831 – 1912
- Geburtsort
- Zürich-Wipkingen
- Sterbeort
- Bern
- Beruf/Funktion
- schweizerischer Staatsmann ; Politiker ; Arzt
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 119410826 | OGND | VIAF: 32805908
- Namensvarianten
-
- Deucher, Adolf Karl Wilhelm
- Deucher, Adolf
- Deucher, Adolf Karl Wilhelm
- Deucher, Adolph
- Deucher, Adolf Carl Wilhelm
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Deucher, Adolf Karl Wilhelm
Schweizer Politiker, * 15.2.1831 Zürich-Wipkingen, † 10.7.1912 Bern. ((römisch)-katholisch)
-
Genealogie
V Dr. med. Guntram Arbogast (1800–66), Arzt, Bezirksrichter, S des Paul Melchior (1757–1826), letzter Stadtammann des Klosters Reichenau in Steckborn, Gutsbesitzer, u. der Anna Maria Dürrmüller;
M Katharina Huber aus Zürich-Altstetten;
⚭ 1860 Pauline Katharina Schnebli (1833–96) aus Baden;
S →Adolf Gustav (1861–1910), Dr. jur., Staatsanwalt, Kantonsrat, Ständerat, →Walter Guntram (1869–1945), Diplomat in Paris, Rom, Washington, Wien, Berlin, Brüssel, Generalkonsul in Köln. -
Biographie
D., der nach seinem Studium in Heidelberg, Prag und Zürich als Arzt in Steckborn begonnen hat, war schon mit 25 Jahren Mitglied des thurgauischen Großen Rates (Kantonsparlament), wo er dem linksradikalen (demokratischen) Freisinnsflügel angehörte und an der Verfassungsrevision von 1868 wesentlichen Anteil nahm. 1879 wurde er Mitglied der Thurgauer Regierung und im gleichen Jahr ein zweites Mal Nationalrat (bereits 1867-73); als eidgenössischer Parlamentarier setzte er sich nachhaltig für die zentralistische und teils antiklerikale Revision der Bundesverfassung (1874) ein. 1883 war er Nationalratspräsident und wurde im gleichen Jahre am 10. April zum Mitglied des Bundesrates gewählt, dem er bis zu seinem Tode, über dreißig Jahre lang, angehörte. 1886, 1897, 1903 und 1909 war er Bundespräsident. D. ist hauptsächlich als langjähriger Chef des Handels- und Landwirtschaftsparlaments, dem auch die Anfänge der Sozialpolitik unterstellt waren, hervorgetreten. Auf D. gehen der Verfassungsartikel über die Kranken- und Unfallversicherung und das Bundesgesetz über die Förderung der Landwirtschaft zurück. Er betreute die Zolltarifrevision, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Abschluß einer Reihe für den Außenhandel der Schweiz günstiger Handelsverträge führte.
-
Literatur
A. Welti, in: BJ 17, S. 182-85 (u. BJ 18, Tl. 1912);
HBLS (P). -
Porträts
Hschn., in: LIZ 108, 1897, S. 47.
-
Autor/in
Hermann Böschenstein -
Zitierweise
Böschenstein, Hermann, "Deucher, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 621-622 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119410826.html#ndbcontent