Prigge, Richard
- Lebensdaten
- 1896 – 1967
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- Frankfurt/Main
- Beruf/Funktion
- Bakteriologe ; Arzt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116290382 | OGND | VIAF: 8135514
- Namensvarianten
-
- Prigge, Richard Carl Eduard
- Prigge, Richard
- Prigge, Richard Carl Eduard
- Prigge, R.
- Prigge, Richard Karl Eduard
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Frankfurter Personenlexikon [2014-]
- * Hessische Biografie [2004-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2001] Autor/in: Gerabek, Werner E. (2001)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Frankfurter Personenlexikon [2014-]
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Prigge, Richard Carl Eduard
Bakteriologe, * 17.4.1896 Frankfurt/Main, † 30.1.1967 Frankfurt/Main. (evangelisch)
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Genealogie
V Eduard, Dr. phil., Gymnasialprof, Mitbegr. d. Frankfurter Schulreform;
M Maria Noll;
⚭ 1)|Frankfurt/M. 1922 Maria, Dr. phil., T d. Max Kruhoeffer u. d. Flora Blume, 2) 1943 Helene Kiksch. -
Biographie
Nach der Reifeprüfung 1914 studierte P. Medizin in Straßburg und Frankfurt/M. und leistete 1916-18 Kriegsdienst. 1919 bestand er die ärztliche Staatsprüfung und wurde 1921 mit einer Arbeit über „Die Wirkung der intravenösen Zufuhr großer NaCl-Mengen bei Pneumonie und beim Gesunden“ promoviert. 1919-22 arbeitete er an der Med. Klinik des Frankfurter Bürgerhospitals, danach 1922-30 als Volontärassistent, Assistent und Oberassistent, 1930-49 als Titularprofessor am „Staatl. Institut für experimentelle Therapie“. Dann übernahm er die Leitung der „Staatl. Anstalt für experimentelle Therapie“ (Paul-Ehrlich-Inst.) sowie des Chemotherapeutischen Forschungsinstituts (Georg-Speyer-Haus) in Frankfurt/M. Ebenfalls 1949 wurde er zum Vorstand des „Ferdinand-Blum-Instituts“ für experimentelle Biologie (Frankfurt/M.) berufen. Diese drei Leitungspositionen hatte er bis 1962 inne.
Die von Paul Ehrlich begründete und von P. weitergepflegte Tradition führte bei der sog. Wertbemessung der Impfstoffe und Sera zu vorbildlichen mathematisch-statistischen und technischen Methoden. Erstmalig gelang ihm die quantitative Bestimmung der Wirksamkeit von Impfstoffen. 1952 wurde P. in das Expertenkomitee für Biologische Standardisierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) berufen, wo er die Methodik der Wertbemessung weiter verfeinern konnte. Dank seiner Erfolge konnte beispielsweise die Wirksamkeit von Diphtherie-Impfstoffen verhundertfacht werden. Es ist nicht zuletzt P.s Verdienst, daß die deutschen Maßeinheiten des Paul-Ehrlich-Instituts für Diphtherie-, Tetanus- und Rotlauf-Impfstoff, für Rotlauf-Serum und für humanes Luetiker-Serum zu internationalen Einheiten erhoben wurden.
Ein weiteres Arbeitsfeld P.s war die Poliomyelitisforschung, wo ihm der Nachweis der Wirksamkeit und Unschädlichkeit inaktivierter Poliomyelitis-Impfstoffe gelang. Außerdem befaßte sich P. bereits in den 30er Jahren mit der Tuberkuloseforschung, deren chemotherapeutische Ausrichtung er entscheidend förderte. Durch seine quantitativen Untersuchungen zur Wirksamkeit des Tuberkulins und zu dessen Wertbestimmung wurde die Entwicklung und Darstellung von gereinigtem „Tuberkulin GT“, einer wirksameren Tuberkulin-Variante, möglich. Auch auf dem Gebiet der Rindertuberkulose, deren immunbiologische Grundlagen er untersuchte, konnte P. entscheidende Erfolge verbuchen. Dies wird besonders in seiner Schrift „Grundlagen und Möglichkeiten der Tuberkulose-Schutzimpfung“ (1948, erw. Fassung 1957, engl. 1960) deutlich, mit der P. sein hohes Ansehen als Pionier der Tuberkulose-Schutzimpfung begründete.|
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Auszeichnungen
Ludwig-Darmstaedter-Preis (1938);
Dr. med. vet. h. c. (München 1957);
Goethe-Plakette d. Landes Hessen (1958);
Gr. BVK (1959);
Honorarprof. Frankfurt/M. (1963). -
Werke
u. a. Theorie u. Methodik d. Antigenmessung, in: Zs. f. Hygiene 119, 1937, S. 186-92;
Grundlagen u. Möglichkeiten d. Tuberkulose-Schutzimpfung d. Menschen, in: Med. Klinik 43, 1948, S. 565-70, 597-604;
Zum 50j. Bestehen d. Paul-Ehrlich-Inst., 1950;
Grundlagen u. Möglichkeiten d. Tuberkuloseschutzimpfung, 1957 (mit G. Heymann). -
Literatur
B. G. Albrecht u. W. Bockemüller (Hg.), R. P. z. 60. Geb.tag, 1956 (W-Verz., P);
G. Eißner u. W. Bokkemüller (Hg.), R. P. z. 65. Geb.tag, 1962 (P);
Kürschner, Gel.-Kal. 1966;
Pogg. VII;
BLÄ;
Frankfurter Biogr. -
Autor/in
Werner E. Gerabek -
Zitierweise
Gerabek, Werner E., "Prigge, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 720-721 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116290382.html#ndbcontent