Preissler, Ignaz
- Lebensdaten
- 1676 – 1741
- Geburtsort
- Friedrichswalde bei Glatz
- Sterbeort
- Kronstadt (Adlergebirge)
- Beruf/Funktion
- Glasmaler ; Künstler ; Porzellanmaler
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 132714396 | OGND | VIAF: 62716774
- Namensvarianten
-
- Preisler, Ignaz
- Preißler, Ignaz
- Preußler, Ignaz
- Preissler, Ignaz
- Preisler, Ignaz
- Preißler, Ignaz
- Preußler, Ignaz
- Preissler, Ignatius
- Preissler, Ignác
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Preissler (Preisler, Preißler, Preußler), Ignaz
Glasmaler, * 1676 Friedrichswalde bei Glatz, † 30.6.1741 Kronstadt (Adlergebirge).
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Genealogie
V →Daniel Josef Robert (1636–1733), Glas- u. Porzellanmaler in F. u. G.;
M Dorothea Keller; Verwandte (?) Nürnberger Maler- u. Verlegerfam. sowie Glasherren (beide s. NDB 20). -
Biographie
Von seinem Vater erlernte P. die Bemalung von Ziergläsern mit Schwarzlot, einer schwärzlichbräunlichen Emailfarbe, die auf den Nürnberger Hausmaler →Johann Schaper (1635–70) zurückgeht, der P.s Werk insgesamt deutlich beeinflußte. Stilistische und technische Eigenheiten in P.s Werk lassen vermuten, daß er einen Teil seiner Lehrjahre in Nürnberg verbrachte, wo Johann Daniel Preisler (1666–1737) Maler, Zeichner und Leiter der dortigen Malerakademie war. Zwischen 1715 und 1720 war P. in Breslau, wo er zahlreiche Glaspokale bemalte, die sich durch feinen Farbauftrag, kombiniert mit Nadelradierung und Goldhöhung, auszeichneten. Um 1729 trat er in die Dienste des Grafen Liebstein-Kolowrat auf Schloß Reichenau im Adlergebirge. Hier entstanden auf Bechern, Krügen, Tellern und Schalen zahlreiche Arbeiten mit Stadtveduten, Landschaften, Chinoiserien, mythologischen Szenen, Allegorien und Wappen, oft in Verbindung mit Eisenrot-Auftrag und Goldmalerei, die die Glaskunst der Barockzeit bereicherten. P. bemalte auch Pokale und Flaschen aus Glas und Porzellan ausschließlich in Eisenrot-Farbe. Eines seiner Hauptwerke ist der sog. „Altaristenpokal“, heute im Nationalmuseum in Kielce, der P. auch als Meister von Porträts zeitgenössischer Breslauer Notabein ausweist. Zahlreiche Werke befinden sich in Museen und Privatsammlungen.
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Literatur
F. Parsche, Das Glasherrengeschi. Preisler in Böhmen, Bayern u. Schlesien, 1977;
R. v. Strasser, I. P., Frühe Arbb., in: Journal of Glass Studies Corning 29, 1987, S. 81 ff.;
ders. u. W. Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, S. 47 ff.;
Glas d. 16. bis 19. Jh., Hohlgläser aus d. Bes. d. Bayer. Nat.mus., Ausst.Kat. München 1992;
D. Zoedler, Schles. Glas – Schles. Gläser, 1996, S. 94 ff. -
Autor/in
Kurt Pittrof -
Zitierweise
Pittrof, Kurt, "Preissler, Ignaz" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 690 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132714396.html#ndbcontent