Preisendanz, Karl
- Lebensdaten
- 1883 – 1968
- Geburtsort
- Ellmendingen (Bezirk Pforzheim)
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Papyrologe ; Bibliothekar ; Direktor der Landesbibliothek Karlsruhe und der Universitätsbibliothek Heidelberg ; Klassischer Philologe ; Paläograf
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116281855 | OGND | VIAF: 45050480
- Namensvarianten
-
- Preisendanz, Karl Leberecht Reinhard
- Preisendanz, Karl
- Preisendanz, Karl Leberecht Reinhard
- Bruno, Wilhelm
- Pfinzgauer, Karl
- Preisendanz, Carl
- Preisendanz, Carolus
- Preisendanz, Carolus Lebrechtus
- Preisendanz, K.
- Preisendanz, Karl Lebrecht
- Sendan, Karl
- Viator, Felix
- Preisendanz, Carl Leberecht Reinhard
- Pfinzgauer, Carl
- Preisendanz, Karolus
- Preisendanz, Karolus Lebrechtus
- Preisendanz, Carl Lebrecht
- Sendan, Carl
Vernetzte Angebote
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- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2001] Autor/in: Buder, Johannes (2001)
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Preisendanz, Karl Leberecht Reinhard
Papyrologe und Bibliothekar, * 22.7.1883 Ellmendingen (Bezirk Pforzheim), † 26.4.1968 Heidelberg. (evangelisch)
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Genealogie
V →Karl (1857–1917), Hauptlehrer in Sölingen, S d. Johann Gottlieb (1819–1902), Schuhmachermstr. in Echterdingen, u. d. Christina Barbara Mitsch (1822–93);
M Maria Christina (1856–1927), T d. →Philipp Jacob Mayer (1810–66), Hauptlehrer in Ichenheim, u. d. Magdalena Katharina Johanna Gaebler (1824–96), aus Waldenserfam.;
⚭ 1) Heidelberg 1911 Elisabeth Luise (1890–1969), T d. →Gustav Adolf Martini (1860–1924), Fabr. u. Ing. in Bammental, u. d. Josephine Dierstein (1872–1903), 2) Baden-Baden 1928 Anna Friederike (1900–88), T d. →Ludwig Schweinfurth (1873–1944), Fachlehrer an d. Kunstschule Karlsruhe, u. d. Friederike Goth (1877–1962);
1 T aus 1), 1 S aus 2) →Holger Reginbert (* 1929), Ltd. Oberstaatsanwalt in H. (s. W);
E →Karin (* 1958), Prof. f. Indol. in Wien; Verwandter →Wolfgang (* 1920), Prof. d. Germanistik in Konstanz. -
Biographie
Nach dem Abitur am Karlsruher Gymnasium studierte P. Klassische Philologie, Deutsch und Philosophie in Heidelberg und München. Er wurde 1906 bei Albrecht Dietrich über das Thema „De L. Annaei Senecae patris vestigia in Senecae philosophi scriptis deprehendendis“ promoviert und legte 1907|das Staatsexamen ab. 1907-16 war P. im höheren Schuldienst in Karlsruhe tätig. 1910-14 ließ er sich für wissenschaftliche Studien an Bibliotheken in England, Frankreich, Griechenland, Holland, Italien, Schweiz beurlauben. Die Publikation der Faksimileausgabe der „Anthologia Palatina“ machte ihn international bekannt. Nach Ausbruch des Weltkriegs nahm er seine Lehrertätigkeit wieder auf und wurde 1915 zum Gymnasialprofessor ernannt.
Seit 1916 leitete P. als Nachfolger →Alfred Holdere (1840–1916) die Handschriftenabteilung der Bad. Landesbibliothek Karlsruhe. Die Katalogisierung und wissenschaftliche Bearbeitung der Handschriften des Klosters Reichenau¶ (Nachdr. 1970) brachte ihm 1917 die Ernennung zum Landesbibliothekar und den Professortitel. 1926 wurde er Oberbibliothekar und 1934 Direktor der Bad. Landesbibliothek. 1928-31 veröffentlichte P. zwei Bände des neuartigen Quellenwerkes der „Papyri Graecae magica, Die griech. Zauberpapyri“ (²1973/74, hg. v. A. Henrichs). Der dritte Band verbrannte 1943 vor der Auslieferung in Leipzig. In seinem grundlegenden Buch über „Papyrusfunde und Papyrusforschung“ (1933) bezog P. auch die Schriftdenkmäler auf Ostraka, Wachs- und Bleitafeln in die Papyruskunde ein. 1935 wurde er zum Direktor der Universitätsbibliothek Heidelberg ernannt und erhielt einen Lehrauftrag für Paläographie und Papyrologie an der Universität (1937 Honorarprof.). 1941-44 leitete er das von ihm 1939 gegründete Paläographische Institut in Heidelberg. 1945 seiner Ämter enthoben, wurde P. erst 1948 die Leitung der Handschriften- und Papyrusabteilung der Heidelberger Universitätsbibliothek wieder übertragen. Bis zu seiner Pensionierung 1951 arbeitete er dort als Bibliotheksrat. Paläographische Übungen und Vorlesungen zur Papyrologie hielt er bis zu seinem Tod. Neben den wissenschaftlichen Arbeiten zur Paläographie und Papyrologie, über Melanchthon und Reuchlin und ca. 200 Artikeln in Fachenzyklopädien hinterließ P. ein großes editorisches Werk wie die Briefe Liselottes von der Pfalz, Friedrich Creuzers und die zehnbändige Werkausgabe Emmanuel v. Bodmans.|
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Auszeichnungen
o. Mitgl. d. Heidelberger Ak. d. Wiss. (1939).
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Werke
W-Verz. M. Diehl u. S. Nokk, in: Heidelberger Jbb. 7, 1963, S. 170-83;
Btr. üb. Papyruskde. in: Hdb. d. Bibl.wiss., 1931. | -
Nachlass
Nachlaß: Univ.bibl. Heidelberg. – W zu Holger: Strafges.buch, Lehrkommentar mit Erll. u. Beisp. (…), 251965, 301978 (mit W. Petters); Prakt. Strafprozessfälle mit Lösungen, ⁸1966 (mit dems.); Prakt. Strafrechtsfälle mit Lösungen, 131968 (mit dems.).
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Literatur
Jb. d. dt. Bibliotheken 34, 1950, S. 210 f.;
H. Hunger, in: FF 32, 1958, S. 221 f.;
H. M. Wehrhahn, in: Heidelberger Jbb. 7.1963, S. 168-70 (P);
F. Dirlmeier, in: Jb. d. Heidelberger Ak. d. Wiss. f. d. J. 1969, 1970, S. 49-53;
R. Seider, in: Bibl. u. Wiss. 7, 1970, S. 11-23 (P);
A. Habermann u. a., Lex. dt. wiss. Bibliothekare 1925–80, 1985;
H. Müller, in: Baden-Württ. Biogrr. I, 1994. -
Autor/in
Johannes Buder -
Zitierweise
Buder, Johannes, "Preisendanz, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 686-687 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116281855.html#ndbcontent