Predöhl, Andreas
- Lebensdaten
- 1892 – 1974
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- Münster
- Beruf/Funktion
- Verkehrswissenschaftler ; Staatswissenschaftler ; Wirtschaftswissenschaftler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118741764 | OGND | VIAF: 25397684
- Namensvarianten
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- Predöhl, Andreas
- Predöhl, Andreas
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Personen im Kieler Gelehrtenverzeichnis [2020]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2001] Autor/in: Jürgensen, Harald (2001)
- * Westfälische Geschichte [1996-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
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Predöhl, Andreas
Verkehrswissenschaftler, * 26.10.1892 Hamburg, † 18.7.1974 Münster. (evangelisch)
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Genealogie
V →Max (1854–1923), aus H., Dr. iur., 1910-12 Senator, 1914 u. 1916/17 1. Bgm. d. Freien u. Hansestadt H. (s. DBJ V, Tl.), S d. Joachim (1823–73);
M Clara Elisabeth (1864–1945), T d. →Martin Garlieb Amsinck (1831–1905), Reeder in H. (s. NDB I. Fam.art);
5 B, 3 Schw;
– ⚭ Hamburg 1922 Emma (1867–1960), T d. Kaufm. Carl Schulz u. d. Dorothea Philipps; kinderlos. -
Biographie
P. studierte in Berlin und Bonn Volkswirtschaftslehre und leistete Militärdienst bei den Bonner Husaren; 1915 wechselte er von der Kavallerie zur Fliegertruppe, wo er hohe Auszeichnungen erhielt. Nach Kriegsende studierte er Wirtschaftswissenschaften in Kiel, trat anschließend in das dortige Institut für Weltwirtschaft ein und wurde 1921 bei dessen Gründer und Leiter Bernhard Harms (1876–1939) zum Dr. sc. pol. promoviert (Die Grenzen d. Verwendung v. Arbeit in d. Wirtsch.). Er stieg zum Direktionsassistenten auf und habilitierte sich 1924 mit einer Arbeit über die „Problematik der Standortlehre“. In den 20er Jahren folgten längere Aufenthalte als Rockefeller-Stipendiat in England, USA und Kanada. 1930 wurde er an die Handelshochschule Königsberg auf den neu errichteten Lehrstuhl für Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht berufen, kehrte aber bereits 1932 an die Univ. Kiel zurück. Als das Institut für Weltwirtschaft nach 1933 auf Grund seiner weltoffenen, anglophilen und liberalen Haltung in Konflikt mit der nationalsozialistischen Regierung geriet und Harms sein Amt als Direktor aufgeben mußte, wurde P. 1934 Nachfolger seines Lehrers. Es gelang P., Harms' Lebenswerk über die Jahre 1935-45 zu retten. Wenngleich er die Vertreibung von Gelehrten wie →Gerhard Colm (1897–1968), →Adolf Löwe (1893–1995) u. a. nicht verhindern konnte, blieb doch die bedeutende Bibliothek intakt und das wissenschaftliche Umfeld weitgehend erhalten; am Institut arbeiteten u. a. →Walter Hoffmann (1903–71), →Gerhard Mackenroth (1903–55) und der spätere Wirtschaftsminister →Karl Schiller (1911–94). Seit 1942 war P. auch Rektor der Univ. Kiel.
1945 seiner Ämter enthoben und einem Entnazifizierungsverfahren unterworfen, das Ende 1946 mit einem Freisprach beendet wurde, kehrte P. Anfang 1947 wieder in seine Professur zurück und legte 1949 mit seiner „Außenwirtschaft“ (²1971) eine noch nach 50 Jahren wegweisende Studie über Grundlagen und Perspektiven der Weltwirtschaft mit einer weit vorausschauenden Aussage zur europ. Integration vor. 1953 erhielt P. einen Ruf an die Univ. Münster, mit dessen Annahme die Ernennung zum Direktor des 1920 gegründeten Instituts für Verkehrswissenschaft verbunden war. In wenigen Jahren machte er Münster mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Industrie an Rhein und Ruhr zu einem Zentrum verkehrswissenschaftlicher Forschung und Ausbildung. 1958 legte er mit der „Verkehrspolitik“ (²1964) sein zweites Hauptwerk vor. Abschluß seiner aktiven Tätigkeit war die Übernahme des Rektorats 1959/60 und die Verabschiedung einer neuen Verfassung der Univ. Münster.|
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Auszeichnungen
E. K. I. Kl. (1916);
Ritterkreuz d. Hausordens v. Hohenzollern (1917);
Gr. BVK (1963) mit Stern (1968);
Dr. iur. h. c. (Kiel 1963). -
Werke
Weitere W Die Südwanderung d. amerik. Baumwollind., Die Epochenbedeutung d. Weltwirtsch.-krise v. 1929 bis 1931, in: VfZ 1, 1953, H. 2, S. 97;
Das Ende d. Weltwirtsch.krise, 1962;
Bemerkungen z. E. v. Beckeraths „Gedanken z. Schumpeters Theorie d. wirtschaftl. Entwicklung“, in: Systeme|u. Methoden in d. Wirtsch.- u. Soz.wiss., E. v. Beckerath z. 75. Geb., hg. v. N. Kloten u. a, 1964, S. 321-33;
Gedanken z. e. Theorie d. wirtschaftl. Entwicklung, in: Jb. f. Sozialwiss. 18, 1967, 1, 2;
Gustav Cassel, Joseph Schumpeter, Bernhard Harms, Drei richtungweisende Wirtsch.wiss., 1972. – Mithg.: Zs. f. d. ges. Staatswiss., 1934 ff.;
Jb. d. Sozialwiss.;
Hdwb. d. Sozialwiss. -
Literatur
H. Jürgensen (Hg.), Gestaltungsprobleme d. Weltwirtsch., FS f. A. P., 1963 (W-Verz., P);
In Memoriam A. P. (1893-1974), 1975;
Ansprachen auf d. Akad. Trauerfeier am 30.1.1975 in Münster (P);
Professoren u. Dozenten d. Christian-Albrechts-Univ. zu Kiel 1665-1954. bes. S. 67. -
Porträts
Gem., 1960 (Univ. Münster).
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Autor/in
Harald Jürgensen -
Zitierweise
Jürgensen, Harald, "Predöhl, Andreas" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 682-683 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118741764.html#ndbcontent