Deller, Florian
- Lebensdaten
- 1729 – 1773
- Geburtsort
- Drosendorf (Niederösterreich)
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Komponist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116064250 | OGND | VIAF: 8129676
- Namensvarianten
-
- Döller, Florian
- Töller, Florian
- Töeller, Florian
- Deller, Florian
- Döller, Florian
- Töller, Florian
- Töeller, Florian
- Deller, Florian Johann
- Deller, Floriano Giovanni
- Deller, Johann Florian
- Döller, Florian J.
- Döller, Florian Johann
- Döller, Johann Florian
- Teller, Florian J.
- Teller, Florian Johann
- Teller, Johann Florian
- Töller, Florian J.
- Töller, Florian Johann
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Deller (Döller, Tö[e]ller), Florian
Komponist, ~ 2.5.1729 Drosendorf (Niederösterreich), † 19.9.1773 München. ((römisch)-katholisch)
-
Genealogie
V Florian;
M Theresia. -
Biographie
Über D.s Ausbildung ist nichts bekannt. 1751 wurde er von Wien an den Stuttgarter Hof berufen, wo er neben seinem Dienst als Geiger Komposition beim Hofkapellmeister N. Jommelli studieren, sowie Erfahrungen auf dem Gebiet der Ballettmusik sammeln konnte. So wurde er Mitarbeiter des seit 1760 in Stuttgart tätigen berühmten Ballettmeisters J. F. Noverre und komponierte schon 1763 die Musik zu dessen „Orfeo ed Euridice“, einem Hauptwerk der neuen Gattung der Ballettpantomime. Leider sind von den meisten Stuttgarter Balletten jener Jahre nur Titel und Aufführungsdaten, aber keine Musik überliefert. Als mit Noverres Entlassung (1768) die große Zeit des Balletts in Stuttgart zu Ende ging, wandte D. sich der Opera buffa zu. Seit 1769 „Concertmeister und Hofcompositeur“ wurde er 1771 wegen zu hoher Gehaltsansprüche entlassen. Er ging nach Wien zurück, wandte sich aber bald nach München; Versuche, noch an den kursächsischen Hof zu gelangen, vereitelte ein „hitziges Fieber“, dem er - erst 44 Jahre alt -erlag. - D.s Bedeutung beruht auf seinen Ballettmusiken, die den Vorstellungen Noverres vom Reformballett wohl gut entsprochen haben, indem sie den Schwerpunkt von reiner Tanzmusik auf die Unterstreichung der pantomimischen Handlung, auf Situationsschilderung und seelischen Ausdruck, kurz: auf das Drama verlegten; das gilt besonders vom „Orfeo“.
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Werke
Ballette hrsg. v. H. Abert, in: DDT, Bd. 43/44, 1913: Orfeo ed Euridice, 1763, Ballo polonois, La Constance, La schiava liberata (alle nach 1768);
Buffoopern, hs. Partituren: Le contese per amore … (1782?) u. a.;
Instrumentalwerke: 4 Sinfonien (hs.), 6 Trios, London o. J. -
Literatur
J. Sittard, Zur Gesch. d. Musik u. d. Theaters am Württ. Hofe II, 1891;
R. Krauß, Das Stuttgarter Hoftheater v. d. ältesten Zeiten bis z. Gegenwart, 1908;
H. Abert, Einl. z. DDT, Bd. 43/44, 1913;
G. Reichert, in: MGG (W, L). -
Autor/in
Georg Reichert -
Zitierweise
Reichert, Georg, "Deller, Florian" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 587 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116064250.html#ndbcontent