Philipp Adolf von Ehrenberg
- Lebensdaten
- 1583 – 1631
- Geburtsort
- Ehrenberg bei Heinsheim/Neckar
- Sterbeort
- Würzburg
- Beruf/Funktion
- Bischof von Würzburg ; Theologe ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 119536455 | OGND | VIAF: 64819666
- Namensvarianten
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- Philipp Adolf von Ehrenberg
- Philipp Adolf, Würzburg, Bischof
- Ehrenberg, Philipp Adolf von
- Ehrenberg, Philipp Adolph von
- Philip Adolph, Würzburg, Bischof
- Philipp Adolph, Würzburg, Bischof
- Philipp Adolf, Würzburg, Bischoph
- Philip Adolph, Würzburg, Bischoph
- Philipp Adolph, Würzburg, Bischoph
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Philipp Adolf von Ehrenberg
Bischof von Würzburg (seit 1623), * 23.9.1583 Ehrenberg bei Heinsheim/Neckar, † 16.7.1631 Würzburg, ⚰ Würzburg, Dom.
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Genealogie
Aus ritterl. Fam.;
V Hanns Heinrich d. Ä.(1547-84, luth.), S d. Johann-Heinrich u. d. Amalia v. Wittstadt;
M Margarete (1549–1611, kath.), T d. →Peter Echter v. Mespelbrunn (1520–76), kurmainz. Geh. Rat, Oberamtmann, RTgesandter, u. d. Gertrud v. Adelsheim (1525–83);
8 Geschw (5 früh†), u. a. →Peter (1578–1617), würzburg. Rat, Oberschultheiß zu W.;
Om →Julius Echter v. Mespelbrunn (1545–1617), 1573-1617 Bf. v. Würzburg (s. NDB X). -
Biographie
P.s Werdegang wurde maßgeblich durch seinen Onkel und Vormund Fürstbf. Julius Echter v. Mespelbrunn bestimmt. Gegen die Absicht des früh verstorbenen luth. Vaters wurde P. im alten Glauben erzogen. Er besuchte Schulen in Würzburg (1590/93-95), Pont-à-Mousson (1596), Douai und Paris (1598/99). Zunächst nicht für den geistlichen Stand bestimmt, trat er nach der Resignation seines älteren Bruders Peter in dessen Pfründen ein und wurde 1600 Domizellar in Würzburg und Bamberg. Kavalierstour und Studien führten ihn nach Rom (1602/03), Salamanca und Valladolid (1603/04) sowie abermals nach Paris (1605[?]/06). 1607 empfing er in Würzburg die niederen Weihen und das Subdiakonat, 1609 wurde er Domkapitular, 1619 Domdekan. Am 6.2.1623 wurde er zum Bischof von Würzburg gewählt. Die erstmals unter seinem Vorgänger →Johann Gottfried v. Aschhausen (1575–1622) hergestellte Verbindung mit dem Bamberger Bischofssitz wurde entgegen dem kaiserl. und bayer. Wunsch gelöst.
P. übernahm ein durch erste Einwirkungen des 30jährigen Krieges hoch verschuldetes Bistum. Der Unterhalt eigener Truppen, Zahlungen an die Liga sowie wiederholte Einquartierungen ligistischer und kaiserl. Regimenter seit 1625 belasteten das Hochstift schwer. Reichspolitisch gewann P. kein eigenständiges Profil, sondern orientierte sich an Bayern. Gespannt blieb sein Verhältnis zum Bistum Bamberg. Innenpolitisch verfolgte P. beharrlich zwei eng verknüpfte Ziele, die territoriale Abrundung und die konfessionelle Vereinheitlichung des Hochstifts. Dies führte ihn in einen scharfen Gegensatz zu den Markgraftümern Ansbach und Bayreuth sowie zur fränk. Ritterschaft. Etwa 200|Dörfer wurden unter P. rekatholisiert. Untrennbar mit P. verknüpft ist die Hexenverfolgung im Hochstift Würzburg, die 1626-29 kulminierte. Der Ausdruck „wirzburgisch werck“ wurde im Reich zu einem Synonym für ein scharfes Vorgehen gegen Hexen. Ein „eyfferer der Gerechtigkeit“, fromm, sparsam, zäh und unerbittlich, hinterließ P. bei seinem Tod ein ungefestigtes Werk, das mit dem Vorstoß der Schweden an den Main zunichte gemacht wurde.
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Literatur
J. P. Ludewig, Geschicht-Schreiber v. dem Bischoffthum Wirtzburg, 1713 (P);
W. Möller, Die 32 Ahnen d. Bf. P. A. v. W., in: Der Dt. Herold 60, H. 11, 1929, S. 102-04;
ders., Der Werdegang Bf. P. A. v. W. u. seiner Brüder, in: Archiv d. Hist. Ver. v. Unterfranken u. Aschaffenburg 68, 1929, S. 187-98;
O. Dürr, P. A. v. E., Bf. v. W. 1623-1631, 1935;
E. Soder v. Güldenstubbe, Die Restitution unter Fürstbf. P. A. v. E. 1623-1631, in: Würzburger Diözesangesch.bll. 43, 1981, S. 343-96;
H. Schwillus, „Der bischoff läßt nit nach, bis er die gantze statt verbrennt hat“, Bemerkungen zu d. 1745 veröff. Liste d. unter Fürstbf. P. A. v. E. wegen angebl. Hexerei hingerichteten Menschen, ebd. 49, 1987, S. 145-54;
Unterfränk. Gesch., III, hg. v. P. Kolb u. E.-G. Krenig, 1995;
D. Albrecht, Maximilian I. v. Bayern 1573-1651, 1998;
H. Flachenecker, in: Gatz III. -
Porträts
Kupf. v. L. Kilian, 1625 (Hss.abt. d. Univ.bibl. Würzburg);
Kupf. v. J. Salver, 1713, in: Ludewig, s. L, danach in: Würzburg, Gesch. in Bilddok., hg. v. A. Wendehorst, 1981, S. 201, Die Porträtslg. d. Hzg. August Bibl. Wolfenbüttel, A 28, Nr. A 24.584;
Marmordenkmal v. J. Ph. Preiß, 1669 (Würzburg, Dom). -
Autor/in
Hans-Wolfgang Bergerhausen -
Zitierweise
Bergerhausen, Hans-Wolfgang, "Philipp Adolf von Ehrenberg" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 387-388 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119536455.html#ndbcontent