Philipp von Rathsamhausen
- Dates of Life
- zwischen 1240 und 1245 – 1322
- Place of birth
- Burg Kinzheim bei Schlettstadt (Elsaß)
- Occupation
- Bischof von Eichstätt ; Bischof
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 100958427 | OGND | VIAF: 76671910
- Alternate Names
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- Philipp von Rathsamhausen
- Philipp, Eichstätt, Bischof
- Philip, of Eichstadt
- Philipp, von Eichstätt
- Philipp, von Rathsamhausen
- Philipp, von Rathsamhausen, bishop of Eichstätt
- Philipp, von Rodtsamshausen
- Philippe, d'Eichstädt
- Philippus, Aischstadianus
- Philippus, Eichstetensis
- Philippus, Episcopus Eystettensis
- Philippus, Eystetensis
- Philippus, Eystettensis
- Philippus, Rodhamsusanus
- Philippus, de Eichstätt
- Philippus, de Rathsamhausen
- Philippus, de Rathsamhausen in Alsatia
- Philippus, de Ratsenhausen
- Philippus, de Rotzenhausen
- Philippus, of Eichstadt
- Rathsamhausen, Philipp von
- Rathsamhausen, Philippus de
- Philipp, Eichstätt, Bischoph
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Philipp von Rathsamhausen
Bischof von Eichstätt (seit 1306), theologischer Schriftsteller, * wahrscheinl. zwischen 1240 u. 1245 Burg Kinzheim bei Schlettstadt (Elsaß), † 25.2.1322.
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Genealogy
Aus edelfreiem, nach Rathsamhausen b. Schlettstadt benanntem elsäß. Geschl., das 1127 erstmals erwähnt wird;
V Philipp, Weinschenk im Dienst d. Bischöfe v. Straßburg, Vogt d. Frauenstifte Eschau u. Erstein;
M N. N. v. Lobegassen;
Tante-m Anna v. Lobegassen;
B u. a. Hartman, Haneman. Schw u. a. N. N., Stiftsdame in Eschau. -
Biography
P. nahm 1256 an der Erhebung der Gebeine des hl. Willibald in Eichstätt teil und trat wenig später in die in den Vogesen gelegene Zisterzienserabtei Pairis ein. Das Datum seiner Promotion zum Magister der Theologie – sehr wahrscheinlich an der Univ. in Paris – ist unbekannt. Nach Pairis zurückgekehrt, wurde er 1301 zum Abt des Klosters gewählt. Papst Clemens V. providierte P. am 18.2.1306 ohne Mitwirkung des Domkapitels mit dem Bistum Eichstätt und ließ ihm die Bischofsweihe erteilen. Schon während seiner Studienzeit hatte P. einen Kommentar zum Magnificat verfaßt, nun trat er in erster Linie als geistlicher Schriftsteller hervor. Obwohl er in Paris die scholastische Methode kennengelernt hatte, sind seine Schriften in der zisterziensischen, marianisch geprägten Mystik verwurzelt. Für die ersten Arbeiten während seiner Bischofszeit, die Viten der Eichstätter Bistumsheiligen Willibald und Walburgis, stellte P. sämtliche Quellen zusammen mit dem Ziel, die Verehrung beider Patrone neu zu beleben. Die Walburgis-Vita widmete er der verwitweten Kgn. →Agnes von Ungarn (1280–1364), Tochter Kg. Albrechts I., welche enge Kontakte zur deutschen Mystik pflegte. Vollständig überliefert sind diese und weitere Schriften, eine Homilie über Lukas 10.38-42 (Jesus mit Martha u. Maria v. Bethanien), ein Kommentar zum 4. Psalm, ein aus zwölf Homilien bestehender Gebetstraktat, schließlich eine Vaterunser-Auslegung, nur in der Bibliothek des Zisterzienserklosters Heilsbronn bei Ansbach¶ (heute: Univ.-Bibl. Erlangen).
P. war Gesandter und einflußreicher Berater der Könige Albrecht I., Heinrich VII. und zunächst auch Ludwigs des Bayern. Im noch nicht abgeschlossenen Streit um das Erbe der 1305 ausgestorbenen Grafen von Hirschberg, Vögte des Hochstifts Eichstätt, konnte er einige Erfolge erzielen. Die unklaren und deshalb umstrittenen Rechtsverhältnisse zwischen der Stadt Eichstätt und dem bfl. Stadt- und Landesherrn regelte er in der nach ihm benannten Philippinischen Handveste vom 25.11.1307. Förderung erfuhren die Stifte, Klöster und besonders die Pfarreien, von denen er mehr als 50 neu besetzte. In der Finanzverwaltung entsprach er nicht den Erwartungen des Domkapitels, welches ihn 1316 zur Bestellung des Domkustos Marquard v. Hagel zum Administrator sowohl in geistlichen als auch in weltlichen Angelegenheiten drängte, der dann sein Nachfolger wurde (1322-24).
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Primary Sources
Qu Die Chronik Heinrichs Taube v. Selbach mit d. v. ihm verfaßten Biogrr. Eichstätter Bischöfe, hg. v. H. Bresslau. in: MGH SS. rer. Germ. NS 1, 1922, S. 123 f.; F. Heidingsfelder, Die Regg. d. Bischöfe v. Eichstätt, in: Veröff. d. Ges. f. fränk. Gesch. VI/1, 1938, S. 423-522, Nr. 1354-1683.
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Literature
A. Bauch, Das theol.-aszet. Schrifttum d. Eichstätter Bf. P. v. R., 1948;
M. Barth, P. v. R., Abt d. Klosters Pairis O. Cist. (1301–1306) u. Bf. v. Eichstätt (1306–1322), in: Archives de l'Eglise d'Alsace 22, 1975, S. 79-129;
H. Flachenecker, Eine geistl. Stadt, Eichstätt v. 13. bis z. 16. Jh., 1988;
A. Bauch, P. v. R., Bf. v. Eichstätt, in: Fränk. Lb. VII, 1977, S. 1-11 (P);
Dict. de Spiritualité 12/1, 1984;
Vf.-Lex. d. MA.;
Lex. MA. -
Portraits
Das „Pontifikale Gundekarianum“, Faks.-Ausg. d. Codex B 4 im Diözesan-Archiv Eichstätt, hg. v. A. Bauch u. E. Reiter, 1987, Bl. 22'.
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Author
Alfred Wendehorst -
Citation
Wendehorst, Alfred, "Philipp von Rathsamhausen" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 374-375 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100958427.html#ndbcontent